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Mit der Malerei eine eigene Welt erschaffen

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Junge Künstler aus Leipzig stellen ihre Werke in der Galerie im Bürgerhaus und in der örtlichen Volksbank aus

Von Nicole Theuer
Matthias Ludwig (links) und Jan Dörre stellen noch bis zum 4. Juni im Bürgerhaus und der Volksbankfiliale in Sulzfeld aus.Foto: Nicole Theuer
Matthias Ludwig (links) und Jan Dörre stellen noch bis zum 4. Juni im Bürgerhaus und der Volksbankfiliale in Sulzfeld aus.Foto: Nicole Theuer

Noch bis zum 4. Juni sind in der Galerie im Bürgerhaus und der örtlichen Volksbankfiliale Werke der Leipziger Künstler Jan Dörre, Eric Keller und Matthias Ludwig zu sehen. Unter dem Motto "Mitten im Mai" zeigen die Maler 32 Werke mit gegenständlicher Malerei. Schon der Blickfang, Ludwigs Werk "Rasur", zeigt dem Besucher, was ihn in den drei Ausstellungsräumen erwartet.

Gegenständlich Ludwig, der seinen Figuren gerne seine eigenen Gesichtszüge malt, ist ein Anhänger der alten und neuen Leipziger Schule. "Ich liebe die Affinität zu den alten Meistern und ihre Sachlichkeit", erzählte der 47-Jährige, der seine Werke als "klassisch gegenständliche Malerei mit einem absurd erzählenden Aspekt bezeichnet." Einen Eindruck vermittelt die "Rasur". Auf dem Bild sitzt ein junges Mädchen vor einer mit grünem Wasser gefüllten Badewanne. In der sitzt ein Mann, um die nassen Haare ein Handtuch geschlungen, und rasiert sich. Im normalen Leben würde der Betrachter wohl eher erwarten, dass die junge Frau badet und ihre langen Haare zum Trocknen in ein Handtuch hüllt. "Es ist spannend, mit der Malerei eine eigene Welt zu erschaffen", so Ludwig.

Die Gegenständlichkeit gebe ihm die Möglichkeit, eine eigene Interpretation der Wirklichkeit vorzunehmen. Der Malprozess bei Ludwig ist langwierig, wie der gebürtige Brandenburger erzählte. "Ich male so lange, bis die Figuren in den Bildern lebendig sind. Um das zu erreichen, ist mir diese Maltechnik die genehmste." Natürlich ging es ihm auch um Schönheit und Ästhetik, wobei die Eigentümlichkeit der Werke im Werden entstehe. Ludwig und Jan Dörre arbeiten im selben Atelier. "Natürlich beeinflussen wir uns gegenseitig", betonte Dörre. Er malt in der Tradition flämischer Maler Stillleben mit vielen Barockelementen. "Ich spinne in meinen Bildern eigene, kleine Geschichten weiter", erläuterte der 50-Jährige mit Blick auf ein großformatiges Werk. Dieses zeigt zwei Vögel, die auf einem Tisch sitzen, zwischen sich einen Skorpion und im Hintergrund ein Fenster, das den Blick auf eine antike Mauer freigibt. "Für mich sind Bilder Projektionsflächen des Betrachters", meinte Dörre. "Es stellt sich doch die Frage, begegnen sich diese Vögel in der freien Natur wirklich, und wie passt die antike Mauer zu der afrikanischen Maske, die an der Wand hängt?"

Zeiten Eric Keller, der dritte in der Ausstellung vertretene Künstler, fehlte bei der Vernissage. Er hatte seine Teilnahme krankheitsbedingt absagen müssen. Die Ausstellung ist sonntags von 14 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags jeweils von 16 bis 18 Uhr geöffnet.

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