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Kiosk am Bad Rappenauer Bahnhof schließt voraussichtlich Ende des Jahres

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Seit 2006 war der Kiosk am Bahnhof Bad Rappenau eine feste Anlaufstelle. Nun zieht das Unternehmen Schmitt & Hahn aus – die geringe Kundenfrequenz macht den Standort unrentabel. Die Stadt sucht nach neuen Nutzungsideen für die leerstehenden Räume.

Ende des Jahres zieht Schmitt & Hahn aus dem Bad Rappenauer Bahnhof aus. Wie die Räume in Zukunft genutzt werden, steht noch nicht fest.
Ende des Jahres zieht Schmitt & Hahn aus dem Bad Rappenauer Bahnhof aus. Wie die Räume in Zukunft genutzt werden, steht noch nicht fest.  Foto: Hofmann, Elfi

Fast 20 Jahre konnten die Bad Rappenauer am Bahnhof Zeitschriften, Zigaretten, Süßigkeiten und Bücher kaufen. Die Kiosk-Ära, die 2006 begann, endet wohl Ende des Jahres. Das bestätigt Oberbürgermeister Sebastian Frei im Gespräch mit der Kraichgau Stimme. „Der Betreiber stellt den Betrieb ein und hat gekündigt“, fasst der Rathauschef zusammen.

Umsätze im Bahnhof Bad Rappenau waren zu gering 

Der Pächter der Räumlichkeiten ist das seit 1841 bestehende Heidelberger Familienunternehmen Schmitt & Hahn. Erst als Geschäft in der Innenstadt, bot Gründer Carl Schmitt ab 1854 am Bahnhof Zeitungen und Sonderdrucke von Reclam auf einem Wagen an. Laut eigenen Angaben werden aktuell insgesamt 82 Filialen in Deutschland und Österreich betrieben. Dazu kommen mehrere Geschäfte in Innenstädten.

Die Gründe für die Aufgabe der Filiale sind kurz erklärt: „Die Frequenz am Standort ist zu gering und reicht nicht mehr aus, um die nötigen Umsätze zu generieren“, fasst Andreas Klingel aus der Geschäftsleitung von Schmitt & Hahn zusammen. In der Vergangenheit waren auch immer wieder Öffnungszeiten recht spontan angepasst worden.

Stadt ist offen für Vorschläge zur Weiternutzung

Ein genauer Termin für die Schließung stehe allerdings noch nicht fest. Die Mitarbeiter hätten das Angebot erhalten, in andere Filialen zu wechseln. Wie viele diesen Vorschlag angenommen haben, wurde nicht mitgeteilt. Weitere Schließungen seien derzeit nicht geplant, hieß es. Sebastian Frei bedauert den Auszug, blickt allerdings gleichzeitig auch in die Zukunft. Denn durch den Umzug der Gäste-Information vom Bahnhof in die Kirchenstraße steht ein weiterer Raum in dem klassizistischen Gebäude derzeit leer.

Eine Idee für dessen Nutzung war in der Vergangenheit eine Wartehalle. Die müsste allerdings regelmäßig auf- und zugesperrt sowie kontrolliert werden. Man sei „relativ offen“ für Vorschläge, sagt der Bad Rappenauer Oberbürgermeister. „Bisher gibt es aber noch nichts zu verkünden.“ Wenn, dann würde er das Thema zuerst im Gemeinderat diskutieren. 

Öffentliche Toiletten gibt es keine am Bahnhof

Mit der Aufgabe des Bahnhofskiosk wird also vorerst nur der gastronomische Betrieb „Bahnhof 13“, der im Sommer 2019 eröffnet wurde, übrig bleiben. Nach dem Auszug des Blumenladens von Bernd Axenbeck und der Post stand das Erdgeschoss des 2014 renovierten Gebäudes längere Zeit leer.

Eine öffentliche Toilette gibt es allerdings nach wie vor nicht. Und sie könnte auch in den ehemaligen Räumen der Gäste-Information nicht verwirklicht werden: Es fehlen dort schlichtweg die technischen Voraussetzungen.

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