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Der Winter bremst die Baustelle in Wollenberg bei Bad Rappenau nicht aus

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Trotz des nasskaltens Wetters gehen die Arbeiten an der Wollenberger Ortseinfahrt weiter. Wann die Deinhardstraße wieder freigegeben werden kann, darauf möchte sich das Regierungspräsidium als Bauherr nicht festlegen.

Einige der Wände an der Wollenberger Ortseinfahrt stehen bereits, der Gewölbekeller ist komplett abgedeckt.
Einige der Wände an der Wollenberger Ortseinfahrt stehen bereits, der Gewölbekeller ist komplett abgedeckt.  Foto: Hofmann, Elfi

Es tut sich was an der Ortseinfahrt in Wollenberg. Seit April 2022 ist die Deinhardstraße in dem Bad Rappenauer Ortsteil aufgerissen und damit voll gesperrt. Wer in den kleinen Ort kommen will, muss einen Umweg über Kälbertshausen und Bargen in Kauf nehmen. Doch in den vergangenen Wochen hat die Baufirma einiges geschafft - trotz des mitunter kalten und nassen Wetters. "Die Temperaturen haben uns bisher kaum ausgebremst", erklärt Bauleiter Steffen Hidegkuti vom Regierungspräsidium Stuttgart, der für das Projekt verantwortlich ist. Denn die Straße ist gleichzeitig auch eine Landesstraße.

Gewölbekeller wurde seitlich mit Beton eingepackt

Fast jeden Tag ist Hidegkuti vor Ort und kann den Fortschritt beobachten. In den vergangenen Wochen sei der Gewölbekeller verfüllt und seitlich mit Beton eingepackt worden. Diese Vorgehensweise war nötig, um das Anfang des 19. Jahrhunderts gebaute Bauwerk vor dem Einsturz zu bewahren. Wie hoch die Belastung tatsächlich ist, wurde allerdings erst festgestellt, als bereits die ganze Straße auf einer Länge von über 150 Metern aufgerissen war.

Das im Inneren des Kellers verbaute Holzgerüst halte gut und werde erst nach dem Abschluss der Arbeiten entfernt, sagt Hidegkuti. Schaut man von oben auf den Straßenabschnitt, sieht man nichts mehr von der Gewölbedecke. Außerdem wurden vier von acht Stützwänden auf ihren Fundamenten erstellt, die im Anschluss gegen drückendes Wasser abgedichtet werden. "Für die Abdichtung wurde Flüssigkunststoff benutzt", so der Bauleiter. Das Material kann allerdings nur verwendet werden, wenn es trocken und nicht zu kalt ist. Andere Arbeiten sind trotz Temperaturen nahe des Gefrierpunkts möglich.

Thermofolie gegen Frost

Dazu zählt auch das Betonieren. "Als es so stark geschneit hat, dass die normalen Autos kaum noch fahren konnten, wurden solche Arbeiten trotzdem erledigt", erklärt Steffen Hidegkuti. Direkt im Anschluss haben die Bauarbeiter dann alles mit Thermofolie nachbehandelt beziehungsweise abgedeckt, damit kein Frost eindringen kann. Auch wenn das Wetter bisher kaum Spuren in der Planung hinterlassen hat: "Wenn es schüttet, kann man nichts abdichten", gibt Projektleiterin Gülsen Mercan zu Bedenken.

Abgeschlossen ist mittlerweile auch die Sanierung des Abwasserkanals auf einer Länge von 25 Metern. Dieser Abschnitt wurde im Zuge der Verfüllarbeiten des Gewölbekellers erledigt. Für die Verlegung von Glasfaserkabeln wird außerdem ein Leerrohr vorbehalten. Auf vier Feldern fehlen bisher sowohl Wand als auch Fundament.

Eine festen Termin zur Freigabe gibt es derzeit nicht

Auch wenn die Arbeiten mittlerweile so gut wie reibungslos laufen: Im April jährt sich der Beginn der Bauarbeiten zum ersten Mal. Ursprünglich wollte das Regierungspräsidium die Straße im vergangenen Oktober wieder für den Verkehr freigeben. "Witterungsbedingt können wir momentan keinen genauen Termin nennen", erklärt Gülsen Mercan. Im Dezember hatte das RP auf Stimme-Anfrage mitgeteilt, dass man wohl bis Mitte April brauchen werde.

Auch zu den finanziellen Auswirkungen der Verzögerung Mitte 2022 möchte sich die Projektleiterin nicht äußern. Die Beträge seien bisher noch nicht ganz klar. "Das können wir erst im Nachgang der Maßnahme feststellen."

Grund für die Verzögerung

Auf einer Gesamtlänge von 153 Metern wird die Stützmauer entlang der Wollenberger Deinhardstraße saniert. Da es sich um eine Landesstraße handelt, ist dafür das Regierungspräsidium Stuttgart und nicht die Stadt Bad Rappenau zuständig. Zwischen Pfingsten und September konnte nicht weiter gearbeitet werden. Der Grund: Der über 200 Jahre alte Gewölbekeller unter der Straße, der einsturzgefährdet war. Die Statik musste neu berechnet und ein Gerüst eingebaut werden, das bis zum Ende der Maßnahme bleibt.

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