Mit der Drohne Schlupfwespeneier über Maisfeldern abwerfen
Die Raupe des Maiszünslers ist nur knapp zwei Zentimeter groß und kann trotzdem immensen Schaden anrichten. Doch der Kleinschmetterling hat einen natürlichen Feind: die Schlupfwespe.

Damit die Wespe an den richtigen Stellen landet, kreist seit einigen Tagen über den landwirtschaftlichen Flächen in der Region eine Drohne. Die spioniert nicht etwas den Maiszünsler aus, sondern wirft kleine Kapseln ab, in denen pro Stück rund 1000 Schlupfwespen-Eier versteckt sind.
Drohne kann nicht bei jedem Wetter fliegen
Gesteuert wird das Gerät von Markus Schaible. Der Landwirt aus Münchlingen und vier andere Piloten beginnen jeden Morgen um 6 Uhr mit den Flügen über die Maisfelder. "Bei Sturm und Gewitter lassen wir die Drohnen aber am Boden", erklärt er. Starker Regen schade der Elektronik. Auch dann fliegt die Drohne nicht. Heute ist Schaible auf einem Maisfeld auf Bad Wimpfener Gemarkung. Organisiert hat den Einsatz der Bad Rappenauer Landwirt Jörg Zimmermann. Bereits in der fünften Saison hat er seine und die gefährdeten Flächen anderer Landwirte in einer Tabelle zusammengefasst und diese an die BayWa weitergegeben. Das Unternehmen mit Sitz in München hat dann Markus Schaible beauftragt.
"Er nimmt uns damit sehr viel Arbeit ab", erklärt Zimmermann. Früher lief er mit kleinen Kärtchen, auf denen die Eier der Schlupfwespen klebten, durch die Maisfelder und verteilte die Karten alle zehn Meter an den Pflanzen. "Das war eine große körperliche Belastung." Bevor das möglich war, wurden Insektizide auf den Felder verteilt. Mittlerweile sei die Schädlingsbekämpfung allerdings komplett natürlich. Sogar die kleinen Kügelchen werden aus Maisstärke oder Zellulose hergestellt und sind somit rein biologisch.

Doch Kapsel und Schlupfwespen alleine bringen nicht viel, wenn der richtige Zeitpunkt für den Abwurf verpasst wird. Dafür werden Licht- und Pheromonfallen aufgestellt. Diese ziehen den Maiszünsler an. Eine große Bedeutung bei der Feld- und Pflanzenkontrolle hat das Auszählen der Eigelege.
Kleines Zeitfenster
Der empfohlene Behandlungszeitpunkt ist nach dem Flughöhepunkt oder zu Beginn des Larvenschlupfs. Und der herrscht seit einigen Tagen, das Zeitfenster ist also klein. Pro Hektar wirft die Drohne 100 Kugeln ab, alle zehn Meter eine. "Der Flug dauert drei bis vier Minuten, mit Planung muss man eine Viertelstunde veranschlagen", erklärt Markus Schaible. Per Fernbedienung bringt er die Drohne an ihren Startpunkt in der Luft, den Rest erledigt sie dank eines Programms, in dem Schaible auf einer Satelittenkarte die Flugbahnen eingegeben hat, alleine.
Wenn alles gut geht, schlüpfen aus den kleinen Kapseln in einigen Tagen die Schlupfwespen, die ihre Eier in den verpuppten Maiszünsler legen und ihn auffressen. Passiert das nicht, frisst sich die Wespenlarve in die Stengel der Pflanzen und bohrt sich von oben nach unten durch. "Der Mais wird dann ausgehöhlt und bricht irgendwann ab", erklärt Jörg Zimmermann. Außerdem können durch die Löcher Pilze eintreten und zerstören den Mais.
Nützliche Insekten

Vor allem in Süddeutschland ist der Schädling ein großes Problem für die Landwirte. Der Falter legt bis zu 500 Eier in kleinen Gruppen an die Unterseiten der Maisblätter. Die nach sieben bis 14 Tagen schlüpfenden Raupen fressen sich durch das Mark im Inneren der Maisstängel. Dadurch geht die Standfestigkeit der Pflanzen verloren und der Stängel knickt ab. Die Schlupfwespe ist ein Nützling, der durch seine Eier den Maiszünsler parasitiert und den Befall dadurch einschränkt. Aus den Eiern schlüpft meist eine neue Generation an Nützlingen, die wiederum weitere Eier frisst.
Maiszünsler
Vor allem in Süddeutschland ist der Schädling ein großes Problem für die Landwirte. Der Falter legt bis zu 500 Eier in kleinen Gruppen an die Unterseiten der Maisblätter. Die nach sieben bis 14 Tagen schlüpfenden Raupen fressen sich durch das Mark im Inneren der Maisstängel. Dadurch geht die Standfestigkeit der Pflanzen verloren und der Stängel knickt ab. Die Schlupfwespe ist ein Nützling, der durch seine Eier den Maiszünsler parasitiert und den Befall dadurch einschränkt. Aus den Eiern schlüpft meist eine neue Generation an Nützlingen, die wiederum weitere Eier frisst.

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