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Print-Forum geht nach Kirchardt

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Jetzt ist es offiziell: Bei dem Großinvestor, der sich im neuen Kirchardter Industriegebiet ansiedeln wird, handelt es sich um die Tiefdruckerei Print-Forum. In das neue Werk investiert die Firma 40 Millionen Euro

Von Manfred Stockburger
Auf Tiefdruckmaschinen wie dieser bei Print-Forum in Sinsheim werden in der Regel Produkte in hohen Auflagen gedruckt, die hohe Anforderungen an die Farbqualität stellen. Fotos: Print-Forum
Auf Tiefdruckmaschinen wie dieser bei Print-Forum in Sinsheim werden in der Regel Produkte in hohen Auflagen gedruckt, die hohe Anforderungen an die Farbqualität stellen. Fotos: Print-Forum

Jetzt ist es offiziell: Bei dem Großinvestor, der sich im neuen Kirchardter Industriegebiet ansiedeln wird, handelt es sich um die Tiefdruckerei Print-Forum. 200 Arbeitsplätze – 160 davon sind direkt bei der Druckerei beschäftigt, 40 bei einem Dienstleister – werden von Sinsheim ins elf Kilometer entfernte Kirchardt verlagert werden. In das neue Werk investiert Print-Forum 40 Millionen Euro. Das Unternehmen gehört seit 2005 mehrheitlich zur Appl-Gruppe mit Hauptsitz in Wemding in Bayern.

Information Bei der Kandidatenvorstellung der Bürgermeisterwahl in Kirchardt war bereits die bevorstehende Ansiedlung von Rathauschef Rudi Kübler angekündigt worden. Gestern Abend informierten nun die Geschäftsführer Frank Schilling und Markus Appl die Belegschaft über die Pläne.

In Kirchardt kauft das Unternehmen 5,2 Hektar Gelände, außerdem räumt die Gemeinde der Firma eine Erweiterungsoption über weitere drei Hektar ein. Im Frühjahr soll mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen werden, im vierten Quartal 2009 soll eine neue Tiefdruckmaschine, die das Herzstück des Unternehmens sein wird, den Betrieb aufnehmen. Die neue Maschine kann Papier mit einer Bahnbreite von 3,18 Metern bedrucken. das Format der bisher größten Maschine war halb so breit. Bis Ende 2010 sollen die bestehenden vier Druckmaschinen nach Kirchardt umgezogen werden.

Lasertechnologie Teil der Großinvestition ist ein weiterer technologischer Schritt: Bisher wurden die Zylinder elektromechanisch graviert, künftig werden Laserstrahlen die kleinen Vertiefungen in die Druckzylinder einbrennen, über die beim Tiefdruck die Farbe auf das Papier gebracht wird.

Eine solche Maschine des italienischen Herstellers Cerutti wird das Herzstück der neuen Fabrik in Kirchardt sein.
Eine solche Maschine des italienischen Herstellers Cerutti wird das Herzstück der neuen Fabrik in Kirchardt sein.

Mit der neuen Fabrik soll das Unternehmen auf „höchstmögliche Produktivität“ getrimmt werden, um damit im europäischen Printmarkt bestehen zu können. Auch der relativ spezialisierte Tiefdruckmarkt ist hart umkämpft: Vor wenigen Tagen hatte der Tiefdruckkonzern Prinovis die Schließung des Standorts Darmstadt mit 300 Beschäftigten verkündet.

Lange Suche Der Wahl des Standort Kirchardt sei eine lange Suche vorhergegangen, betont Geschäftsführer Frank Schilling. „Das war keine Entscheidung gegen Sinsheim“, versichert er und lobt die gute Zusammenarbeit mit der dortigen Stadtverwaltung. Alle Versuche, in Sinsheim geeignete Flächen zu finden, hätten aber nicht zum Erfolg geführt: nicht die Verhandlungen mit dem benachbarten Autohof, nicht die Gespräche mit der Familie Kenngott über ihre Immobilie in Sinsheim. Das Gelände neben dem Stadion sei aufgrund der topographischen Begebenheiten nicht infrage gekommen. Aus ähnlichen Gründen sei auch ein Gelände in Bad Rappenau ausgeschieden.

„Das Finden eines geeigneten Bauplatzes war nirgends so schwierig wie hier“, sagt Markus Appl, der in den vergangenen Jahren an mehreren Standorten investiert hat. Gleichwohl sind die Eigentümer mit der in Kirchardt gefundenen Lösung zufrieden. „Damit sind wir zukunftsfähig“, sagt Schilling.

Von der Verlagerung des Unternehmens an den bestehenden Appl-Standort Würzburg habe man abgesehen, erklärt GeschäftsführerSchilling, „weil der Erhalt der Arbeitsplätze für die vorhandenen Mitarbeiter nicht gefährdet werden sollte“. Ob durch die Investition mittelfristig neue Arbeitsplätze entstehen, werde die Entwicklung am Markt bestimmen.


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