Bis die Wurst auf dem Grill liegt, ist viel zu tun
Maifeste im Kraichgau: Worauf die Helfer des RKV Kleingartach und des SV Grombach achten, und wohin die Einnahmen fließen
Im Wald an der Kleingartacher Seebachtalhütte brummt ein Generator. Ein erster Besucher genießt ein Bier, Walter Sauter klopft und würzt Steaks, Elke Bucher und Carola Leonhardt ziehen die Haut von Würstchen ab, andere Helfer des Rad- und Kraftfahrvereins hängen Schilder auf: "Pommes frites", "Wurst" und "Achtung Waldbrandgefahr". Doch beim Grillfest muss den Gästen nicht nur die Steakwürze schmecken, der Verein muss auch auf Regeln achten. "Wir brauchen zwei Toiletten", erklärt Bernd Bucher, Vereinsvorsitzender. Eine für Männer, eine für Frauen.
Regen prasselt auf das Zelt, unter dem Bucher und Vereinsmitglieder Theke und Ausschank aufgestellt haben. "Der Wirtschaftsbereich muss überdacht sein", sagt der Vorsitzende noch. Auch dies ist eine Vorschrift: Es darf nichts aufs Essen fallen. Deshalb muss ebenfalls der Grill ein Dach haben. Bucher schaut auf einen Kühlwagen - noch eine Regel, denn die fünf- bis sechshundert Würste und die vier- bis fünfhundert Steaks müssen kühl lagern.
Wenn's ans Essen geht, sind Erfahrung nötig, weiß der Vorsitzende. Verschlossene Bierfässer und Getränkeflaschen können zurückgegeben werden, ungegrilltes Fleisch aber nicht. "Was übrig bleibt, verkaufen wir für den Einkaufspreis an die Mitglieder."
Reiner Schütz spült gerade Biergläser im kalten Wasser. "Ich arbeite auf dem Bau, ich bin's gewöhnt", meint er zur Kombination kühles Maiwetter und kühles Waschwasser. Das Wasser hat der Verein in einem 1000-Liter-Tank in den Wald gekarrt. Warmes Wasser ist nicht nötig, das Essen kommt auf Pappteller. Bucher: "So lange die noch zugelassen sind, verwenden wir sie."
Nun hofft der Verein auf Besucher, denn das Maifest "ist das wichtigste Fest". Läuft es schlecht, muss der Verein ans Ersparte ran. Läuft's gut, freut er sich: "Das Fernziel ist ein eigenes Vereinsheim."
Auch der SV Grombach wartet auf Gäste. Bei der Maitag-Organisation wechseln sich Männergymnastik und Fußballer ab. Dieses Jahr geht das Geld in die Fußballer-Kasse - "versteuert", wie Gerd Kreiter, stellvertretender Kassierer, erklärt.
Bis zum vergangenen Jahr hat der Verein ebenfalls in einem Wald gebraten und ausgeschenkt. Nun stehen Bierbänke und Feuerstelle neben dem Vereinsheim. "Es war von der Logistik her sehr aufwändig", erzählt Kreiter. Toiletten, Spülwasser, Strom: Nun ist alles vor Ort und muss nicht hinausgefahren werden.
"Kannst du schön schreiben?", fragt Achim Karle seinen Vereinskollegen Tobias Bohn. Die beiden sind für den Bierausschank mit 150 Liter Weizen und 210 Liter Export mitverantwortlich. Nun soll jemand die Preise auf einer Tafel notieren. Karle spült Weizengläser. Das Wasser dafür haben sie mit Eimern zu den Becken getragen, doch das Entsorgen geht schneller: "Wir haben sogar einen Abfluss", sagt er und zeigt auf den Steinboden.
Das SV-Heim hat aber noch einen weiteren Vorteil: Die Männer können ab und zu schmutzige Gläser hineintragen. Tobias Bohn weiß: "Zwischendurch werden die in der Spülmaschine gewaschen."