Die Bad Rappenauer Vesalius-Klinik wird erweitert
Über acht Millionen Euro investiert die Median-Unternehmensgruppe in einen Erweiterungsbau der Vesalius-Klinik in Bad Rappenau. Baubeginn ist Ende Juli.

Seit einigen Monaten ist bereits Bewegung auf dem Gelände der Vesalius-Klinik. Direkt an der Salinenstraße soll ein Erweiterungsbau für insgesamt acht Millionen Euro entstehen. "Ende der Woche beginnen wir mit den Arbeiten", sagt der kaufmännische Leiter Christian Fenzel. Dann wird bis Herbst 2023 für insgesamt acht Millionen Euro ein mehrstöckiges Gebäude gebaut, das zum 1. Januar 2024 belegt werden soll.
Mitarbeiter haben die Geschäftsführung überzeugt
"Wir hoffen, dass es finanziell in der Größenordnung bleibt", sagt André Schmidt. Der CEO der Median-Unternehmensgruppe lobte beim Spatenstich am Montag das Klinik-Team. Das hatte vorher auch bereits Christian Fenzel getan. Die Mitarbeiter hätten es in den wirtschaftlich schweren Zeiten geschafft, die Geschäftsführung durch ihre Leistung von einer Erweiterung zu überzeugen.
Im Detail sollen im Erdgeschoss des Gebäudes 20 bis 25 teilstationäre Behandlungsplätze entstehen. Im ersten Geschoss sind neue Therapieräume für die psychosomatische Therapie sowie Büros geplant. Die beiden oberen Stockwerke werden jeweils mit 14 Reha-Betten bestückt. "Das Gebäude wird direkt an das bestehende gebaut und etwas breiter", erklärt Christian Fenzel.
Platz für 50 Patienten mehr pro Tag
Nötig wird die Erweiterung, da die Vesalius-Klinik von den Krankenhäusern wesentlich mehr Anfragen erhalte, als Betten zur Verfügung stehen. Besonders im Bereich der psychosomatischen Patienten habe man eine lange Warteliste, so Fenzel. Drei bis vier Monate betrage diese derzeit. Mit dem Anbau werde Platz geschaffen für 50 weitere Patienten pro Tag.
In den vergangenen Jahren hatte Median bereits mehrere Millionen Euro in die Klinik investiert, um den Brandschutz auf den aktuellsten Stand zu bringen. Außerdem wurde die Wasserversorgung erneuert. Dass in wenigen Tagen mit dem Bau begonnen werden kann, stand bis vor einigen Wochen noch nicht fest. "Wir hätten fast die Reißleine ziehen müssen", so André Schmidt. Aber die Investoren hätten letztendlich trotz der unsicheren Lage zugestimmt.
Da die Inflation auch an der Unternehmensgruppe nicht spurlos vorbei geht, müsste man laut Schmidt eigentlich eine Preissteigerung von 7,5 Prozent vornehmen, um die Kosten zu decken und das Angebot aufrecht zu halten. "Und das ist ohne die höheren Personalkosten gerechnet."
Zukunft der Reha stärken
Trotz der vielen in den Weg gelegten Steine glaubt der CEO an die Zukunft der Reha, die nach wie vor unterschätzt sei. "Aber kaum einer wird direkt nach dem Krankenhaus-Aufenthalt wieder gesund. Man braucht die Kliniken nach wie vor."
Die sind in Bad Rappenau der größte Arbeitgeber. "Alle zusammen kümmern sich um einen guten und beliebten Klinikstandort", sagt Oberbürgermeister Sebastian Frei. Man sei innerhalb der Verwaltung froh, dass man unterstützen könne, wenn es nötig und möglich sei. Dabei sei es auch egal, ob die Klinik städtisch oder privat ist. "Der Neubau ist ein Bekenntnis zum Standort Bad Rappenau", so der OB.

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