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Dieser Heiratsantrag sorgt in Eppingen für Gesprächsstoff

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Ein rotes Herz am Maibaum in der Bretter Straße in Eppingen trägt die Frage aller Fragen: "Willst du mich heiraten, AB?". Wer steckt dahinter? Und vor allem, wie lautet die Antwort?

Von Nicole Theuer
 Foto: Theuer, Franz

Ein Heiratsantrag sorgt derzeit für Gesprächsstoff in Eppingen. "Willst Du mich heiraten, AB?", steht auf einem roten Herz, das an einem Maibaum in der Brettener Straße hängt. Hinter der Frage aller Fragen steckt Jan Thoms, der mit diesen Worten um die Hand von Andrea Bachmann angehalten hat. "Ich habe mir überlegt, dass der Antrag etwas ganz Besonderes sein muss", erzählt der gelernte Zimmermann.

Maibaum-Tradition

Im Vorfeld habe er sich im Freundes- und Bekanntenkreis umgehört, wie andere Männer den Antrag gemacht haben. "Andrea und ich sind im August 2012 zusammengekommen", erzählt er. "Im Mai 2013 habe ich ihr den ersten Maibaum und im Mai 2014 den zweiten Maibaum gestellt. In Eppingen ist es Tradition, dass nach dem dritten Maibaum geheiratet wird, deshalb habe ich mir damals gedacht: Mach" mal langsam. Doch während Corona habe ich angefangen, mir Gedanken zu machen, wie ich ihr einen Antrag machen könnte."

Zu den Überlegungen gehörte auch ein Blick in den Kalender. "Da habe ich gesehen, dass im kommenden Jahr unser Jahrestag auf einen Samstag fällt, und ich dachte, es wäre perfekt, an dem Tag zu heiraten, an dem wir zusammengekommen sind." Zunächst habe sich die Idee herauskristallisiert, nur einen Maibaum zu stellen.

Sag' es durch den Maibaum: Jan Thoms überlegte sich für Andrea Bachmann einen ganz besonderen Heiratsantrag, den die Ehefrau in spe spontan annahm.
Fotos: Jörg Kühl/Franz Theuer
Sag' es durch den Maibaum: Jan Thoms überlegte sich für Andrea Bachmann einen ganz besonderen Heiratsantrag, den die Ehefrau in spe spontan annahm. Fotos: Jörg Kühl/Franz Theuer  Foto: Kühl, Jörg

Sie hat gar nichts gemerkt

Doch Andrea Bachmann kennt die Sache mit dem dritten Maibaum nicht, wie sie lachend gesteht. Nur gut, dass ihrem Verlobten die Idee mit dem roten Herz kam. "Der Korpus des Herzens ist aus Holz", berichtet Jan Thoms, "das habe ich eine Woche vor dem 1. Mai in der Werkstatt eines Freundes ausgesägt." Für den Handwerker kein Problem. "Mit der Zeit haben immer mehr Freunde Wind von der Sache bekommen, so dass ich meinen Arbeitsort verlegt hatte. Ich wollte natürlich nicht, dass Andrea die Überraschung im Vorfeld herausfindet."

Denn: "Normalerweise finde ich alles heraus", gibt die Braut in spe grinsend zu. "Doch dieses Mal habe ich gar nicht gemerkt." Auch nicht, als ihr Lebenspartner am Nachmittag des letzten Aprilsamstages aufbrach, um den Baum zu schlagen. "Ein Kumpel von mir kennt den zuständigen Förster und hat ihn gefragt, ob wir einen Baum im Wald holen dürfen." Mit seiner Erlaubnis zog die Herrenrunde los.

Simulierter Feuerwehreinsatz

Doch wie den Baum stellen und das Herz aufhängen, ohne dass die Angebetete was merkt? Hier konnte der aktive Feuerwehrmann auf die Hilfe der Kameraden zählen. "Wir haben einen Feuerwehreinsatz daraus gemacht. Als mein Piepser ging und ich losgegangen bin, hat sie sich nichts dabei gedacht. Vor der alten Post haben bereits meine Freunde gewartet und gemeinsam haben wir den Baum gestellt."

Andrea saß derweil seelenruhig mit der Familie zusammen. "Gewundert habe ich mich erst, als meine Schwester um Mitternacht meinte, sie wolle jetzt noch einen Spaziergang mit mir machen. Das kam mir komisch vor, doch irgendwann habe ich nachgegeben." Im Hof stand bereits der Freund und führte sie zum Baum.

Kein Nein-Schild

"Natürlich habe ich mir im Vorfeld überlegt, was ich sage, doch als so viele Menschen drum herumstanden, habe ich die Sache für mich abgekürzt, mich auf das Wesentliche beschränkt und einfach die Beleuchtung im Herz angeschaltet." Die überraschte Andrea frage zunächst, ob er es ernst meinte - und sagte dann: "Ja".

Dieses Ja hängt nun sichtbar unter dem hölzernen Antrag. "Natürlich hatte ich ein Ja-Schild gebastelt und sie es unter meinen Antrag anbringen lassen", sagt Jan Thoms und gesteht verschmitzt: "Ein Nein-Schild habe ich erst gar nicht gemacht."

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