Kindergarten St. Raphael in Bad Rappenau wird für 5,5 Millionen erweitert
Der Kindergarten St. Raphael wird von fünf auf acht gruppen erweitert. Der Bedarf ist da. Die Stadt Bad Rappenau trägt 90 Prozent der Baukosten, das sind 4,95 Millionen Euro.

Der katholische Kindergarten St. Raphael wird erweitert: Der Bedarf ist da. Bauherr ist die Seelsorgeeinheit Bad Rappenau/Obergimpern. Doch die Stadt trägt 90 Prozent der geschätzten Baukosten von geschätzten 5,5 Millionen Euro, also 4,95 Millionen Euro.
Kindergartenangelegenheiten fallen in die Zuständigkeit des Hauptamtes: "Wir erhalten keinen Landeszuschuss, obwohl wir hier einen Rechtsanspruch erfüllen. Das macht etwas nachdenklich", sagt dessen Leiter Wolfgang Franke in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Denn: "Weitere Kindergartenplätze sind unerlässlich." Auch, um Zuzug gerecht zu werden.
In wenigen Tagen: Spatenstich in Bonfeld
Der Kindergarten Biberacher Straße in Bonfeld wird um zwei weitere Gruppen erweitert. Baubeginn dort ist in einer Woche. Die Planungen für den Kindergarten St. Raphael in der Kernstadt, am Fuß der Lerchenbergsiedlung, sind noch nicht fertig: Von fünf auf acht Gruppen wird dort erhöht. Baustart soll im Herbst sein. Die Bauzeit wird momentan noch auf 30 Monate geschätzt. Wolfgang Franke erscheint das allerdings zu lang. Zumal auch die Zeit drängt.
Schon jetzt decken die 315 Plätze in der Kernstadt den Bedarf nicht mehr ab. Da laut Gesetz Kinder ab dem ersten Lebensjahr ein Recht auf die Förderung in einer Kindertageseinrichtung oder -tagespflege haben, verschlechtert sich das Angebot, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird.
Bad Rappenau verzeichnet viele Zuzüge. Zum einen wurden dort zahlreiche Wohngebiete neu ausgewiesen oder erweitert. Zum anderen macht sich der Zustrom an Flüchtlingen auch in den Betreuungseinrichtungen bemerkbar.
Als "angespannt" hatte Oberbürgermeister Sebastian Frei die Lage schon bei der Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung 2022/23 bezeichnet.
Gute Zusammenarbeit mit der Kirche
Dankbar ist die Stadtverwaltung daher, dass die katholische Kirche mit St. Anna und St. Raphael in der Kernstadt, St. Cypriak in Obergimpern und St. Margareta in Grombach vier Tagesstätten betreibt. Franke bezeichnet die Zusammenarbeit als "vorbildlich", sie gewährleiste die Erfüllung des Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrags. "Des Weiteren übernehmen die Kirchengemeinden auch einen enormen Aufwand für die Betreuung der Kinder, welcher die Stadt Bad Rappenau finanziell und personell entlastet."
Natürlich machen sich Verwaltung und Gemeinderat Sorgen, dass die Kosten bis Herbst noch einmal steigen: Im Moment kann keiner genau sagen, wie sich diese entwickeln. Allerdings beobachte man, dass sich die Preise in der Baubranche nach den immensen Kostensteigerungen der jüngeren Zeit stabilisiert hätten. Timo Reinhardt, Fraktionssprecher der CDU, spricht die Hoffnung aus, dass die Baupreise auf dem Niveau der Schätzung bleiben. "Wir kommen nicht drum herum", sagt er: "Wir brauchen's."