Stimme+
Lesezeichen setzen Merken

Die schrillen Freunde der Hexen

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Eppingen - Die Mischung macht den besonderen Reiz des Eppinger Nachtumzugs aus, den die Hexenzunft, die Kraichgauperlen mit Kraichgauhexen und die Stadt organisieren. Martialische Fürfelder Kannibalen und düstere Köhlerhexen aus Büchenbronn. Grimmige Höllenbrut aus Bruchsal und ein glücklicher RCV Reihen um seine Prinzessin Conny I. Aufgelockert durch Hexen und natürlich Guggen. Ein fröhlicher Tross mit 74 Gruppen zieht durch die Innenstadt hinauf zur Stadt- und Hardwaldhalle. Die Polizei schätzt, dass 12.000 Zuschauer die Straßen säumen und friedlich feiern.

Von Simon Gajer


Eppingen - Die Mischung macht den besonderen Reiz des Eppinger Nachtumzugs aus, den die Hexenzunft, die Kraichgauperlen mit Kraichgauhexen und die Stadt organisieren. Martialische Fürfelder Kannibalen und düstere Köhlerhexen aus Büchenbronn. Grimmige Höllenbrut aus Bruchsal und ein glücklicher RCV Reihen um seine Prinzessin Conny I. Aufgelockert durch Hexen und natürlich Guggen: vom Kuhbergecho Gundelsheim über den Äschebäscher Weiler bis zu den Neckarfurzern aus Neckarzimmern. Ein fröhlicher Tross mit 74 Gruppen zieht durch die Innenstadt hinauf zur Stadt- und Hardwaldhalle. Die Polizei schätzt, dass 12.000 Zuschauer die Straßen säumen und friedlich feiern. Keine besonderen Vorkommnisse, melden die Einsatzkräfte.


La-Ola-Welle am Straßenrand

Die Fahnenschwinger der Fachwerkstadt planschen im Eppinger Freibad, die Tiefenbronner Geisterjäger entführen am Marktplatz eine Zuschauerin, die Sulzfelder Waldknozer klauen Schuhe, umherspukende Tannenbäume aus Langenbrücken machen mit Zuschauern eine La-Ola-Welle, während sich die Erlenbuschgeister aus Dühren richtig freuen. Mehrere Male standen sie als Zuschauer am Straßenrand, jetzt laufen sie endlich mit, erzählt Claudia Nagelpusch. Es lohnt sich, sagt sie. „Das ist echt gut.“

„Narri, Narro“, ruft die Narrenzunft Stallgoischder Markgröningen, und Michael und Ramona Beyerle schwofen zur Musik in der Bahnhofstraße. Viele Zuschauer überlassen das Verkleiden den Gruppen, nicht so die beiden Gemminger: Sie stecken in Clownskostümen - weil's Spaß macht. Der Umzug sei super, lobt Ramona Beyerle. „Man wird einbezogen.“

Wie etwa von Erika Finke vom Carneval-Club Bargen. Sie trägt weiße Handschuhe, hat den Mund rot geschminkt und drückt Zuschauern einen dicken Kuss auf die Wange. „Das Publikum ist super.“ Deshalb sei für ihren Verein keine Frage, sich jedes Jahr aufs Neue einzureihen. „So viele Leute stehen hier am Straßenrand, trotz der Kälte.“

Grelle Tänzer

Regelmäßig dabei ist die Bad Friedrichshaller Gruppe namens „Die mit dem Volk tanzen“. In neonfarbenen Anzügen und Kleidern bilden die Mitglieder den grellsten Farbtupfer des Abends. Nach zwei Stunden ist der Spuk vorüber, zurück bleiben Konfetti und Flaschen, denen am Sonntag die Kehrmaschine zu Leibe rückt. „Unsere Hexen sind echt klasse“, sagt Marika Alickovic, als der letzte Wagen mit dem Roten Kreuz sie passiert hat. Sie feiert mit den Wikingern der Familie Effenberger. Leon, vier Jahre alt, beißt in eine Brezel. Ein Narr hat ihm einen schwarzen Punkt aufs Näschen gemalt, doch ihn hat das nicht erschreckt. Die Hexen, sagt der Bub, waren am besten.

Unterdessen beginnen für Bernd Henke von der Hexenzunft noch in der Nacht die Vorbereitungen für 2010: Einige Gruppen melden sich beim Zunftmeister bereits an.  
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben