Die Sanierungsarbeiten am Wellenbecken im Rappsodie-Freibad starten
Nach 30 Jahren im Betrieb wird das Wellenbecken im Bad Rappenauer Freibad erneuert. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten zum Start der Freibadsaison abgeschlossen sein.

Kaum ist die Freibad-Saison in Bad Rappenau offiziell beendet, rollen auch schon die Bagger an. Mit dem geplanten Abriss und Neubau des Hallenbads haben die allerdings noch nichts zu tun. Jetzt steht erst einmal die Sanierung des Wellenbeckens im Außenbereich an. "Wir wurden von vielen Gästen gefragt, warum wir bei dem schönen Wetter nicht verlängern", erzählt Bäderleiter Timo Künzel. Dass es direkt los geht, sobald der letzte Besucher das Freibad am vergangenen Sonntag verlassen hatte, habe kaum jemand glauben können. Doch der Zeitplan ist eng getaktet. Zum Saisonstart im kommenden Mai soll das Wellenbecken fertig sein.
Der letzte große Sanierungsbaustein im Freibad Bad Rappenau
Die Maßnahme ist der letzte große Baustein des großen Freibad-Umbaus, der vor einigen Jahren begann. Neue Umkleidekabinen und sanitäre Anlagen, ein generalüberholtes Schwimmerbecken und die Saunaerweiterung: Vieles hat sich getan auf dem Areal zwischen Salinenstraße und den Bahngleisen.
Als erstes stehen nun die Abbrucharbeiten am Becken an. Dazu wurde am vergangenen Montag die Baustelle eingerichtet. Das meiste Wasser war da schon abgelassen. Rund 600 Kubikmeter fasst das Becken, über Nacht liefen rund drei Viertel ab. In den kommenden Wochen bleibt dann kein Stein beziehungsweise keine Fliese auf der anderen. Auch rund um das Becken wird alles aufgerissen. "Am Ende haben wir dann ein riesiges Loch", sagt Timo Künzel, der bereits bei der Sanierung des Schwimmbereichs mit an Bord war.
Wellenmaschine wird ausgetauscht
Wenn alles freigelegt ist, kann man erst erkennen, wie groß der Schaden wirklich ist. Klar ist bisher, dass der Beckenkopf defekt ist. Auch die Wellenmaschine hat ihre besten Zeiten hinter sich und soll nach rund drei Jahrzehnten Betrieb ausgetauscht werden. Die Maschine befindet sich zusammen mit dem Schwallwasserbehälter unter der mit Kunstrasen abgedeckten Plattform. Außerdem werden neue Rohre gelegt.
Rund 1,91 Millionen Euro wird die gesamte Maßnahme kosten, abzüglich einer Förderung über das Tourismusinfrastrukturprogramm (TIP) des Landes von rund 515.900 Euro. Viel Geld, wie auch Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei im September 2022 einräumte. Dass das Wellenbecken saniert werden muss, liegt auch im solehaltigen Wasser begründet, für das die Kurstadt weit über die Grenzen hinaus bekannt ist. Fluch und Segen zugleich, denn die Sole ist aggressiv und greift die Fliesen auf Dauer an.
Wellen wie in der Karibik
Welche Maschine am Ende eingebaut wird, steht derweil noch nicht fest. Innerhalb des Rappsodie-Teams wünscht man sich Abwechslung. "Mein Traum wäre eine Karibikwelle, die zum Ende hin sanft ausläuft", sagt Daniela Finder, die seit über 30 Jahren in der Anlage arbeitet. Und damit auch die Vorgängerversion noch kennt. Die habe richtig gute Wellen gemacht, erinnert sie sich. "Mit denen sind die Gäste richtig weit gekommen." Unterm Strich wünscht sie sich eine Veränderung im Wellenbild. Die Entscheidung trifft allerdings nicht das Team, sondern der Gemeinderat.
Um sich von der zurückligenden Saison zu verabschieden, hatte das Rappsodie am letzten Öffnungstag vor der Winterpause zu einem Frühstück eingeladen. Viele Stammgäste hätten etwas zu essen mitgebracht, erzählt Daniela Finder. Und sich auch vom jetzigen Wellenbecken verabschiedet. "Sie hatten alle großes Verständnis, als wir ihnen erzählt haben, warum wir jetzt schon schließen." Schließlich profitieren die Besucher letztendlich am meisten von der kostspieligen, aber dringend notwendigen Veränderung, die spätestens im Mai abgeschlossen sein soll.
Ob der Termin eingehalten werden kann, hängt auch vom Wetter ab. "Wir wissen ja nicht, was die Baustelle bringt", fasst Timo Künzel zusammen. Man gehe aber davon aus, dass einem regulären Saisonstart im Mai 2024 nichts im Wege stehen wird.



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