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Badrappenau
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Mythen, die sich um Bäume und Kräuter ranken

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Außergewöhnlicher Spaziergang durch die Parks der Kurstadt

Von Nicole Theuer
Ingrid Hagner führte zu Bäumen und Kräutern.Foto: Franz Theuer
Ingrid Hagner führte zu Bäumen und Kräutern.Foto: Franz Theuer

Zu einem besinnlichen Spaziergang durch den Salinenpark hatte Ingrid Hagner eingeladen. Nur wenige Besucher machten sich allerdings mit der Kräuterexpertin auf den Weg, um Mythen und Legenden über Bäume und Kräuter zu erfahren.

Fasziniert "Leider ist viel Wissen über die Wirkung von Kräutern und die Legenden und Mythen über die Bäume verloren gegangen", bedauerte Ingrid Hagner und bekannte, "wenn ich dieses Wissen hätte, würde ich mich ,von’ schreiben." Sie selbst sei von den Legenden und Mythen, die sich vor allem um Bäume rankten, fasziniert. "Mein Lieblingsbaum ist die Linde", erzählte die rüstige Seniorin, "es ist der Baum der ausgleichenden Gerechtigkeit und war der Thingbaum der alten Germanen." Sie erhofften sich unter diesem Baum gerechte Urteile, denn ihm wird nachgesagt, die Menschen, die unter ihm sitzen, sanft zu stimmen.

Doch nicht nur als Thingstätte und Ortsmittelpunkt sei die Linde gefragt gewesen, "auch Verliebte saßen und sitzen gerne darunter, denn die Linde hat, vor allem, wenn sie im Frühjahr Blüten austreibt, herzförmige Blätter." Ebenso wird dem Gewächs, das rund um den Stamm unermüdlich seine eigenen Nachkommen in Form von Schösslingen austreibt, eine extrem lange Lebensdauer nachgesagt. "Es heißt, eine Linde kommt 300 Jahre, bleibt 300 Jahre und geht 300 Jahre."

Verdrängung Erfreut zeigte sich Hagner, dass im Salinenpark noch viele heimische Bäume vertreten sind. "Leider ist es so, dass ausländische oder gar exotische Gewächse die Einheimischen immer mehr verdrängen." Dabei seien die einheimischen Gewächse unheimlich wichtig, so Hagner. "Bäume sind die Geschichte, die die Erde in den Himmel schreibt, vielen Bäumen wird eine prophetische Ader nachgesagt und bei vielen Kulturen gehören Orakel sprechende Bäume dazu."

Weiter ging es durch den Park. "Anlässlich der Gartenschau wurden seinerzeit viele Kräuter gepflanzt, die jetzt teilweise sehr groß geworden sind", meinte Hagner mit Blick auf die kanadische Goldrute. Sie versäumte es auch nicht, auf die heilende Wirkung des Korbblütlers hinzuweisen. "Gemischt mit Brennnessel und Löwenzahn gibt es einen entwässernden Tee, wobei der Goldrute auch eine keimtötende Wirkung nachgesagt wird."

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