TSV Fürfeld dankt für Anteilnahme
Kirchardt - Nach dem tödlichen Unfall auf der B39 versucht der Verein, irgendwie weiterzumachen. Zwei gute Nachrichten gibt es jetzt: der schwer verletzten 19-Jährigen, die im entgegenkommenden Auto saß, und dem 17-jährigen Mitfahrer im Renault geht es inzwischen besser.

Kirchardt - Der Samstag, 17. Juli, war ein schwarzer Tag für den TSV Fürfeld und den gesamten Bad Rappenauer Teilort. Auf der Rückfahrt von einem Fußballspiel in Sinsheim-Steinsfurt ließen drei junge Männer – allesamt Spieler, die an jenem Tag als Zuschauer dabei waren – bei einem Verkehrsunfall auf der B 39 ihr Leben. Und auch jetzt, drei Wochen danach, dreht sich die Welt in Fürfeld nur mühsam weiter, wie TSV-Vorsitzender Werner Borth berichtet.
Borth ist selbst ein guter Freund eines Vaters, der durch diesen Unfall seinen Sohn verlor. „Wir wollen versuchen, ein Stück weit zu einer Normalität zurückzukehren“, sagt er. Aber wie macht man das? Das ist eine Frage, die sich viele stellen. Eine Antwort ist schwer zu finden.
Genesung
Es gibt zwei gute Nachrichten: Die zunächst schwer verletzte 19-jährige Frau aus Kirchardt, die im entgegenkommenden Auto saß, ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen. Es soll ihr den Umständen entsprechend gut gehen.
Und auch der 17-jährige Mitfahrer im Renault Clio, der zunächst lebensgefährliche Verletzungen erlitt, wird nach Angaben des TSV Fürfeld in den nächsten Tagen aus der Klinik entlassen. Auch ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, sagt Werner Borth. Was man dem 17-Jährigen vom Unfall noch ansehe, sei ein offener Oberschenkelbruch – er muss eine Weile mit Krücken gehen. „An den Unfall selbst erinnert er sich nicht“, sagt Borth. Und er hoffe für den jungen Mann eigentlich auch, dass das so bleibt.
Der Vorstand des TSV Fürfeld und Ortsvorsteher Marcel Mayer waren überrascht, wie enorm die Anteilnahme an dem Schicksal der drei jungen Männer war. „Wir sind dafür sehr dankbar“, sagt Mayer. In einem virtuellen Trauerbuch auf der Website des Vereins hatten sich zuletzt 1300 Menschen eingetragen. Nicht nur Angehörige und Bekannte kondolierten, sondern etliche Fußballvereine und andere Vereine, Firmen und Organisationen. Borth erklärt sich das damit, dass der Unfall „eine absolute Tragödie“ war. Manche Vereine haben zudem in der Vergangenheit Ähnliches erlebt.
Gedenken
Dankbar sei man auch sehr für die Hilfe des Pfarrers Stefan Wittig, der vielen Seelsorger und des Sportheim-Wirts Rolf Büttner, die sich alle viel Zeit nahmen, um für die Trauernden da zu sein. „Die Unterstützung war sehr wichtig für die Familien und Freunde“, sagt Borth. Die Trauertafel, die man kurzfristig im Sportheim einrichtete, wolle man aufheben. Auch weitere Gedenkformen seien geplant. Mittlerweile wird wieder regulär trainiert in Fürfeld, soweit es eben geht. „Einfach, um mal auf andere Gedanken zu kommen“, sagt Borth.
Auch Vorbereitungsspiele gegen benachbarte Vereine finden statt. Gesprächsthema sind der Unfall und die verstorbenen Fußballer und Freunde sehr oft. „Das wird immer wieder hochkommen“, sagt Ortsvorsteher Mayer. Ein Zeichen dafür, dass es irgendwie weitergeht, findet sich auch im Internet. Die offizielle Website des TSV ist wieder online. Die Traueranzeige ist aber auch noch zu finden – und so soll es bleiben. Die Tragödie gehört nun zum Verein dazu.
Unfallhergang
Vermutlich auf Grund überhöhter Geschwindigkeit war der Renault Clio der jungen Männer am Abend des 17. Juli in einer Kurve auf den Grünstreifen geraten. Nach Angaben der Polizei verlor der Fahrer beim Gegenlenken die Kontrolle und schleuderte auf die Gegenfahrbahn. Dort prallte der Renault gegen einen VW Beetle.
Stimme.de
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