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Badewelt Sinsheim geht in Stiftung über

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Der Unternehmer Josef Wund will seine Bäder in eine Stiftung überführen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben würden damit unter anderem die Badewelt Sinsheim und die Therme Erding von der Wund-Stiftung geführt. Ziel ist es, die Bäder langfristig zu erhalten.

Von Simon Gajer

Josef Wund regelt die Zeit, in der er nicht mehr seine Bäder führen will oder kann. Alle Einrichtungen, zu denen unter anderem die Badewelt Sinsheim und die Therme Erding gehören, werden in eine Stiftung übergehen. Der ehemalige Fellbacher Oberbürgermeister Christoph Palm ist Geschäftsführer dieser Stiftung, die ihren Sitz in der Stuttgarter Königstraße hat. Ihr Ziel ist es, auch in der Region rund um Sinsheim Projekte zu fördern – unter anderem im Bildungsbereich. Es geht nicht darum, für die Attraktionen zu werben. „Wir sind nicht die Marketingabteilung der Wund-Bäder“, sagt Palm im exklusiven Gespräch mit unserer Zeitung.

Fellbachs Ex-Oberbürgermeister Christoph Palm übernimmt das Ruder

Zurzeit fühlt sich der Fellbacher als Copilot, sagt Palm. Erst wenn der Friedrichshafener Architekt Josef Wund tatsächlich aufhört, übernimmt Palm das Steuer. Wann das der Fall sein wird? Wund ist bei bester Gesundheit. Palm weiß nicht, wann er zu 100 Prozent in der Verantwortung stehen wird. Dennoch führt der 50-Jährige bereits Gespräche im Hintergrund. Sogar in Mannheim war er schon.

Palms Aufgaben sind klar definiert. Steht Wund nicht mehr in der ersten Reihe, gehen die Bäder samt ihrer Betriebsgesellschaften an die „Josef Wund Stiftung gemeinnützige GmbH“ über. Zum Bäderchef wird Palm damit allerdings nicht. Rein rechtlich werden der Stiftung nur alle Einrichtungen gehören. „Ich muss mich aus dem operativem Geschäft heraushalten.“ Die Details werden derzeit erarbeitet. Fest steht, dass es neben der Stiftung eine Treuhandgesellschaft mit Experten aus den Bäder- und Wirtschaftsbereichen gibt, die den Bäderbetrieb verantworten werden.

Bäder sollen langfristig erhalten bleiben

Erklärter Stifterwille sei, so Palm, dass alle Bäder langfristig erhalten bleiben „und weiterhin funktionieren“. Das heißt, dass ein Teil des in den Bädern erwirtschafteten Gelds wieder in sie investiert werden wird. „Das Unternehmen muss laufen“, betont Palm. Weitere Attraktionen wie die Badewelt zu schaffen sei derzeit kein Thema. Es gehe darum, alles zu erhalten.

Laut Christoph Palm will Josef Wund über die Stiftung Geld dort ausschütten, wo es eingenommen wird. An allen fünf Standorten der Bäder soll es etwas geben. „Da wird auch der Kraichgau und die Region um Sinsheim eine Rolle spielen“, deutet Palm an. Zur Höhe der jährlichen Ausschüttungen hält er sich derzeit bedeckt. „Wir fangen klein an.“ Und er will über regionale runde Tische die Förderprojekte entwickeln, um keine Parallelstrukturen zu schaffen. Über die eigentlichen Mittelvergabe wird ein Beirat entscheiden.

Stiftung fördert Bildung, Gesundheit und Kreativität

In drei Förderbereichen will die Wund-Stiftung aktiv sein: Bei der Bildung lägen die Schwerpunkte auf dem frühkindlichen Bereich sowie dem Spracherwerb. Bei der Gesundheit stünde die Prävention im Fokus. Zuletzt geht es um Kreativität, die umfassend verstanden werde. „Wir wollen Menschen zum Querdenkertum anregen.“

Eine Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen ist für Palm möglich. So setzen in der Region die Dieter-Schwarz-Stiftung im Bildungsbereich sowie die Dietmar-Hopp-Stiftung unter anderem im Sport und beim Sozialen Akzente.

 

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