Kleingartacher Kindergarten nach Einweihung des Anbaus größer und moderner
In Kleingartach verdoppelt Eppingen die städtischen Kitaplätze für U3-Kinder. Hintergrund sind steigende Kinderzahlen in Eppingens Stadtteil. Was alles neu ist.

Eigentlich ist es ja "nur" ein Anbau. Doch der ist mit 480 Quadratmetern größer als das bestehende Kindergartengebäude. Und so war die Einweweihung des Erweiterungsbaus der städtischen Kita in Kleingartach beinahe schon wie die Instandstellung eines komplett neuen Kindergartens. Dazu trägt bei, dass auch im Altbau umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt wurden: Alle Böden sind neu, rundum ist für eine frische Optik gesorgt. Der Star des Tages war aber der Neubau. Der ist über eine sanft ansteigende Rampe gut erreichbar. So haben nicht nur Eltern mit Kinderwagen freien Zutritt. Auch Menschen mit Gehhilfen oder Rollstuhlfahrer sind hier willkommen.
In welchem Punkt die Stadt die Normwerte übertrifft
Die Stadt Eppingen hat in Kleingartach ihre Kapazitäten zur Betreuung der Kinder bis drei Jahren verdoppelt. Bisher gab es nur eine Gruppe mit zehn Kindern, ab sofort sind es zwei Gruppen mit je zehn Kindern. Die Zahl der Plätze der älteren Kinder ist zwar auf dem Papier gleich geblieben. Die Stadt konnte aber die vorläufige Unterbringung einer Gruppe in der angrenzenden Grundschule mit dem Neubau beenden.
Der Kindergarten ist jetzt in allen Bereichen besser ausgestattet. Es gibt separate Zimmer für die Kindergartenleitung und für Elterngespräche. Was den Platz angeht, übertrifft die Stadt die vorgegebenen Normwerte deutlich.
Was der Clou im neuen Kindergarten ist
Der Clou ist jedoch der 90 Quadratmeter große Bewegungsraum im Untergeschoss. "Auf den hatte der Ortschaftsrat besonderen Wert gelegt", freut sich Ortsvorsteher Andreas Oechsner. Der Raum könne künftig nicht nur für die Kindergartenkinder, sondern auch für Seniorengymnastik, Geburtsvorbereitung oder andere Zwecke mitgenutzt werden.
Neu gestaltet wurde auch die gesamte Außenanlage. Mit dem Anschluss an eine Holzhackschnitzelheizanlage, die im benachbarten Schulgebäude installiert worden ist, beschreitet die Stadt auch heiztechnisch neue Wege. Darauf wies Eppingens Baubürgermeister Peter Thalmann hin. Auf dem Dach werde eine Photovoltaikanlage installiert, die den Eigenbedarf decken und einen Teil in das öffentliche Stromnetz einspeisen soll.
Worüber der OB dankbar ist
Die Grundschule erhalte demnächst noch einen Anstrich, der sich am neuen Design des Kindergartens orientiert. "Wir wollen damit den Campuscharakter unserer städtischen Einrichtungen hervorheben", so der Baubürgermeister. Er lobte den Architekten Arnold Engelhardt, der in Zeiten knapper und teurer Bauressourcen den Laden zusammengehalten habe. Auf städtischer Seite waren Thomas Frey, Saskia Weiland und Frank Edlinger die Ansprechpartner in Baufragen, Jessica Wells für die Planung in Sachen Kinderbetreuung.
Was der Rechtsanspruch auf Betreuung bewirkt
Auch Oberbürgermeister Klaus Holaschke bedankte sich für die reibungslosen Abläufe. Zur Erinnerung: Im August 2021 war der Spatenstich. Er bedauerte aber, dass sich Bund und Land mit Förderungen weitgehend zurückgehalten hätten. "Wir haben das fast alles aus Eigenmitteln gestemmt", so Holaschke. Der OB verdeutlichte in seiner Ansprache den Bedarf nach mehr Kindergartenplätzen. So sei das Neubaugebiet Martinsberg II bereits ausgelastet. Auch durch die Rechtsansprüche der Eltern auf Kinderbetreuung steige der Druck. Dem stünden Probleme mit der Personalbeschaffung entgegen, verdeutlichte der Kommunalpolitiker das Dilemma.
Der Umbau des Kindergartens in Kleingartach samt Anbau schlägt mit rund 2,7 Millionen Euro zu Buche und liegt damit knapp 500 000 Euro über der Summe, die im Baubeschluss genannt worden war. Kostensteigerungen gab es unter anderem beim Bau des neuen Gebäudes und bei der Gestaltung der Außenanlage. Eppingens OB Klaus Holsschke lobte dennoch den Planungs- und Bauablauf. Gemessen an der Gesamtsumme würden sich die Mehrkosten im Rahmen halten.