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Pläne für Wein-Pavillon am Altneckar

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Stadtfischer-Wirt Kilic und die Architekten Mattes Riglewski arbeiten an einem faszinierenden Projekt

Von unserem Redakteur Kilian Krauth
Links von der Neckarbühne könnte der Wein-Pavillon platziert werden. Am Donnerstag gab der erste von fünf Weinsommer-Abenden einen Vorgeschmack.Foto: Matthias Heibel
Links von der Neckarbühne könnte der Wein-Pavillon platziert werden. Am Donnerstag gab der erste von fünf Weinsommer-Abenden einen Vorgeschmack.Foto: Matthias Heibel

Heilbronn am Neckar erfindet sich als Stadt am Fluss neu, auch als Weinstadt gewann die Württemberger-Metropole zuletzt an Qualität. Was liegt näher, als die beiden Kernmarken zueinander zu führen: Wasser und Wein. Bisher ist das nur ansatzweise gelungen − wie etwa aktuell bei Weinsommer-Abenden an der Wasserbühne oder bei anderen punktuellen Veranstaltungen von Lokalen und der Heilbronn Marketing GmbH (HMG).

Schlüsselstelle Stadtfischer-Gastronom Köksal Kilic hat nun Größeres vor. Mit dem Architekturbüro Mattes Riglewski, ein Spezialist in Sachen Wein-Architektur, hat er Pläne für einen dauerhaften Weinpavillon entwickelt. Unter dem programmatischen Titel "Neckarwein" will er in direkter Nachbarschaft zur Neckarbühne ein Lokal ans Ufer des alten Neckararms platzieren: mit Blick auf die beiden Experimenta-Gebäude, in direktem Anschluss an die von 20 Lokalen gesäumte Neckarmeile, an einem der Hauptzugänge zur Bundesgartenschau 2019 − "kurzum an einer Schlüsselstelle und Drehscheibe der Stadtentwicklung", wie Architekt Franz-Josef Mattes betont. Sein Kollege Kristian Riglewski meint sogar, "dieser wichtige Ort verdient nichts anderes als eine Perle, passgenau eingefügt zwischen Wasser und Ufer".

Die Pläne sehen eine 17 auf acht Meter große Konstruktion aus Stahl, Holz und Glas vor, deren Flachdach entweder begrünt oder über eine Rampe begehbar ist. "Wie auf einem Schiff könnte man vom Oberdeck die Aussicht genießen − und im Erdgeschoss den Wein", erklärt Mattes. Der 80 Quadratmeter große Gastraum mit 60 Sitzplätzen und Theke ist zu drei Viertel verglast. Am barrierefreien Zugang vom Uferweg her befinden sich Küche und Sanitäranlagen. Als Kostenschätzung stehen rund 750 000 Euro im Raum. Zur Finanzierung will Kilic einen oder mehrere Investoren mit ins Boot nehmen. Die Weinkarte bestückt er ausschließlich regional; hier strebt er eine Kooperation mit der Wein-Villa an. Als gastronomischen Partner hat er die Brüder Nicol Michael und Sören-Christoph Mayer aus Erligheim gewonnen, die sich als Caterer von Daimler über Porsche bis zum Tennis-Neckarcup am Trappensee einen Namen gemacht haben. Sie würden kleinere Speisen anbieten, aber auch themenbezogene Events organisieren.

Pionier Köksal Kilic (56), der sich in den 1990er Jahren mit dem Charivari an der Gymnasiumstraße einen Namen gemacht hat, beim einstigen Lichterfest mitwirkte und für den Gemeinderat kandidierte, siedelte sich mit dem Stadtfischer 2005 an der Unteren Neckarstraße an. Er zählt zu den Pionieren der Gastro- und Neckarmeile. "Als wir aufmachten, fuhren hier Autos", erinnert er sich. Noch vor dem Umbau zur Fußgängerzone bewirtete er seine Gäste im Freien.

Schon als die Stadt 2011 die bis heute wenig bespielte Wasserbühne baute und den Uferbereich neu gestaltete, hatte er die Idee für eine Schirmbar, ähnlich wie auf Burg Stettenfels. Die Stadt winkte ab, weil sie hier keine Party-Meile etablieren wolle und gab dem Ausschankwagen der Waldhornschenke den Vorzug; er steht bis heute. Doch Kilic ließ nie locker, nach einigen vergeblichen Anläufen will er nun den großen Wurf wagen.

Oberbürgermeister Harry Mergel, Stadtplanungsamt, Heilbronn Marketing GmbH, Verkehrsverein und Wein-Villa sowie andere wichtige Protagnisten will er das Projekt dieser Tage vorlegen. Nun hofft der umtriebige Gastronom auf konstruktive Unterstützung. "Denn spätestens zur Buga 2019 will ich im Neckarwein den ersten Neckarwein ausschenken."

Der Entwurf des Architekturbüros Mattes Riglewski zeigt einen zum Altneckar hin verglasten Pavillon. Hier würde Köksal Kilic gerne ein Weinlokal eröffnen.
Der Entwurf des Architekturbüros Mattes Riglewski zeigt einen zum Altneckar hin verglasten Pavillon. Hier würde Köksal Kilic gerne ein Weinlokal eröffnen.
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