Stimme+
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Nur wenige Zuhörer verfolgen den Schlagabtausch

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Hüffenhardt - Etliche eigens bereitgestellte Zuhörerstühle blieben wider Erwarten ungenutzt, als es um die evangelischen Tageseinrichtung für Kinder (Teki) ging: Bloß etwa 25 Bürger verfolgten in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag die Aussprache über die Standortalternativen.

Von unserem Redakteur Steffan Maurhoff

"Der Durchgangsverkehr in der Schulstraße fällt weg − und damit eine Lärmquelle."
          Bürgermeister Walter Neff
"Der Durchgangsverkehr in der Schulstraße fällt weg − und damit eine Lärmquelle." Bürgermeister Walter Neff

Hüffenhardt - Etliche eigens bereitgestellte Zuhörerstühle blieben wider Erwarten ungenutzt, als es um die evangelischen Tageseinrichtung für Kinder (Teki) ging: Bloß etwa 25 Bürger verfolgten in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag die Aussprache über die Standortalternativen. Immerhin hatte die Frage das Dorf vor vier Jahren tief gespalten. Seinerzeit war durch einen Bürgerentscheid mit hauchdünnem Ausgang das geplante Kinderhaus bei der Grundschule gestoppt worden. Die Frist, in der dieser Entscheid bindend war, ist abgelaufen, doch nach wie vor drängt eine Lösung für den maroden Hort.

Spannung vermeiden

Um die fast unerträglich aufgeladene Stimmung von damals zu vermeiden, hat der Gemeinderat beschlossen, am Sonntag, 18. März, erneut einen Bürgerentscheid durchzuführen. Und in dessen Vorfeld sollte nun die Aussprache im Gemeinderat dazu dienen, allen Bürgern alle Ansichten der Räte und des Bürgermeisters zu verdeutlichen − aber es interessierte praktisch nur die übliche Zuhörerschar.

Walter Neff machte erneut seine Position deutlich. Die Frage des Bürgerentscheides: "Sind Sie für den Neubau der Teki am Standort der Grundschule?" wird er mit "Ja" beantworten. Alternativen wären die Sanierung am jetzigen Standort Mühlweg oder der Abriss und Wiederaufbau dort. Der Neubau bei der Grundschule, so Neff, bringe Synergieeffekte bei der Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule; skeptischen Anwohnern der Grundschule hielt er entgegen, der Lärm der Kinder werde schon nicht so stark ausfallen wie befürchtet.

Parkplatz

Zudem bedeute die Schließung der Schulstraße, die samt einem Spielplatz dem Schulgelände zugeschlagen werden soll, einen Wegfall des Durchgangsverkehrs − und damit einer Lärmquelle. Nicht ausschließen mochte das Gemeindeoberhaupt, dass es auf dem Schul- und Kindergartenparkplatz hoch hergehen wird. Doch da seien eben die Beteiligten zum Zusammenwirken aufgefordert.

Im Gremium ließen nicht alle, aber etliche Räte erkennen, dass sie ihre bisherige Haltung nicht verändert haben: Sigrid Freyh, Inge Bräuchle, Heiko Hagner, Frank Stark und Marco Kratz bezogen Position für den Neubau bei der Schule. Dort könnten Schule und Kindergarten besser zusammen arbeiten; die Barrierefreiheit ermögliche Unterricht auch für behinderte Kinder; statt zweier Gebäude sei nur eines zu unterhalten. Wobei Frank Stark zugab, die Befürchtungen der Anwohner wegen des Kinderlärms zu verstehen. Dennoch sei er für den Standort Grundschule, "weil das die bessere Lösung sein wird."

Gegner

Als Gegner des Standorts gaben sich Hans-Martin Luckhaupt, Roland Horsch und Dagmar Holdermann-Volkert zu erkennen, die auch für den verhinderten Manuel Bödi sprachen. In ihren Augen werde das Argument Schulnähe überbewertet; wichtiger als der weiche Übergang vom Kindergarten zur Schule sei der zu weiterführenden Schulen. Durch die Teki werde der Schulstandort gar nicht gesichert; durch das Bringen der Kinder entstehe hohes Verkehrsaufkommen, das Gefahren berge. Der Mühlweg sei dagegen seit Jahrzehnten ein idealer Platz für die Teki, er sei gut erreichbar, und die Verkehrssicherheit sei höher. Außerdem könne die Kinderbetreuung in einem geschützen Raum mit Nähe zur Natur erfolgen.

Die Argumente wurden in der Sitzung auf eine Folie für den Tageslichtprojektor geschrieben. Als "unverfälschte Gedanken", so die Verwaltung, sollen sie nun im Mitteilungsblatt veröffentlicht werden. Am Sonntag beim Tag der offenen Türe in der Grundschule werden sie ebenfalls ausgehängt. Außerdem können die Rats-Listen Stellungnahmen im Amtsblatt abdrucken.

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben