Eppingen schafft Platz zum Bauen
Gewerbegebiet Weststadt IV und Wohngebiet Zylinderhof IV werden in den Flächennutzungsplan eingezeichnet. Damit sichert sich Eppingen Potenzialflächen für Gewerbe und Mehrfamilienhäuser. Wie der Gemeinderat die Stadtplanung kommentiert:

Eppingen ist seit zehn Jahren stetig am Wachsen. Dies zeigt sich auch an der hohen Nachfrage an Gewerbeflächen. Besonders begehrt sind Flächen für künftiges Wohnen. Nun will die Stadt in einem Rundumschlag den Flächennutzungsplan (FNP) anpassen.
Der bestehende FNP ist schon etwas betagt. 2007 wurde er gemeinsam mit Gemmingen und Ittlingen erarbeitet. Exakt handelt es sich in dem aktuellen Verfahren um "Änderungen der dritten Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans".
Zu den Änderungen zählt das gewerbliche Baugebiet Weststadt IV, etwa wo die Brettener Straße auf die Ortsumgehungsstraße B 293 trifft. Zwar gibt es in dem gültigen FNP bereits eine 1,6 Hektar große Erweiterungsfläche. Um diese "sinnvoll" per Wendehammer erschließen zu können, wie es in der Beschlussvorlage der jüngsten Gemeinderatssitzung heißt, will die Stadt nun 0,6 Hektar westlich anstricken.
Welche Pläne es für die Adelshofener Straße gibt
Auch beim Thema Wohnbau setzt die Fachwerkstadt auf neue Flächen. Obwohl das Baugebiet Zylinderhof III am Ortsausgang Richtung Elsenz linker Hand noch gar nicht bebaut, ist, geht die Stadt jetzt noch einen Schritt weiter und nimmt nun auch den Acker rechter Hand, der bis an den Hilsbach reicht, mit in die Planung. Die 4,6 Hektar große Fläche ist für Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Hier soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung eine verträgliche, verdichtete Bauweise Einzug halten. Für die Entwicklung von Einfamilienhäusern hält die Stadt eine sieben hektar große Potentialfläche am Lerchenberg als Reserve bereit.
Der Abteilungsleiter Stadtplanung im Eppinger Rathaus, Maximilian von Versen, zeigte in der Gemeinderatssitzung den Bedarf anhand statistischer Daten auf. Demnach wächst die Einwohnerzahl der Stadt Eppingen zwischen 2011 und 2020 von 20 795 auf 22 024 Einwohner an. Das entspricht einem Plus von etwa fünf Prozent. Damit liegt die Fachwerkstadt jedoch immer noch unter dem Bevölkerungsanstieg im Landkreis Heilbronn. Dieser verbucht im selben Zeitraum ein Plus von 6,5 Prozent.
Wie sich das Wachstum statistisch bemerkbar macht
Bei der Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist es genau umgekehrt: Eppingen konnte im Vergleichszeitraum die Zahl um 40 Prozent steigern. Der Landkreis kommt nur auf 35 Prozent Zuwachs. "Die Stadt Eppingen bleibt auf unabsehbare Zeit ein attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort der Region. Um handlungsfähig zu bleiben, setzt sich die Stadtverwaltung das Ziel, frühzeitig auf diese Entwicklungen zu reagieren", so der Abteilungsleiter Stadtentwicklung.
Stimmen aus den Reihen der Gemeinderäte
In der Aussprache sagte der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, Peter Wieser: "Wir haben Bauchweh beim Flächenverbrauch". Dennoch habe seine Fraktion die Grundstücks-Transaktionen mitgetragen. Man werde auch die Entwicklung mitgestalten, "aber beobachten, was geschieht". So dürfe es im künftigen Gewerbegebiet nicht zu große Abstandsflächen zwischen den Gewerbeeinheiten geben. Wieser rief in Erinnerung, dass es "noch viele Entwicklungsmöglichkeiten" innerhalb der Siedlungen gebe.
Hartmut Kächele, Fraktionsvorsitzender der SPD, äußerte Zustimmung zu den avisierten Erweiterungsflächen: "Gut, dass wir Entwicklungsmöglichkeiten haben". Sein Fraktionskollege Michael Mairhofer: "Wohl dem, der ein Konzept hat." Der Zylinderhof sei eine sinnvolle Arrondierung. Innenentwicklung gehe vor Außenentwicklung. "Wir müssen aber auch flexibel sein."

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