In den Katakomben der Badewelt Sinsheim
Beim Lesersommer der Heilbronner Stimme erhalten die Gewinner exklusive Einblicke in die Abläufe der Badewelt. Und erfahren, wie die Palmen am Leben gehalten werden.

"Willkommen im Paradies!" Stephan Roth steht gutgelaunt im Foyer der Badewelt Sinsheim und begrüßt die sechs Gewinner des Stimme-Lesersommers. Eine Stunde soll es durch die riesige Anlage gehen. Saunen, Becken, Keller: Der Geschäftsleiter der Badewelt und Bastian Eichstädter, technischer Leiter, haben sich einiges einfallen lassen für die drei Frauen und drei Männer. Die sind allesamt wissbegierig und besonders an den technischen Abläufen interessiert.
Nur 13 Monate Bauzeit für die Badewelt
Doch bevor es losgeht, müssen sich alle Teilnehmer einen Schutz über ihre Straßenschuhe ziehen. "Die Anlage ist frisch geputzt", erklärt Stephan Roth die hygienische Notwendigkeit der nur bedingt stylischen Plastikhauben. Los geht es am Grundstein, der auf den 9. November 2011 datiert ist. Bereits im Dezember 2012 wurde die Badewelt eröffnet. Dass zwischen diesen beiden Daten lediglich 13 Monate liegen, überrascht alle. Auch die hohen Besucherzahlen - pro Jahr kommen rund 650.000 Menschen in die Therme - lässt die Stimme-Leser staunen. "Und vor Corona waren es sogar mehr", so Roth, der nach einem Blick auf die Uhr keine Zeit verschwenden will, denn in 30 Minuten kommen die ersten Gäste des Tages. Bis dahin möchte er im öffentlichen Bereich alles gezeigt haben, um niemanden beim Entspannen und Schwimmen zu stören.
Mit schnellen Schritten geht es in den Saunabereich, der die weltweit größte Anlage ihrer Art beherbergt und in der man sogar riesige Kois in einem nicht minder großen Aquarium beobachten kann, während man aus allen Poren schwitzt.
Eine Seilwinde hebt die Palmen an
Von wo aus die Anlage gesteuert wird, erfahren die Teilnehmer dann in den Katakomben der Badewelt. Dort stehen große Betonkübel, in denen die zahlreichen Palmen Wurzeln schlagen, bewässert, gedüngt und belüftet werden. "Ohne diese Anlage würde sich Schimmel bilden und die Pflanzen sterben ab", erklärt der technische Leiter Bastian Eichstädter. Bei der letzten Revision im Juni mussten trotzdem 20 Palmen ausgetauscht werden. Das sei jedes Mal ein Kraftakt, so Eichstädter. Mit einer Seilwinde werden die mehrere Meter hohen Gewächse gelockert und aus ihren Kübeln gezogen, nachdem sie abgesägt wurden.
Vorbei geht es im Anschluss an allerlei technischen Gerätschaften, mit denen das Wasser aufbereitet und zurück in den Kreislauf geführt oder gechlort wird. "Wir haben kaum einen klassischen Verbrauch bis auf das anfallende Dreckwasser", erklärt Eichstädter.
Nach fast zwei Stunden haben die Teilnehmer dann einen intensiven Einblick in die ober- und unterirdische Welt der Therme erhalten. Doch nach Hause geht es für sie noch nicht. Stattdessen heißt es jetzt: rein in die Badeklamotten und erholen.