Neue öffentliche Toiletten in der Bad Rappenauer Innenstadt
Für fast 119.000 Euro sollen unweit des Bad Rappenauer Rathauses drei öffentliche Toiletten gebaut werden. Eine davon ist das ganze Jahr über geöffnet, kostet allerdings eine Gebühr. Die beiden anderen WCs sollen nur zu Veranstaltungen genutzt werden können.
Manchmal muss es schnell gehen. Wenn dann keine Toilette in der Nähe ist, kann das unangenehm werden. Um überstürzten Fluchten auf das heimische WC oder unter Umständen den – verboteten – Gang in die Büsche vorzubeugen, will die Stadt Bad Rappenau eine öffentliche Toilettenanlage in der Stadtmitte bauen. Unweit des Rathauses sollen insgesamt drei Räume entstehen, auf denen man seine Notdurft verrichten kann. Entsprechende Pläne wurden nun den Mitgliedern des Gemeinderats vorgelegt.
„Wir haben uns lange Gedanken gemacht, weil oft wild gepinkelt wird“, fasst Hochbauamtsleiter Alexander Speer zusammen. Aus diesen Überlegungen entstanden die Pläne, auf einem Grundstück, das seit Juni 2021 der Stadt gehört, mehrere Zellen zu errichten.
Drei Toiletten, aber nur eine ist immer geöffnet
Eine soll an 365 Tagen im Jahr und gegen Bezahlung zugänglich sein. Zwei weitere, eine für Frauen, die andere für Männer, wird bei Veranstaltungen wie dem Stadtfest geöffnet sein. Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von rund 118.700 Euro.
Für Klaus Ries-Müller, Fraktionssprecher der ÖDP, eine längst fällige Entscheidung, schon allein wegen des stark frequentierten Spielplatzes. Dort gibt es immer wieder Beschwerden von Anwohnern, die offenkundig unter den Wildpinklern leiden. „Bei Veranstaltungen wie einem verkaufsoffenen Sonntag gehen wir davon aus, dass hier auch zukünftig das WC im Erdgeschoss des Rathauses geöffnet hat“, so der Stadtrat. Bei der vergangenen Kerwe sei das nicht der Fall gewesen.
Laut Stadtrat Gordan Pendelic (Freie Wähler) sei im Vorfeld der Entscheidung im Gremium ein Anwohner auf ihn zugekommen, der die öffentliche Toilette gerne näher am Spielplatz sehen würde. „Die Kinder gehen nach wie vor ins Gebüsch“, so Pendelic. „Das ist keine zufriedenstellende Lösung.“
Ein Kompromiss, aber nicht der schlechteste
Das sieht Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei etwas differenzierter: Natürlich gehen die Kinder weiterhin ins Gebüsch.“ Die Toilette werde in seinen Augen aber trotzdem genutzt. Außerdem sei der an der Grundstücksgrenze zu den Wohnhäusern aufgestellte Zaun eine gute Lösung. „Es ist beides wie vieles ein Kompromiss“, so Frei, „aber ich finde, nicht der schlechteste.“
Die das ganze Jahr über zugängliche Toilette, die die Sanitäreinrichtung im Erdgeschoss des Kirchplatzes 10 ersetzt, wird neben entsprechender Keramik auch über einen Wickeltisch verfügen und kann von allen Geschlechtern genutzt werden. Geöffnet werden kann sie über Münzeinwurf. Laut des Rathauschefs wird es außerdem möglich sein, kontaktlos mit Karte zu zahlen. Hinter der gesamten Anlage wird ein Technikraum untergebracht.

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