Gartenschau zum Anknabbern: Was zwischen Altstadt und Elsenz jetzt reif wird
Die Gartenschau bietet mehr als nur Blumen zum Angucken. Interessierte erhalten hier Anregungen, wie der Garten zum Vitamindepot wird. Was jetzt alles an Essbarem reif wird:

Die Gartenschau in Eppingen bietet jede Menge botanischer Highlights, und zwar nicht nur für das Auge. Wer genau hinguckt, der kann auch Essbares erspähen, was an Stauden und Stengeln gedeiht. In diesen Tagen wird vieles davon reif.
Die Eppinger Bauern haben sogar einen Acker mit mehreren schmalen Demonstrationskulturen angelegt. Gartenschau-Besucher Sandra Dohmann und Andeas Gödecke aus Schöntal betrachten die verschiedenen Kulturen. "Das müsste ja jetzt alles weg sein", bemerkt Sandra Gödecke. Sie ist Nebenerwerbslandwirtin und kennt sich mit den Ernteterminen aus.
Warum das Getreide nicht geerntet wird
Dass die meisten Ackerpflanzen reif sind, bestätigt Reiner Keller, Mitglied des Eppinger Bauernverbands. Dazu zählen Mais, verschiedene Weizensorten, Braugerste sowie Urgetreidesorten, wie Emmer, Dinkel, Einkorn und Waldstaudenroggen. Auch ein "Handtuch" Zwiebeln haben die Bauern gepflanzt, die jetzt aus der Erde könnten. "Wir haben uns entschlossen, die Kulturen stehen zu lassen, so lange sie ansehnlich sind", so der Eppinger Landwirt. Einzig die Kartoffeln sind bereits aus der Krume geholt worden. Der Eppinger Landwirtschaftsbetrieb Schlimm hat dies unlängst zum Anlass genommen, einen Tag "Rund um die Kartoffel" auf dem Demoacker auszurichten.

Was die Stadtteile beisteuern
Die Eppinger Stadtteile steuern ebenfalls das ein oder andere Essbare bei. Im Kleingartacher Gartenstück am Stadtpavillon hängen reife Trauben. Ein Beet weiter bestaunt Besucherin Stephanie Kaiser aus Leingarten Tomaten, die schon deutlich ins Rot chargieren. Auch bei den Eppinger Landfrauen können Hungrige fündig werden: Zucchini gelb und gestreift, Tomaten, mehrere Sorten Kohl und Rote Beete. Selbst Amaranth, eine Kulturpflanze, die in wärmeren und trockeneren Regionen beheimatet ist, gedeiht bei den Landfrauen prächtig. Die Samen sind laut der Vorsitzenden der Eppinger Ortsgruppe, Stefanie Mayer-Ullmann, sehr gesund und können zur Verfeinerung von Speisen verwendet werden.

Wo Malus Jucunda sich verstecken
Eine noch größere Auswahl an Obst und Gemüse gedeiht beim Ausstellungsbeitrag der Obst- und Gartenbauvereine Eppingen und Rohrbach. Der befindet sich an der Saftscheune in der Leiergasse. Hier haben Gartenfachwartin Angelika Braun und ihre Kollegen viele nahrhafte Nutzpflanzen herangezogen: Salate, Kräuter, Bohnen, Zwiebeln, Mangold, Erdbeeren. Dazwischen ist auch etwas Exotisches zu entdecken: Süßkartoffeln. In großen Pflanzkübeln zeigen die Obst- und Gartenbauer verschiedenes Spalierobst wie Äpfel der Sorte Malus Jucunda oder Malus Starcats. Ebenso steht der Apfelbaum der Sorte Florina mit reichlich Früchten da.
Womit der Familiengarten Besucher anlockt
Darüber hinaus finden sich im Beet "Familiengarten" in den Historischen Gärten vor allem bekannte Kräuter wie Rosmarin, Petersilie, Thymian, Basilikum, Majoran, Fenchel, aber auch Bärlauch, Schwarzkohl oder Rhabarber. Das Wildkräuter-Beet ergänzt den Speiseplan mit Schafgarbe, Dill, Knoblauchrauke, Blutampfer oder Wiesenkerbel. Teepflanzen wie Pfefferminze, Bergbohnenkraut oder auch Anis-Ysop komplementieren die Beete. Echte Kamille, Arnika, Ringelblume oder Salbei und Baldrian ergänzen das Potpourri als Auswahl an Arzneipflanzen.
Im Beitrag des Blühenden Barock finden sich außerdem Aprikosen-Mirabellen, Mandel-Bäume, Feigen, Weinreben, Nashibirne, Sanddorn und Gojibeeren.