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Spielwarenhändler Dunz gibt Eppinger Filiale auf

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Der Spielwarenhändler Dunz beklagt niedrige Frequenz am Eppinger Standort und kündigt die Schließung der Filiale in der Brettener Straße an. Der Betrieb hat sich von Corona-Delle nicht vollständig erholt. Nun konzentriert sich das Familienunternehmen auf die sieben anderen Standorte.

Peter Dunz (links) und Hans-Jürgen Dunz haben den Eingangsbereich der Eppinger Filiale mit dem Schild "Sale" (Ausverkauf) versehen.
Foto: Franz Theuer
Peter Dunz (links) und Hans-Jürgen Dunz haben den Eingangsbereich der Eppinger Filiale mit dem Schild "Sale" (Ausverkauf) versehen. Foto: Franz Theuer  Foto: Theuer, Franz

Das Spielwaren-Fachgeschäft Dunz zieht sich aus Eppingen zurück. Das teilt Mitinhaber Pascal Dunz mit. Hintergrund sei unter anderem ein Rückgang der Kundenfrequenz, so der Kaufmann.

Seit 2010 betreibt der Spielwaren-Händler in der Kraichgaustadt eine Niederlassung. Zum Sortiment zählt Markenspielzeug namhafter Hersteller. Auch im Schulranzengeschäft, das von fachlicher Beratung lebt, ist der Eppinger Standort aktiv. Das Geschäftsmodell der Wunschboxen sei in Eppingen besonders gut gelaufen. Es funktioniert so: Die zu beschenkende Person darf eine Box mit Wunschartikeln füllen. Das Geschäft vermittelt dann die Kontakte zu den möglichen Schenkern. Auch mit Schreibwaren und Lotto macht der Laden Umsatz.


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Welchen Spagat die Stadt sieht

In der Brettener Straße in Eppingen bespielt Dunz ein zweistöckiges Geschäft: Unten sind es 80 Quadratmeter, oben 350. "Leider ist der Aufzug zwischen den Etagen seit Jahren kaputt", bedauert der Mieter der Gewerbefläche: mit ein Grund, den Standort aufzugeben, aber nicht der einzige. Weil die Stadt in der Brettener Straße seit 2016 samstags die Poller hochfährt, bleibe ein Teil der Autokundschaft fern, so der Unternehmer. Besonders das Lottogeschäft habe darunter gelitten.

Einen Rückgang der Frequenz durch die Poller kann Eppingens Bürgermeister Peter Thalmann nicht nachvollziehen. Gleichwohl bestätigt er das Ziel, die Autos samstags und sonntags draußen zu lassen: "Es ist der Spagat zwischen der Erreichbarkeit der Läden und der Aufenthaltsqualität."

Was die Filialschließung mit Corona zu tun hat

Dass Drogerien, große Filialisten im Lebensmitteleinzelhandel, Niedrigpreis-Ketten und andere inzwischen regelmäßig Spielwaren auf den Markt werfen, sei für das Geschäft ebenfalls nicht vorteilhaft, aber kein rein Eppinger Problem, ergänzt Pascal Dunz. So habe das Traditionsunternehmen trotz ähnlicher Markt-Voraussetzungen im November 2021 in Aalen seine jüngste Filiale eröffnet. Dunz ist damit aktuell am Gründungsstandort Ilshofen sowie in Brackenheim, Ellhofen und an fünf weiteren Standorten am Markt.

Der Hauptgrund, in Eppingen jetzt die Reißleine zu ziehen, sei, dass sich die Kundenfrequenz seit dem Ende der Corona-Krise nicht mehr vollständig erholt habe, so Pascal Dunz.

Das Geschäft in der Brettener Straße beginnt am 6. März mit dem Abverkauf der Ware. Der letzte offizielle Verkaufstag sei der 8. April. Danach will die Unternehmerfamilie, die ihr Geschäft in der vierten Generation führt, das Inventar der Eppinger Filiale an Interessierte veräußern.

Ob in absehbarer Zeit wieder ein Spielwarengeschäft nach Eppingen kommt, ist einstweilen unklar. Laut Eppingens OB Klaus Holaschke ist Eppingen darüber im Austausch mit dem Spielwaren-Handelsverband Vedes.

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