Eppingen will Defibrillatoren nach draußen hängen
Die Geräte befinden sich bislang in Gebäuden und können nur zu Öffnungszeiten genutzt werden - das soll sich nun ändern.

Mehr als 50.000 Menschen haben in Deutschland jedes Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Überleben können sie nur, wenn andere möglichst schnell mit der Wiederbelebung beginnen. In vielen Städten und Gemeinden hängen deshalb an belebten Stellen sogenannte Laien-Defibrillatoren, die einfach bedient werden können. Wer einen dieser Automatischen Externen Defibrillatoren (AED) von der Wand nimmt, wird mit Anweisungen durch die Rettung geführt.
Jederzeit greifbar
Die Laien-Defibrillatoren hängen häufig in Hallen, Rathäusern oder Unternehmen. Der Nachteil dabei: Sie sind nur während Veranstaltungen oder zu den Öffnungs- oder Betriebszeiten zugänglich. Im Eppinger Rathaus etwa hing bislang ein AED im zweiten Stockwerk vor dem Bürgersaal. Jetzt hat die Stadt umgedacht: Alle Laien-Defibrillatoren, die an öffentlichen Orten angebracht sind, werden nach draußen gehängt, damit sie jederzeit greifbar sind.
Die Verwirklichung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Verein "Region der Lebensretter" und wurde initiiert von der Oberärztin und Eppinger Gemeinderätin Tatjana Hilker sowie deren Ratskollegin und Elsenzer DRK-Vorsitzenden Melanie Veith. OB Klaus Holaschke erklärte beim Umhängen des Rathaus-Defibrillators aus dem Hausinneren nach draußen in den Durchgang zwischen altem und neuem Rathaus, er sei dankbar für Hilkers und Veiths "medizinischen Sachverstand", mit dem sie die Stadt überzeugt hätten, die Defibrillatoren umzuhängen.
Defibrillatoren in gut sichtbaren Boxen
Bis spätestens Jahresende werden alle vorhandenen und in Gebäuden angebrachten Laien-Defis in ganz Eppingen an der Außenseite des jeweiligen Gebäudes in gut sichtbaren Boxen angebracht. Die Stadt zahlt für jede Box 500 Euro. Sie sind beleuchtet und mit einer Heizplatte ausgestattet, die das Einfrieren des Akkus im Winter verhindern soll.
Die Boxen finden sich dann am Dorfgemeinschaftshaus und am Feuerwehrhaus gegenüber der Dreschhalle in Adelshofen, an der Gießhübelhalle in Rohrbach, der Mühlbacher Bürgerhalle, der Burgberghalle in Richen, der Elsenzer Mehrzweckhalle, der Kleingartacher Stadthalle, in der Kernstadt an Stadt- und Hardwaldhalle sowie, wie erwähnt, im Durchgang zwischen neuem und altem Rathaus. In Planung sei auch, so OB Klaus Holaschke, Laien-Defibrillatoren für beide Eppinger Badeseen anzuschaffen.
Karte im Internet
Da jeder die Möglichkeit haben sollte zu wissen, wo in Eppingen Laien-Defis hängen, denke die Stadt außerdem darüber nach, irgendwann auf ihren Internetseiten alle durchgehend zugänglichen Geräte auf einer Karte zu markieren.
Die "Region der Lebensretter" plant, am Blaulicht-Wochenende der Gartenschau im kommenden Jahr Interessierte über den Verein, die Laien-Defibrillatoren und deren Gebrauch zu informieren.
Stimme.de