Jürgen Kobold hält Dialekt in einem Buch fest
Erster Erfolg der Geschichtswerkstatt der Heimatfreunde: Band liegt rechtzeitig zu den Heimattagen vor

Eppingen - Der Ratskeller ist wie geschaffen, um das Buch von Jürgen Kobold zu präsentieren. Dort wird das Eppingerisch seit Generationen besonders intensiv gehegt und gepflegt. Kobold stellte in der urigen Kneipe die Quintessenz seiner monatelangen Arbeit vor.
Zum Schmunzeln Eine Art Wörterbuch ist entstanden, das schmunzeln lässt. Und es ist mit einer Ansammlung von Aussprüchen kombiniert, die nur hier in Eppingen und den Teilorten zu finden sind. "So schwätzt ma in Eppinge" ist als achter Band der "Besonderen Reihe" der Heimatfreunde unmittelbar vor den Heimattagen erschienen. "Wer Eppingen und den Kraichgau besucht, kommt immer wieder gern zurück. Wer hier groß geworden ist, hat meist ein aufrichtiges Heimatbewusstsein im Herzen. Dazu gehört auch die Sprache", kombinierte Oberbürgermeister Klaus Holaschke in seinem Grußwort. Das Eppinger Stadtoberhaupt freute sich darüber, dass nun alle, die im Rahmen der Heimattage ihr altes Zuhause besuchen, Gelegenheit haben, den Band als Konserve ihrer eigenen Sprachwurzeln mit nach Hause zu nehmen.
Das Interesse am neuen Buch der Eppinger Heimatfreunde übertraf auch die Erwartungen des Autors selbst. Immer wieder sei er auch auf der Straße angesprochen worden, erzählte Jürgen Kobold im Ratskeller. Wer ihn gesehen hatte, dem seien Äußerungen und Sprüche eingefallen. Und Kolbold hörte immer wieder "Hast du den schon ...?"
Begonnen hatte die Arbeit mit einem Aufruf der Heimatfreunde im vergangenen Jahr. Die Geschichtswerkstatt wurde ins Leben gerufen, in der sich Hobbyhistoriker auf Spurensuche begeben können. Die Arbeit des Ureppingers Jürgen Kobold trägt nun Früchte in Form seines Bandes. Voraus gingen viele Stunden, in denen Kobold alte Eppinger interviewte. Rund 30 Jahre sei es her, sagte Kobold, dass er mit einem Buch über Dialekte in Berührung gekommen sei. "Damals reifte bei mir der Gedanke, mich, wenn ich einmal übrige Zeit habe, dem Eppinger Wortschatz zu widmen", verriet er. "Mir liegt sehr viel daran, unseren für mich wertvollen Dialekt zu erhalten und nachfolgenden Generationen näherzubringen." Sein Buch stelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Einige Beispiele Einige Kostproben typischer Redewendungen lieferte der Vorsitzende der Eppinger Heimatfreunde, Reinhard Ihle, zur Freude der Zuhörer. "Der isch z" dumm zum Riewa rupfa", heißt es im Buch. Oder "Der leffd wider nebe da Kabbe" sei eine Bezeichnung für jemanden, der nicht bei der Sache ist. Unter viel Beifall hat Reinhard Ihle dem Autor und dem OB die ersten Exemplare überreicht.
Stimme.de
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