Flüchtlinge: Aufbau in Messehalle 6
Das Deutsche Rote Kreuz ist leistungsfähig. Das ist in Sinsheim zu erleben. 48 Stunden reichen den Ehrenamtlichen, um sich auf die Betreuung von Flüchtlingen vorzubereiten. Die ersten 250 Asylbewerber werden morgen in der Messehalle 6 erwartet.
Das Abladen von 250 Betten ist einfach. Weil Ferienzeit ist, ehrenamtliche Helfer fehlen, kippt der Lastwagenfahrer des Regierungspräsidiums die Schlafgelegenheiten von der Ladefläche auf den Boden. Am Donnerstagabend rückt das Technische Hilfswerk aus Sinsheim an, um sie aufzubauen.
Eine Firma kümmert sich um Bauzäune, um die Messehalle 6 in kleine Parzellen einzuteilen, in denen zehn Betten stehen. "Darin können große Familien übernachten", sagt Bereitschaftsleiter Daniel Schubert, der am Donnerstagmorgen als einer der ersten in der neuen Flüchtlingsunterkunft steht. 7000 Quadratmeter Halle, dann noch der Außenbereich. "Es ist ein optimaler Ort", sagt er. Sanitäranlagen sind vorhanden, "es sollte keine Engpässe geben".
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat erst gestern bekannt gegeben, dass ab Freitag Flüchtlingen vorübergehend in der Messehalle 6 unterkommen. Die Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Jörg Albrecht war davon überrumpelt und kritisierte dies.
Das Deutsche Rote Kreuz ist in Sinsheim ein wichtiger Ansprechpartner. Er betreut die Flüchtlinge, nimmt sie in einem Zelt in Empfang, registriert sie, erzählt Schubert von den bevorstehenden Aufgaben - und das in der Ferienzeit. Unter der Woche seien viele Hauptamtliche im Einsatz, am ersten Wochenende rücken Ehrenamtliche ein. Tagsüber 50 Helfer, nachts zehn - allein übers Wochenende sind 250 Personen im Einsatz; allein in der Messe. Nur wenige Hundert Meter entfernt davon sind weitere DRK-Helfer beim Spiel Hoffenheim gegen Bayern im Einsatz.