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Symbolischer erster Spatenstich im Siegelsbacher Baugebiet "Hinter der alten Schule"

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Im kommenden Jahr soll das neue Baugebiet in Siegelsbach erschlossen sein. 32 Grundstücke entstehen auf dem mehrere Hektar großen Areal am Feldrand. Das generationsübergreifende Projekt der evangelischen Kirche scheiterte am fehlenden Investor.

Zum symbolischen ersten Spatenstich kam nicht nur Bürgermeister Tobias Haucap (fünfter von links). Auch Gemeinderatsmitglieder packten mit an.
Foto: Elfi Hofmann
Zum symbolischen ersten Spatenstich kam nicht nur Bürgermeister Tobias Haucap (fünfter von links). Auch Gemeinderatsmitglieder packten mit an. Foto: Elfi Hofmann  Foto: Hofmann, Elfi

Vor fast genau vier Jahren hat der Siegelsbacher Gemeinderat einem ersten Entwurf für das neue Baugebiet "Hinter der alten Schule" zugestimmt, jetzt geht die Erschließung los. Als "sensationell schnell" bezeichnet Dr. Thomas Dopfer diese Zeitspanne. Seit April 2018 ist der Sachverständige für Immobilienbewertung in die Planungen involviert und geht davon aus, dass die Arbeiten im kommenden Sommer abgeschlossen sein werden. Dazu zählt auch der Abriss diverser Gebäude am äußeren Rand des über drei Hektar großen Geländes. Außerdem wird der Rödeweg bis zur Hauptstraße saniert. Zuerst werden jetzt allerdings die Kanäle angegangen. "Das ist erstmal was Leichtes", so Dopfer.

Ursprüngliches Projekt konnte nicht umgesetzt werden

Alles andere als leicht war hingegen die Entwicklung des Gebiets. Ursprünglich war ein Wohnquartier vorgesehen, in dem viele Generationen zusammenleben sollten. Die Idee dazu lieferte die evangelische Kirchengemeinde, der bisher eines der Grundstücke, die erschlossen werden, gehört. "Wohnen im Schlosspark" sollte das Projekt heißen. Es scheiterte allerdings letztlich an der Finanzierung sowie am fehlenden Investor.

Das bedauert Pfarrer Daniel Fritsch nach wie vor. "Wir wollten etwas umsetzen, um zu zeigen, dass die Kirche für die Menschen da ist und nicht nur in Karlsruhe oder Heidelberg sitzt", erklärt Fritsch. Das habe leider nicht ganz so geklappt, wie er sich das vorgestellt habe. Seinen sprichwörtlichen Segen gab er dem Baugebiet beim Spatenstich - laut Thomas Dopfer "definitiv der beste Tag" bei einem solchen Projekt - trotzdem.

Gestaltung des Fußwegs

32 Baugrundstücke sollen insgesamt entstehen, zwei davon für Mehrfamilienhäuser. Wie genau das aussehen wird, werde nach den Sommerferien bekannt gegeben, so Bürgermeister Tobias Haucap. Außerdem muss der Gemeinderat noch über die Gestaltung eines Fußwegs, der das Areal mit dem Ort verbindet, abstimmen. Bei einer ersten Debatte im Februar ging die Tendenz aber in Richtung barrierefreier Lösung.

Das Areal "Hinter der alten Schule" ist für den Rathauschef das dritte große Projekt seiner 2018 begonnenen Amtszeit. Neben dem bereits fertiggestellten Mischgebiet am Mührigweg steht im Oktober die Einweihung der Sporthalle an. Das neue Baugebiet habe er von seinem Vorgänger Uli Kremsler übernommen, so Haucap. Seitdem habe es viele Planungen und Gespräche gegeben: "Wir haben uns mit den jetzigen Eigentümern getroffen, um mit Fingerspitzengefühl über die Umlegung zu beraten."

Kreative Bauführung

Fingerspitzengefühl benötigte die Gemeinde auch bei der Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt. Das hatte bei den vorläufigen Plänen moniert, dass die Sichtachse zum mehrere hundert Jahre alten Schloss gestört werde. Doch auch dieses Hindernis konnte am Ende dank diverser Umplanungen sowie laut Haucap einer "kreativen Bauführung" beseitigt werden.

In die Erschließung des neuen Wohngebiets sollen insgesamt rund 2,6 Millionen Euro fließen. Offensichtlich gut investiertes Geld, denn die Nachfrage nach Bauplätzen sei hoch, sagt der Bürgermeister. Viele Menschen wollen in ihrem Heimatort wohnen bleiben oder zurückkommen und dafür eigene Häuser bauen. "Wir wurden oft angerufen und gefragt, ob es noch was wird. Ich war immer optimistisch."

 
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