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Tote Frau aus dem Kraichgau: Polizei findet am Fundort der Leiche mehrere Messer

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Wurde das Opfer aus dem Kraichgau in eine Falle gelockt? Laut eines Polizeisprechers gebe es in Sachen Tatmotiv verschiedene Möglichkeiten.

Blumen, Kerzen und Bilder liegen an einem Baum in der Nähe von Ingolstadt. In der Nähe war am 17. August 2022 eine weibliche Leiche in einem Pkw entdeckt worden.
Blumen, Kerzen und Bilder liegen an einem Baum in der Nähe von Ingolstadt. In der Nähe war am 17. August 2022 eine weibliche Leiche in einem Pkw entdeckt worden.  Foto: Peter Kneffel (dpa)

Musste eine 23-Jährige aus dem Kraichgau sterben, weil sie einer Frau aus Ingolstadt ähnlich sah? Diese Theorie kursiert unter Menschen in Eppingen, die von der Tat mitbekommen haben. Demnach soll eine ebenfalls 23 Jahre alte Frau aus Ingolstadt nach einer Doppelgängerin gesucht haben. Sie habe eine Beziehung zu einem Mann, den ihre Eltern ablehnten. Über das soziale Netzwerk Instagram habe die Ingolstädterin eine Frau gefunden, die ihr verblüffend ähnlich sah.

Mit der Geschichte, sie habe ein Kosmetikstudio neu eröffnet und sei auf der Suche nach einem Modell, habe sie das spätere Opfer angeschrieben. Das Motiv: Die Frau aus Ingolstadt wolle ihren eigenen Tod vortäuschen, indem sie eine Doppelgängerin töten und bis zur Unkenntlichkeit entstellen ließ. Sie soll Angst um ihr Leben und das Leben ihres neuen Partners gehabt haben.

Verschiedene Möglichkeiten zum Tatmotiv

"Wir können das nicht bestätigen", sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Es leitet die Ermittlungen. Es gebe verschiedene Möglichkeiten zum Tatmotiv. Gesichert ist, dass Dienstag vor einer Woche die Leiche einer Frau in einem Auto in Ingolstadt gefunden wurde. Zunächst war vermutet worden, dass es sich um eine 23-jährige Deutsch-Irakerin aus Ingolstadt handelt.

Die Eltern hatten die Tote vor einer Woche in Ingolstadt gefunden. Weil die Leiche in ihrem Auto lag, waren sowohl die Eltern als auch die Ermittler zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei der Toten um die Deutsch-Irakerin handelt. Nach nur wenigen Stunden kamen den Ermittlern Zweifel. Eine DNA-Analyse bestätigte, dass es sich nicht um die Frau aus Ingolstadt handelt.

Die Polizei sucht Zeugen, die am Tattag ein solches Mercedes Coupé mit Ingolstadter Kennzeichen in Eppingen und Umgebung gesehen haben.
Die Polizei sucht Zeugen, die am Tattag ein solches Mercedes Coupé mit Ingolstadter Kennzeichen in Eppingen und Umgebung gesehen haben.  Foto: pxhere.com

Stattdessen führen die Spuren in den Bereich Heilbronn-Eppingen. Genauer wollte sich der Sprecher nicht festlegen. Eine ebenfalls 23 Jahre alte Algerierin aus der Region ist das Opfer. Wenig später kommt die 23-jährige Deutsch-Irakerin in Untersuchungshaft. Außerdem ein 23 Jahre alter Kosovare, der tatverdächtig ist.

Große Suchaktion in Ingolstadt

Ermittler suchen nun nach Zeugen, die am Tattag ein schwarzes Mercedes Coupé gesehen haben. "Wir suchen nach Hinweisen, wo das Fahrzeug überall gewesen sein könnte", sagt der Sprecher. Nach einem Zeugenaufruf vor wenigen Tagen seien Hinweise aus der Region Heilbronn eingegangen, die man nun abarbeite. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt, hat am Mittwoch eine Suchaktion rund um den Fundort des Autos und der Leiche stattgefunden. Die Bereitschaftspolizei habe im Uferbereich im Gestrüpp entlang der Donau mehrere Messer und weitere Gegenstände gefunden.

Bei der gesuchten Tatwaffe, mit der die Frau umgebracht wurde, könne es sich um ein Messer oder einen messerähnlichen Gegenstand handeln, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Die "Bild"-Zeitung berichtete vor wenigen Tagen, dass die Frau mit 40 Messerstichen getötet worden sei. Der Vater der zunächst totgeglaubten Ingolstädterin habe die Leiche als seine Tochter identifiziert. Unter anderem Hinweise einer Bekannten der Ermordeten sollen die Ermittlungen in den Kraichgau gelenkt haben. Wie die "Bild" weiter berichtet, sei die Frau aus dem Kraichgau in Eppingen ermordet worden. Die 23-jährige Deutsch-Irakerin habe dem Kosovaren 80.000 Euro geboten, wenn er die 23-Jährige umbringt.

Aus den Medien über Fall erfahren

"Die Tatörtlichkeit ist nicht erwiesen", sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke (59) erklärt, er habe aus den Medien über den Fall erfahren. "Ich weiß weder wo es ist noch um was es sich handelt. Wir haben keinerlei Infos."

Unterdessen dauern die Ermittlungen an. Die Polizei Oberbayern Nord, die durch Beamte des Polizeipräsidiums Heilbronn unterstützt werden, erhoffen sich weitere Hinweise durch Zeugen, um diese Tat aufzuklären.

Bei dem dunklen Pkw mit Ingolstädter Kennzeichen handelt es sich um ein schwarzes Mercedes Coupé mit dem amtlichen Kennzeichen IN-RS 2915. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Rufnummer 0841/93430 zu melden. Insbesondere sucht die Polizei nach Zeugen, die den schwarzen Mercedes am Tattag, Dienstag, 16. August 2022, in Eppingen oder der näheren Umgebung gesehen haben.

 
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