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Nichts für Pferdeflüsterer

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Matthias Heim ist Pferdewirt, Turnierrichter und führt seit Juni den Reit- und Pensionsstall Hohwiesen

Von Annette Gast-Prior
Chef im Stall: Matthias Heim bewirtschaftet den Neubau auf dem Hüffenhardter Reitgelände.Foto: Annette Gast-Prior
Chef im Stall: Matthias Heim bewirtschaftet den Neubau auf dem Hüffenhardter Reitgelände.Foto: Annette Gast-Prior

Hüffenhardt - Wann er die Prüfung zum Pferdewirt abgelegt hat? Ein Grinsen und ein fragender Blick: „Zig Jahre“ liegt das nicht ganz zurück, denn Matthias Heim ist erst 38. Den Turnierrichter hat er auf den Pferdewirt mit Schwerpunkt Reiten sozusagen draufgesattelt. Die Hüffenhardter Reiterfreunde setzen große Hoffnung in den gebürtigen Bayern, der neuer Chef im Stall ist.

Ein langer Weg war es bis zur einwöchigen Abschlussprüfung als Turnierrichter an der deutschen Reitschule in Warendorf, denn zwei Jahre dauert allein die Anwärterzeit, in der man Beisitzer ist und noch nicht die Verantwortung für die Wertungen trägt. Seit Anfang Juni ist Heim nicht nur verantwortlich, wenn er im Richterturm sitzt. Von dort aus beurteilte er beim Hüffenhardter Reitturnier vor Jahren die Dressur- und Springleistungen. Seither hatten die Reiterfreunde ein Auge auf ihn geworfen.

Vollprofi Jetzt ruht auf ihm die große Hoffnung des Vereins, dass er als Vollprofi den neuen Reitstall mit 27 Boxen und Halle zur Zufriedenheit der Einsteller und ihrer Vierbeiner führt. Dazu gehört auch, dass der Berufsreiter die so genannten Berittpferde trainiert und Unterricht erteilt. Die Ausbildung von Pferd und Reiter hat großes Gewicht im Arbeitsalltag, der für den gebürtigen Bayern im Kraichgau ganz neu beginnt. Eine Chance, weil er die Stallgemeinschaft von Anfang an kennen lernen wird. Eine Herausforderung, weil Harmonie und klare Kommunikation in alle Richtungen Geschick verlangen. Nichts für Pferdeflüsterer. Hilfreich ist vielmehr, dass der Fachmann mit einschlägiger Erfahrung antritt. Zuletzt führte er einen Dressurstall in Neuenstein, wo er junge und erfahrene Pferde ausbildete und auf Turnieren vorstellte. Das wird weiter zu seinen Aufgaben gehören: „Pferdebesitzer können mich mit ihren Tieren auf Turniere schicken.“

Mehr Reitpraxis als Heim kann schwerlich jemand mitbringen. Zu seinem täglichen Pensum gehört es, die ihm anvertrauten Tiere sportlich zu bewegen. Ab morgens um sieben kann man ihn im Stall besuchen: „Drei Mal täglich füttern, zwei Mal ausmisten, zwei Mal Heu und Stroh“, dazu den Hallenboden wässern und abziehen - das ist das Grundprogramm. Wichtig dabei: immer ein wachsames Auge auf die Tiere zu haben, sehen, ob sie sich wohlfühlen und im Bedarfsfall Tierarzt oder Hufschmied anfordern - „natürlich in Absprache mit den Besitzern“, betont er.

Als selbstständiger Unternehmer bewirtschaftet Heim den Neubau auf dem Hüffenhardter Reitgelände. Die Ausschreibung in der Fachpresse gab den Ausschlag für seine Bewerbung.

Anfang Juni ist er mit seiner Frau nach Kälbertshausen gezogen, wo sich die beiden auf Anhieb wohl gefühlt haben. Interessierte am „Reit- und Pensionsstall“ auf den Hüffenhardter Hohwiesen haben ihn seither auf Trab gehalten. Den Stall mit jetzt 17 belegten Boxen wünscht er sich „rappelvoll mit Warteliste“. Auf die Frage, wann sich die Reiterfreunde über Turniersieger in den eigenen Reihen freuen können, ist Heim zurückhaltend: „Zeitlich kann man da gar nichts festlegen.“ Keine Frage, dass auch er selbst nie auslernt. Lehrgänge sorgen für neue Perspektiven - nicht immer nur vom Pferderücken aus. Heims Glück liegt auch im traditionellen Taekwon-Do, dem Kampfsport, bei dem er sich leidenschaftlich gern austobt.

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