Eppingen steckt im nächsten Jahr viel Geld in Baugebiete und Schulen
Eppinger Verwaltung reicht den Entwurf für den Haushalt 2023 ein. Er enthält auch die letzte Rate für die Rückabwicklung der Gartenschau.

Mit einem Volumen in Höhe von knapp 106 Millionen Euro hat die Eppinger Kämmerei einen wuchtigen Haushaltsentwurf 2023 inklusive den Eigenbetrieben Stadtentwässerung, Energie und Verkehr sowie Gartenschau eingebracht. OB Klaus Holaschke kommentierte das Zahlenwerk vor dem Gemeinderat als "rekordverdächtig". Eppingen plant mit einem Fehlbetrag im Ergebnishaushalt in Höhe von 1,6 Millionen Euro.
Die Auszahlungen für Investitionen betragen 2023 mehr als 20 Millionen Euro. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau. Aufgrund einer Nettoneuverschuldung in Höhe von 1,1 Millionen Euro steigt die Pro-Kopf-Verschuldung von 315 auf 365 Euro. Im Jahr 2023 fließen für die Rückabwicklung der Gartenschau noch einmal 870 000 Euro vom städtischen Haushalt zum Eigenbetrieb Gartenschau. Zu den Maßnahmen zählt unter anderem der Rückbau des Ausstellungsgeländes östlich des Altstadtrings. Steuererhöhungen sind 2023 nicht vorgesehen.
Wie teuer der Umbau der Hellbergschule zur Ganztagsschule wird
Zu den wichtigsten Investitionen zählen Grunderwerb und Erschließungskosten für Bau- und Gewerbegebiete. Für den Erwerb von Grundstücken in Baugebieten sind im Haushaltsplan 2023 insgesamt 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Dem stehen prognostizierte Erlöse aus Verkäufen von Bauplätzen in Höhe von 5,3 Millionen Euro gegenüber. Für die Heizzentrale Zylinderhof in Eppingen werden erstmalig 1,25 Millionen Euro in den Plan aufgenommen.

Für den Umbau der Hellbergschule zur Ganztagsschule werden bis 2025 insgesamt 2,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im kommenden Jahr sollen davon 750.000 Euro eingesetzt werden.
Für die Feuerwehr sind Investitionsauszahlungen in Höhe von insgesamt 803.500 Euro geplant. Davon sind 316.000 Euro für den Digitalfunk. Der Gerätewagen Transport für die Abteilung Eppingen wird 2023 mit 100 000 Euro veranschlagt. Im Jahr darauf sind es noch einmal 180.000 Euro. Dafür gibt es 55.000 Euro Zuschüsse.
Warum die Deckungslücke im Ergebnishaushalt kleiner wird
Eppingen investiert auch im folgenden Haushaltsjahr in seine Schulen. Rund 1,1 Millionen Euro sind für die Fortsetzung der Digitalisierung sowie für den Einbau von Lüftungsanlagen im Haushalt reserviert.
Wie Eppingens Stadtkämmerer Tobias Weidemann erläutert, plant die Stadt, den Jahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern. Während im noch nicht abgerechneten Haushaltsjahr 2022 mit einer Lücke von 3,5 Millionen Euro kalkuliert worden war, soll sich nach den Berechnungen der Kämmerei der Betrag auf minus 1,6 Millionen Euro verringern. Grund seien höhere Zahlungen aus dem kommunalen Finanzausgleich.
Investiert wird auch in den Stadtteilen Eppingens. In Adelshofen wird 2023 der Umbau der Dreschhalle mit veranschlagten Kosten in Höhe von 278.800 Euro fortgesetzt. Die Gestaltung der Außenanlage für 200.000 Euro soll 2024 folgen.
Was die Stadt in Kleingartach vorhat
Schwerpunkt der Aktivitäten in Elsenz ist das neue Baugebiet Wolfsgasse II und III. Rund 2,5 Millionen Euro investiert Eppingen hier in Erschließung und Baukosten.
Wichtigste Maßnahme im Stadtteil Kleingartach ist die grundhafte Sanierung der Bannholzstraße. Hierfür werden im kommenden Jahr 393.000 Euro ausgegeben. Im darauf folgenden Jahr sind nochmals 215.000 Euro eingeplant.
In Mühlbach steht das Wohngebiet Im Wolfsberg/Im Obernaus im Zentrum der Aktivitäten. Hier fallen für Abbruch und Erschließung sowie für die Straßenbeleuchtung Kosten in Höhe von 205.000 Euro an. Die örtliche Löschgruppe erhält ein Löschgruppenfahrzeug, das mit 200.000 Euro zu Buche schlägt.
In Richen dreht sich alles um den Verkehr
In Richen ist die Verkehrsberuhigung des Zwingers eine der größten Maßnahmen. Sie wird mit 200.000 Euro kalkuliert. Für das künftige Baugebiet Burgberg sind im Jahr 2023 Auszahlungen in Höhe von 100.000 Euro für Planungen vorgesehen. Die Umsetzung erfolgt mittelfristig in 2024 und 2025. Dafür sind dann noch einmal insgesamt 925.000 Euro veranschlagt.
Für die Erschließung des Gewerbegebietes Im Wiesental III in Rohrbach sind 2023 im Haushaltsplan Auszahlungen in Höhe von 748.000 Euro vorgesehen. Dem stehen Einzahlungen in Höhe von 294.000 Euro gegenüber.
Warum 2023 die Steuern nicht erhöht werden
Die Kommunalsteuern werden 2023 nicht erhöht, nachdem zum Haushaltsjahr 2022 eine Anpassung vorgenommen worden war. Weiterhin werden Grundsteuer B sowie die Gewerbesteuer mit einem Hebesatz von 385 Prozent berechnet. Für die Grundsteuer A kommt weiterhin der Hebesatz von 415 Prozent zur Anwendung.
Bis Mittwoch dieser Wochen haben die Fraktionen im Gemeinderat die Gelegenheit, Anträge zum neuen Haushalt der Verwaltung einzureichen. In der Gemeinderatssitzung am 6. Dezember werden die Anträge öffentlich beraten, ehe der Haushalt in der Sitzung vom 13. Dezember voraussichtlich beschlossen werden kann.