Brüder leiten seit 25 Jahren Wirtskeller St. Georg − Zufall führte sie nach Eppingen
Seit 25 Jahren bekochen und bewirten die Brüder Shaqir und Rame Shala den Wirtskeller St. Georg in Eppingen. Zehn Jahre später kam das Altstadthotel "Wilde Rose" dazu.
Fast auf den Tag genau seit 25 Jahren führen Shaqir und Rame Shala den Wirtskeller St. Georg. Am 17. Januar 2000 übernahmen die Brüder mit kosovarischen Wurzeln das altehrwürdige Restaurant im historischen Baumannschen Haus. Zehn Jahre später kam das Altstadthotel "Wilde Rose" dazu, vor fünf Jahren kam dann die Hotelerweiterung in einem separaten Bau dazu. "Die Leute sagen immer: Hier ist die schönste Ecke mit dem ältesten Fachwerkhaus, dem schönsten und dem jüngsten", erzählt Shaqir Shala mit Blick auf das sogenannte Bäckerhaus, dem ältesten Fachwerkhaus Eppingens, das Baumannsche Haus und das neue Hotel.
Brüder waren zuvor in Sinsheim in der Gastronomie tätig – per Zufall kamen sie nach Eppingen
Gefragt, wie es sie nach Eppingen verschlagen hat, können sich die Mittfünfziger ein Lächeln nicht verkneifen. "Das war eher Zufall", erzählt Rame Shala. "Wir haben damals beide in Sinsheim in der Gastronomie gearbeitet und unsere Tischdecken immer in eine Mangelstube nach Eppingen gebracht. Dort hing ein Foto des Baumannschen Hauses." Darauf angesprochen, um was für ein Gebäude es sich handelt, fragte die Betreiberin der Mangelstube, ob die Brüder nicht Interesse hätten, nach Eppingen zu kommen.
"Wir haben uns dann mit Frau Glünz, die damals das Baumannsche Haus mit dem Wirtskeller gepachtet hatte, getroffen", erinnert sich Rame Shala und verrät: "Mein Bruder war zunächst dagegen, denn die offene Küche hat ihm nicht zugesagt."

Restaurant-Übernahme in Eppingen – Tatkräftige Unterstützung der Familie
Mehrfach besichtigten die Brüder das Objekt, stellten sich vor, was man daraus machen könne. "Ein Problem war, dass es damals noch keinen Pizzaofen gab", erzählt Rame Shala. "Aber uns war klar: Wenn wir das Restaurant übernehmen, dann wollen wir zeigen, was wir können und das unseren Gästen präsentieren. Dazu gehörte für uns auch ein Pizzaofen."
Letztendlich entschieden sich die Brüder, ihren Wirkungskreis von Sinsheim in die Fachwerkstadt zu verlegen. Sechs Tage die Woche bekocht Shaqir Shala die Gäste, während Rame für den Service zuständig ist. Unterstützt werden die Brüder von den inzwischen erwachsenen Söhnen. "Ohne unsere Frauen, unsere Kinder und gute Freunde könnten wir das nicht machen", gestehen die Brüder unisono.
Außengastronomie: Anziehungspunkt in der Eppinger Altstadt
Denn Stillstand gibt es bei ihnen nicht. "Als wir angefangen haben, gab es anstatt einer Terrasse nur eine Hecke. Wir haben damals der Stadt als Eigentümerin des Gebäudes gesagt, dass wir gerne eine Terrasse für eine Außengastronomie hätten." Dieser Wunsch wurde in die Tat umgesetzt und schon im ersten Sommer konnten vier Tische aufgestellt werden. Inzwischen wurde die Außengastronomie erweitert und ist im Sommer einer der Anziehungspunkte in der Altstadt.
Doch bei aller Freude über das Jubiläum machen die Brüder keinen Hehl daraus, dass es auch schwere Zeiten gab. "Corona hat uns schwer zugesetzt, danach der Ukrainekrieg. Die ersten sechs Monate 2023 waren eine ganz harte Zeit für uns." Trotzdem lassen sie sich nicht unterkriegen. Schon jetzt ist geplant, ihr Jubiläum im Sommer gebührend zu feiern.

