Kommunalwahl in Bad Rappenau: Freie Wähler profitieren von Unzufriedenheit mit Politik im Bund
Bundes- und Kommunalpolitik haben nichts miteinander zu tun. Das müssen auch endlich die Wähler in Bad Rappenau verstehen, meint unsere Autorin.

Sie haben es wieder getan: Wie bereits vor fünf Jahren haben sich die Wählerinnen und Wähler in Bad Rappenau in ihren Entscheidungen ganz offensichtlich von der Bundespolitik leiten lassen. An der Katastrophe, am Ende ohne Fraktionsstatus dazustehen, sind SPD und Grüne nur Dank der Ausgleichsmandate knapp vorbeigeschlittert. Die Freien Wähler haben hingegen weiter dazugewonnen. Wie bei der Europawahl kann die CDU nicht von der Kritik an der Ampel profitieren.
Kommunalwahl in Bad Rappenau: Gemeinderat macht Politik für Bürger vor Ort
Dass die Abstimmungen auf kommunaler Ebene in den meisten Fällen nichts mit denen im Bund zu tun haben, sollte aber eigentlich jeder wissen. Hier setzen sich die ehrenamtlichen Ratsmitglieder für den eigenen Nachbarn, Bruder oder die Schwägerin ein. Hier kennen sie ihre Wähler oft persönlich, manche bereits seit Jahrzehnten. Das Gremium macht Politik für den jeweiligen Ort und seine Bürger. Nicht für Stuttgart, nicht für Berlin. Doch die Differenzierung scheint schwer zu fallen, nicht nur in Bad Rappenau.
Die Freien Wähler sind mittlerweile eine Alternative für die, die den Glauben an die etablierten Parteien verloren haben. Als unabhängig und parteilos bezeichnen sich die Mitglieder in Bad Rappenau selbst. Und das scheint die Menschen an die Urnen zu ziehen.
SPD, Grüne und ÖDP leiden unter der Frustration der Wähler bei Kommunalwahl in Bad Rappenau
Offensichtlich machen die Vertreter also etwas grundlegend richtig. Allerdings haben SPD, Grüne und ebenso die ÖDP nicht wirklich etwas falsch gemacht in den vergangenen fünf Jahren. Sie leiden unter der Frustration der Wähler. Wichtig ist nun, gemeinsam an einem Strang zu ziehen – für die Bad Rappenauer Bürger.


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