Neues Baugebiet in Kirchardt eingeweiht
Der Metzgersrain ist erschlossen, jetzt darf hochgebaut werden.

Jetzt kann man den Kreisel auf der Heilbronner Straße gegenüber vom Rewe an der ersten Ausfahrt verlassen: Knapp vier Jahre nachdem der Gemeinderat dem Aufstellungsbeschluss zugestimmt hatte, lud am Mittwoch Kirchardts Bürgermeister Gerd Kreiter Projektpartner, Gutachter, Planer, Baufirma, Gemeinderäte und nicht zuletzt künftige Bewohner zur Einweihung des Metzgersrains ein. Mit dem Akt übergab die Stuttgarter RBS-Wave-Gesellschaft, die die Gesamterschließung vom Straßenbau über die Kanalisation bis zur Wasserversorgung durchführte, das Terrain wieder an die Gemeinde. Und das Rathaus das Neubaugebiet, das noch vor dem östlichen Ortseingang liegt, an die Bauherren.
Alle Bauplätze sind verkauft
Insgesamt 21 Bauplätze stehen in dem Mischgebiet Gewerbe-, Einzelhandel- und Wohnungsbau zur Verfügung, informiert Kreiter. 16 davon hat die Gemeinde verkauft beziehungsweise: "Die Notartermine liegen fest."
Vergabekriterien waren fair
Eines der Paare, das mit Kind im Buggy bei den weiß gedeckten Stehtischen steht, wartet auf die Baugenehmigung. "Da hinten ist unser Grundstück", die Frau deutet Richtung Nordosten. Ihr Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung soll Platz für den kleinen Sohn sowie zwei Töchter (4 und 7 Jahre) bieten. Die beiden freuen sich, zum Zug gekommen zu sein. "Das Vergabeverfahren war fair", sagt der Mann. Kriterien für den Zuschlag seien beispielsweise gewesen, ob man schon im Ort wohnt, im Verein aktiv ist oder Kinder hat. Ihren Namen möchten die jungen Grundstückseigentümer nicht in der Zeitung lesen.
Bürgermeister Kreiter lobt derweil die an der Planung, Erschließung und Entwicklung beteiligten Firmen: Neben RBS waren das das Ingenieurbüro Willi Michel aus Sinsheim, Dr. Behnisch aus Spechbach, Braun und Nagel aus Eberstadt und Klaus Reimold aus Gemmingen. Den Umweltbericht erstellte das Ingenieurbüro Walter Simon aus Mosbach, und das Vermessungsamt Heilbronn kümmerte sich um die Baulandumlegung für die 2,7 Hektar.
Schnelles Internet statt schnelle Autos
In 15 Monaten Bauzeit wurden Strom, Wasser und Gas in den Metzgersrain gelegt und die Ring- sowie Stichstraßen so angelegt, "dass möglichst wenig Abkürzungsverkehr dadurch geht", erläutert Kreiter.
Autos sollen hier nicht schnell fahren, aber Privatleute wie Firmen dürfen sich auf schnelle Internetzugänge freuen: "Die Telekom hat schon Glasfaserkabel verlegt", verkündet Kreiter, "und zwar in jedes Gebäude." Der Name für die Ringstraße steht auch schon: Melitta-Bentz-Straße soll die Asphaltrunde heißen, nach der Erfinderin des Kaffeefilters.
Die Infrastruktur steht
Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis die neuen Siedler ihre Häuser, Wohnungen und Arbeitsplätze im Metzgersrain beziehen werden: Die Infrastruktur steht. Bereits nächste Woche soll der parallel zu den Erschließungsarbeiten hochgezogene Rossmann-Drogeriemarkt eröffnen. Eine neue Bushaltestelle mit Wartehäuschen ermöglicht den Einkauf per ÖPNV.