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Bienen haben im Kraichgau gut überwintert

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Imker in Eppingen, Bad Rappenau und Gemmingen hoffen auf wärmeres Wetter. In den kommenden Wochen ist der erste Honig zu erwarten. Die diesjährige Ernte könnte vielversprechend werden. Woher die Imker ihren Optimismus nehmen:

Bernhard Aigner hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Der Adelshofener ist Bienensachverständiger für Eppingen mit teilorten (außer Kleingartach), Kirchardt, Ittlingen und Gemmingen.
Bernhard Aigner hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Der Adelshofener ist Bienensachverständiger für Eppingen mit teilorten (außer Kleingartach), Kirchardt, Ittlingen und Gemmingen.  Foto: Kühl, Jörg

Die Bienen im Kraichgau sind gut über den Winter gekommen. Die Imker sind gerade dabei, die Völker auf die Saison vorzubereiten. Noch fehlt beständiges warmes Wetter, um die geflügelten Pollen- und Nektarsammler zu animieren, im Trupp auszuschwärmen. Dabei gibt es jetzt schon eine reichhaltige Blütentracht im Hügelland.

Bernhard Aigner hat in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Der Adelshofener ist Bienensachverständiger für Eppingen, Kirchardt, Ittlingen und Gemmingen. Der Imker, der selbst 20 Völker unterhält, entfernt unbrauchbare Waben, fügt die Drohnenrahmen ein, setzt Honigrahmen auf. Zu den Frühjahrstätigkeiten zählt auch die Beurteilung der Völker. "Manchmal muss man ein schwaches Volk auf ein gesundes draufsetzen", so der erfahrene Imker. Aigner musste in diesem Frühjahr kein einziges Volk abschreiben. Dies sei fast überall, wo er als Sachverständiger hinkommt, so. Nur zehn bis höchstens 20 Prozent Ausfälle beobachtet der Adelshofener. "Alles im Bereich des Normalen."

Was die nächsten Arbeitsschritte der Imker sind

Als nächstes werden die Bienenkästen in die Kirschplantagen oder in den Raps versetzt. Mit der ersten Honigernte im Kraichgau ist nach Einschätzung Aigners Ende Mai zu rechnen. "Bei weiterhin guten Bedingungen", betont der Fachmann. Die ersten Honigsorten stammen demnach von der Obstblüte und vom Raps, der schon an vielen Stellen kräftig blüht. "Durch den vielen Regen stehen die Bestände gut", so Aigner. Die Pollen werden als Eiweißlieferanten für die Brut benötigt, der kohlenhydratreiche Nektar wird von den Bienen als "Flugbenzin" verwertet.


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Rudolf Mayer-Ullmann hält ein gutes Honigjahr für möglich, festlegen möchte er sich aber nicht: "Das ist wie der Blick in die Glaskugel." Der Vorsitzende des Imkervereins Eppingen schöpft seinen Optimismus aus dem trockenen Sommer des Vorjahrs. Dadurch sei der Befall mit der Varroa-Milbe deutlich geringer ausgefallen, als in anderen Jahren. Durch die Trockenheit hätten die Bienen ihre Brut im August oft eingestellt. Die Varroa-Milbe benötigt aber die Brut, um sich zu vermehren.

Was im Moment das größte Problem ist

Was die erste Ernte der Frühtrachten angeht, ist der Eppinger ebenfalls optimistisch. "Wenn es warmes Wetter gibt, wird es brummen", meint der Vereinsvorsitzende. Die erste Ernte könne unter günstigen Umständen schon in 14 Tagen erfolgen, jedenfalls im Laufe des Mai.

Manfred Wilßer, Bienensachverständiger für ganz Bad Rappenau und Siegelsbach, ist guter Dinge, dass die Bienen einen ordentlichen Start hingelegt haben. Die Auswinterung sei erfolgreich verlaufen, die Völker seien stark. "Im Moment ist die Temperatur das Problem", so der Imker. Das schlimmste, was passieren könne, sei ein kalter, feuchter und windiger Mai. Das kalte Frühjahr habe aber auch ein Gutes. "Durch den kühlen Frühling hat die Brut genug Zeit, sich bis zur vollen Blüte der Frühtracht entwickeln zu können."

Die Imker hoffen nach einen katastrophalen und einem durchschnittlichen Jahr, dass die aktuelle Saison wieder mit guter Ernte endet. 2021 hatte es aufgrund der Witterungsbedingungen so gut wie einen Totalausfall gegeben. Im Vorigen Jahr ware die Ernte nach Beobachtung Aigners stark vom Standort und vom Wetter abhängig. "Manche fuhren eine Rekordernte ein, andere blieben unter dem Durchschnitt."

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