Das Sinsheimer Technikmuseum darf wieder öffnen
Seit Anfang November durften coronabedingt keine Besucher mehr ins Technikmuseum kommen, seit Montagmorgen sind die Museumstüren wieder weit offen. Wie im Sommer muss man sich vorher online anmelden.

Dass es am Ende doch so schnell gehen würde, damit hat niemand gerechnet: Seit Montag darf auch das Technikmuseum Sinsheim wieder Gäste empfangen. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit den Baumärkten gleichgestellt werden", sagt Museumsleiter Matthias Templin. Um das Ereignis gebührend zu feiern - schließlich musste das Museum vor über vier Monaten coronabedingt schließen - fahren die Verantwortlichen zur Feier des Tages schweres Gerät auf. Mit einem Winkelschleifer wird eine dicke Kette durchtrennt, ein Ford T fährt symbolisch durch das geöffnete Tor.
Die ersten Gäste kommen Punkt 9 Uhr
Die ersten Gäste hat das Museum da bereits begrüßt. Pünktlich um 9 Uhr seien die zwei Besucher auf den Parkplatz gefahren, erzählt Museumspräsident Hermann Layher. "Kurz nach neun waren sie dann drin." Geschenke gab es außerdem. Neben freiem Eintritt durften sich die Freiburger auch über eine Tasse, ein Buch und einen Museumsführer freuen.
Vor knapp einer Woche war die Enttäuschung beim Museumsteam noch groß. "Die ersten Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz sahen nicht gut aus", so Layher. Von Mittwoch auf Donnerstag sei eine Öffnung allerdings immer konkreter geworden. Die genauen Regeln seien aber erst am Wochenende klar gewesen, ergänzt Matthias Templin. Die Zeit, alles umzusetzen, sei deshalb sehr eng gewesen. "Es war auch ein bisschen anstrengend, den Apparat so schnell hochzufahren", sagt der Museumsleiter, der im vergangenen Jahr sein Amt angetreten hat. Jetzt seien alle einfach nur glücklich, dass es wieder losgeht.
Große finanzielle Einbußen
Die Öffnung und die damit verbundenen Eintrittsgelder braucht das Museum auch, um den Transport für das von der Bundesregierung zur Verfügung gestellte U-Boot finanzieren zu können. Wann genau das Tauchfahrzeug nach Sinsheim kommt, steht laut Hermann Layher noch nicht fest. Wenn es nach ihm ginge, wären die Planungen bereits fortgeschrittener. "Aber wir hatten im vergangenen Jahr 42 Prozent weniger Besucher", betont er. Allein der Ausfall des Ostergeschäfts habe ein großes Loch in den Geldbeutel des Museum gerissen, bestätigt Matthias Templin. Deshalb sei die Freude über eine Öffnung vor den anstehenden Ferien jetzt umso größer. "Im Winter hat es nicht so sehr weh getan, dann kommen in der Regel auch weniger Besucher", so Templin.
Auch wenn das Museum wieder geöffnet hat: Einige Regeln gibt es. Neben der Maskenpflicht müssen sich Besucher vor ihrem Besuch online anmelden. Bezahlt werden kann per Kreditkarte, per Pay Pal oder bar am Empfang. Die Gastronomie bietet weiterhin nur Speisen zum Mitnehmen an, auch das Hotel ist geschlossen. Ebenso das Imax-Kino. "Wir hoffen, dass die Kinos in zwei Wochen dran sind", gibt sich Matthias Templin optimistisch. An den Museumsbesuchern liege es nicht. "Die waren im vergangenen Jahr sehr sensibel und haben die Regeln akzeptiert."