Prozess: Vier Verhandlungstage und 13 Zeugen
Mosbach/Haßmersheim - Der Haussklavinnen-Fall aus Haßmersheim wird vom 1. Dezember an vor dem Landgericht Mosbach verhandelt. Ein Ehepaar soll eine 20-jährige Frau über ein Jahr festgehalten und misshandelt haben.
Mosbach/Haßmersheim - Der Haussklavinnen-Fall aus Haßmersheim wird vom 1. Dezember an vor dem Landgericht Mosbach verhandelt. Für den Prozess sind bislang vier Verhandlungstage angesetzt und 13 Zeugen geladen, darunter viele Polizisten, aber auch die betroffene Frau. Die meisten Zeugenvernehmungen sind für den dritten Verhandlungstag geplant.
Der dreiköpfigen Familie wird vorgeworfen, eine junge Frau mindestens neun Monate lang zuerst in ihrer Wohnung in Eppingen-Elsenz und dann in Haßmersheim gefangen gehalten zu haben. Dort soll die 20-jährige gebürtige Würzburgerin zu Hausarbeiten gezwungen, immer wieder misshandelt und gedemütigt worden sein. Anfang Juni gelang ihr schließlich die Flucht aus einem Fenster der Wohnung in der Neckarstraße in Haßmersheim.
Nötigung
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet auf den Verdacht der gemeinschaftlichen Geiselnahme und einer Vielzahl, zum Teil gefährlicher Körperverletzungen durch den 51-jährigen Familienvater, dem in einem Fall auch sexuelle Nötigung zur Last gelegt wird. Die 45-jährige Ehefrau wird der Beihilfe zu Körperverletzungen beschuldigt. Beide Tatverdächtige befinden sich noch immer in Untersuchungshaft.
Gegen den 15-jährigen Sohn der Familie dauern die Ermittlungen noch an. „Sein Fall wurde abgetrennt, weil wir noch Klärungsbedarf haben“, teilte der Mosbacher Oberstaatsanwalt Franz-Josef Heering mit. Die 20-Jährige war damals zu der beschuldigten Familie nach Eppingen-Elsenz gezogen, nachdem sie den Sohn im Internet kennengelernt hatte. Der 15-Jährige hatte nach der Verhaftung im Juni ein Teilgeständnis abgelegt. Er wurde am 8. Juli aus der Untersuchungshaft entlassen. red

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