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Badrappenau
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Trio reimt spontan ein Liedchen über die Kurstadt

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Susanne Pätzold, Axel Strohmeyer und Franco Melis binden ihr Publikum im Kurhaus ein

Susanne Pätzold und Axel Strohmeyer bei ihrer Show.Foto: Schneider
Susanne Pätzold und Axel Strohmeyer bei ihrer Show.Foto: Schneider

Niemand scheitert gern. Ganz anders sieht es da schon bei Schadenfreude aus. Mit ihrem Programm "Schöner scheitern" haben Susanne Pätzold, Axel Strohmeyer und Franco Melis im Kurhaus eine kleine Führung mit Improvisationstheater und Liedern durch diese Disziplinen geboten, die "die verschiedenen Farben des Scheiterns" beleuchtete, so Pätzold. Das Publikum steuerte immer wieder Ideen, Wörter und Sätze bei, aus denen die Künstler Spielszenen und Lieder entstehen ließen.

Die Zuschauer plauderten etwa aus, dass Kurpark und Gradierwerk besonders schöne Orte, Gewichtheben eine erfolgreiche Sportart sei, der "Kettenkreisel" und das Thema Bahnübergang nervten. Aus diesen Infos sangen die Künstler ein spontanes Liedchen über die Kurstadt. Strohmeyer wurde so zum Zwerg, er arbeite im Gradierwerk.

Hinreißend Auf Signal wechselten die Künstler bei einer Nummer mitten im Satz von Deutsch in eine hinreißende Fantasiesprache, während sie ein vom Publikum gewünschtes Beziehungsgespräch über das Ausräumen der Spülmaschine führten. Melis und Strohmeyer fabulierten im Interview mit Pätzold, die viele aus der Fernsehserie Switch reload-ed kennen, über das in Rappenau angeblich so beliebte Schildkröten-Hürdenspringen. Hier fügte jeder Herr immer ein Wort hinzu, woraus ein herrlich ulkiger Bericht wurde.

Ein Höhepunkt des Abends war, als Erfinderin Susanne Pätzold ihre eigene Erfindung erriet. Sie wusste nicht, dass ihr das Publikum einen per Ameisen-Laufband betriebenen Fettnapf-Deckel zugeschrieben hatte. Melis, der durch Pätzolds Kuttenärmel gestikulierend deren Hände und Arme ersetzte, und Strohmeyer, der sie zur Erfindung befragte, leiteten sie so gut, dass sie bald wusste, was sie geschaffen hatten.

Heinrich Porada aus Bad Rappenau durfte Pätzold zu Beginn der Szene nach draußen begleiten, damit sie nicht hörte, welch skurrile Maschine sich die Zuschauer ausdachten. Porada war mit seiner Frau und einer Bekannten Sylvia Jonda gekommen. Jonda genoss den Abend. "Ich lache sehr gern", gab sie zu, "und man spürt, dass die Künstler viel Spaß da oben auf der Bühne haben." Auch Porada war begeistert: "Das ist eine ganz andere Art von Humor."

Zurufe Wie es ist, nicht Herr über seinen Körper zu sein, zeigten Melis und Pätzold in einer Szene über einen Staubsauger-Vertreter, in der sie zwar sprachen, zwei Zuschauer aber zupackten und ihre Arme, Beine und Köpfe bewegten. Zusammen mit dem Publikum erstellten Pätzold, Strohmeyer und Melis sogar eine Enzyklopädie des Scheiterns. Unter Publikumszurufen fanden sich Gründe wie das Anwenden von Alliterationen, Intimpiercings, das Jodeln oder Nudelsalat. gab

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