Nur die Tat ziert den Mann (Josef Semek, katholisches Bildungswerk Eppingen)
Eppingen - Die Kraichgau Stimme stellt Gesprächspartnern den Stuhl vor die Tür. Wir unterhalten uns dort, wo es bei Sonnenschein alle hindrängt: draußen. Bei unserer Serie geht es im Sommer um den Sommer, die Themen sind so wechselhaft wie das Wetter. Heute: Josef Semek ist in vielen Ehrenämtern aktiv, leitet unter anderem das katholische Bildungswerk in Eppingen. Mit Alexander Hettich sprach er über sein Engagement, die marode Stadtkirche und seinen 70. Geburtstag, den er heute feiert.

Eppingen - Die Kraichgau Stimme stellt Gesprächspartnern den Stuhl vor die Tür. Wir nehmen die Sitzmöbel aus der Redaktion gleich mit und unterhalten uns dort, wo es bei Sonnenschein alle hindrängt: draußen. Bei unserer Serie geht es im Sommer um den Sommer, die Themen sind so wechselhaft wie das Wetter. Heute: Josef Semek ist in vielen Ehrenämtern aktiv, leitet unter anderem das katholische Bildungswerk in Eppingen. Mit Alexander Hettich sprach er über sein Engagement, die marode Stadtkirche und seinen 70. Geburtstag, den er heute feiert.
Was macht ein Multi-Ehrenamtler wie Sie im Sommer?
Josef Semek: Ich bin vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen, seither gehen wir im Frühjahr und Herbst immer ins Tessin in den Urlaub. Den Sommer verbringen wir in Eppingen und unternehmen Ausflüge in die Umgebung.
Leiter des katholischen Bildungswerks, Seniorenleiter, Museumskassenwart, Mitglied im Dekanatsvorstand und in mehreren Vereinen: Wie bringen sie das alles unter einen Hut?
Semek: Ich bin ein guter Organisator, außerdem ist mir meine Frau eine große Hilfe. Das ist eine Frage des Terminmanagements, man muss alles rechtzeitig planen.
Welche Aufgabe ist die wichtigste?
Semek: Die Bildungsarbeit und der Pfarrgemeinderat liegen mir besonders am Herzen. Dann natürlich die Seniorenarbeit, die ich vor Jahren gegründet habe. Vorher gab es für Senioren eigentlich nur einmal im Jahr ein Angebot. Das ist mir wichtig, dass das weiterläuft.
Das Institut für Demoskopie Allensbach hat ermittelt, dass sich nur noch zwölf Prozent der Deutschen in einer Kirchengemeinde engagieren, Tendenz weiter fallend. Menschen wie Sie gibt es offenbar immer weniger. Was treibt Sie an?
Semek: Ich orientiere mich da an Adolph Kolping, der hat gesagt: „Schön reden tut's nicht, nur die Tat ziert den Mann.“ Es gibt viele, die viel reden. Für mich gilt: Wenn ich etwas mache, mache ich es richtig, oder ich lasse es. Ich habe aber auch nicht den Eindruck, dass das Engagement einbricht. Gerade im Pfarrgemeinderat gibt es viele jüngere Kollegen, die immer gleich bereit sind, Aufgaben zu übernehmen.
Wie finden Sie die Ideen für die katholische Bildungsarbeit?
Semek: Das kommt mit der Zeit, da habe ich mir ein Netzwerk aufgebaut, kenne viele Leute. Oder die Themen werden von außen vorgegeben wie das Jahr der Bibel oder das Paulusjahr. Beim Dämmerschoppen lernen wir Kirchen im Kraichgau kennen, wir haben viele Ausstellungen organisiert. Die Ideen gehen so schnell nicht aus.
Auch für die Renovierung der Stadtkirche haben Sie sich eingesetzt. Jetzt ist das Gotteshaus wieder ein Sanierungsfall, wieder sind sie an den Planungen beteiligt. Wie schlimm steht es um den Prachtbau?
Semek: Nicht so dramatisch. Das sind Schäden, die das Alter mit sich bringt. Das Portal ist aus Sicherheitsgründen abgestützt, da mache ich mir aber keine Sorgen, dass es in den nächsten Monaten einstürzt. Auch der Turm weist Schäden auf, bis Ende des Jahres soll aber alles behoben sein.
Heute werden Sie 70. Ein besonderer Geburtstag?
Semek: Na ja, es geht so. Eigentlich fühle ich mich jünger als 70, gefeiert wird trotzdem: heute zu Hause und am Samstag noch einmal.
Vervollständigen Sie den Satz: Ein perfekter Sommer ist für mich...
Semek: ...eine erholsame Zeit, nach der man ausgeruht wieder ans Werk gehen kann.
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