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Bad Rappenau / Hüffenhardt
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Narren in Heinsheim und Hüffenhardt trotzen Regen und Sturm

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Zwei Umzüge gab es am Faschingsdienstag im Kraichgau. In Hüffenhardt hagelte es Kritik, die Rappenauer Fanfarengilde beendete in Heinsheim ihre stressigen Tage.

Von Nicole Theuer
Die Spieler des SV Hüffenhardt setzten sich kritisch mit ihren sportlichen Leistungen auseinander.
Die Spieler des SV Hüffenhardt setzten sich kritisch mit ihren sportlichen Leistungen auseinander.  Foto: Theuer, Nicole

Auf zwei Dinge ist im Rappenauer Stadtteil Heinsheim (fast) immer Verlass: Am Faschingsdienstag, wenn sich der traditionelle Umzug durch die Straßen windet, ist das Wetter eher bescheiden - doch die Narren trotzen den Unbillen des Wetters.

Auch in Hüffenhardt werden die Narren und Hunderte Zaungäste am Straßenrand nass und müssen sich gegen heftige Windböen schützen.

Narren warten auf den Bus: Umzug beginnt mit Verspätung

22 Gruppen haben den Weg nach Hüffenhardt gefunden, viele kommen aus dem Ort. Deshalb kennen sie auch die Hüffenhardter Besonderheit: Der Umzug darf erst starten, wenn der Linienbus die Ortsdurchfahrt passiert hat. Dieses Jahr mit mehr als zehn Minuten Verspätung. Angeführt von Ortsbaumeister Thorsten Hahn, der im weißen Gemeindefahrzeug im gemächlichen Sonntagsspaziergangstempo voranrollt, marschieren die Narren aus Richtung Wollenberg kommend zur Mehrzweckhalle.

Gleich hinter dem Fahrzeug marschiert die Feuerwehrkapelle. Beeindruckend der Motivwagen des Hüffenhardter Carnevalvereins, der in bunten Lettern verkündet, dass man einen neuen Vorsitzenden gewählt habe. Mark Lang ist "Mark the Hurricane". Er, so verspricht sein Plakat, wolle Hüffenhardt "great again" machen. Donald Trumps Wahlkampfslogan lässt grüßen. Kritische Töne kommen auch von den Aktiven des SV Hüffenhardt (HSV). Die zweite Mannschaft, klagen sie, ginge zugrunde, da die Spielkonsole wichtiger sei als das runde Leder.

Fasching ist nicht nur Spaß, sondern auch Stress

Auch in Heinsheim sind die Fußballer des örtlichen Turn- und Sportvereins ein fester Bestandteil des jährlichen Faschingsumzuges. Als Panzerknacker kommen die Kicker. Auch die Fanfarengilde gehört zum Hoissemer Umzug. Die Musiker sind im Stress: Am Samstag hatten sie den Umzug in Bad Rappenau angeführt, am Rosenmontag marschierten die Bläser und Trommler in Obergimpern. "Fasching ist schön", waren sich die Musiker einig, "aber es ist auch gut, dass es jetzt vorbei ist." Vor dem letzten Ton müssen die Musiker nochmals die Beine in die Hand nehmen. "Die Strecke ist länger als beim Umzug in Obergimpern", erzählt ein Musiker.

Gleich nach der Fanfarengilde kommt das Passat-Cabrio mit dem Kinderelferrat. "Das macht Spaß", finden Paul und Louis. Nicht mehr lange, dann sind die 13- und 14-Jährigen dem Gremium entwachsen. Dem Fasching bleiben sie aber treu. "Wir haben eine Ballettgruppe, die Triole heißt und mit der wir dieses Jahr schon aufgetreten sind", erzählt Paul. Wer bei Ballett an Tütü und Spitzenschühchen denkt, geht fehl. "Wir machen so was in Richtung Hip-Hop", stellt Paul klar. "Das ist mit dem, was die Mädchen machen, nicht zu vergleichen."

Die Gardemädchen kommen hinter dem einzigartigen Gefährt des Kinderelferrats. Sie sind gut eingepackt, haben teilweise die schönen Hüte gegen praktische Mützen getauscht und versuchen, sich mit Regencapes zu schützen. Mit einem fröhlichen "Helau" auf den Lippen geht"s in Richtung Mehrzweckhalle.

Wehmütiger Abschied an Aschermittwoch

Traditionell beenden viele Vereine wie in Heinsheim am heutigen Aschermittwoch ihre Kampagnen mit einem kollektiven Heringsessen, bei dem auf die zurückliegende fünfte Jahreszeit noch das eine oder andere Gläschen getrunken wird und vielleicht auch schon die ersten Pläne für die nächste Kampagne geschmiedet werden.

Die Hüffenhardter verbrennen um 17.11 Uhr ihre Schlumpel vor der örtlichen Pizzeria. Diesem Brauch frönen auch die Bad Rappenauer Wolfsstecher, die ab 18.11 Uhr die Fasnacht zu Grabe tragen, indem auf dem Rathausplatz die dortigen Schlumpel verbrannt wird.

Mit einem Passat Cabrio führte der Kinderelferrat den Umzug in Heinsheim an.
Fotos: Nicole Theuer
Mit einem Passat Cabrio führte der Kinderelferrat den Umzug in Heinsheim an. Fotos: Nicole Theuer  Foto: Theuer, Nicole
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