Ein Schneemann erwacht zum Leben
Hüffenhardt - Spannendes Märchentheater hält Besucher in Atem

Hüffenhardt - Nach siebenjähriger Pause hat die Theatergruppe Hüffenhardt-Kälbertshausen ihr viertes Märchenstück auf die Bühne gebracht. Alle Welt zog es in die Mehrzweckhalle, schließlich wollte man wissen, was es mit „Knecht Ruprechts Wunderhorn“ auf sich haben könnte.
Lenchen und Fritzi bauen im Wald den allerschönsten Schneemann. Später kommen die Zwerge vorbei. Purzel, der Oberzwerg, verwahrt für ein Jahr Knecht Ruprechts Wunderhorn. Jeder Wunsch wird demjenigen erfüllt, der hinein bläst. Als die Zwerge den Schneemann entdecken, wünschen sie sich so sehr, dass er zum Leben erwachen und mit ihnen tanzen würde. Doch Purzel verwahrt das Horn sicher, denn niemand soll es missbrauchen. Ein kleiner, frecher Zwerg schleicht sich jedoch an Purzel heran, bläst ins Horn, und der Schneemann lebt.
Wunderhorn
Aber nun kehren die Kinder zurück, die Zwerge flüchten in ihre Höhle. Das Horn vergessen sie beim Schneemann, von dem Fritzi erfährt, dass die Zwerge das Wunderhorn zurückgelassen haben. Fritzi wäre so gern selbst einer von ihnen, bläst ins Horn und wird zu Zwerg Murzel. Traurig nur, dass sein Plan, sich später zurück zu verzaubern, nicht aufgeht: Einmal Zwerg, immer Zwerg. Doch Schwester Lenchen gibt nicht auf. Auf der Suche nach ihrem Bruder erzählt ihr der Schneemann, was passiert ist. Unterstützt von vielen kleinen tanzenden Schneeflocken, aber auch bedroht von der bösen Hexe Langzahn, setzt sie alles daran, Fritzi zu entzaubern. Erst mit Knecht Ruprechts Hilfe gelingt es ihr.
Seit September probten die Darsteller einmal pro Woche. Kompetente Unterstützung bei der Vorstellung erhielt die Theatergruppe vom Blockflötenkreis der evangelischen Kirchengemeinde Hüffenhardt. „Wir arbeiten mit vier verschiedenen Blockflöten“, erzählt Leiterin Sabine Preissler.
Ausdrucksstark
Ein detailreiches Bühnenbild, liebevolle Dekoration und hinreißende Kostüme unterstützten die durchweg gute schauspielerische Leistung der Mimen. Fast alle Rollen in diesem Märchenstück von Herbert Porst wurden mit Kindern besetzt. „Auch die Kleinen haben schon großes Lampenfieber“, weiß Regisseurin Hannelore Gugler, die den Schneemann gab.
Besonders ausdrucksstark spielten Lena Parzer und Charline Schulz als Lenchen und Fritz. Lena hatte am Tag der Aufführung ihren zwölften Geburtstag. Nach der Vorstellung feierte das Ensemble mit Kindersekt diesen Ehrentag. Eine meisterhafte Verbeugung zeigte am Schluss der erst fünfjährige Leon Schulz, eine der Schneeflocken. Obwohl die Halle nicht voll besetzt war, zeigte sich Regisseurin Gugler zufrieden. „Es war unser erstes Kinderstück nach vielen Jahren, dafür war der Andrang groß genug.“ Der Ortsvorsteher von Kälbertshausen, Erhard Geörg, selbst Mitglied der Theatergruppe, vermutet, „wir haben vielleicht zu wenig Werbung gemacht.“