Tickets für die alle Vorstellungen können online unter www.eppinger-figurentheater.de gekauft werden und kosten 25 Euro. Für das Stück „Ding.“ zahlen Erwachsene und Kinder 8 Euro.Start der Imaginale in Eppingen ist am 31. Januar. Am gleichen Tag beginnt das Festival auch in Heilbronn. Gemeinsam bildet man einen Spielstättenverbund. Allerdings sind nicht alle Stücke gleich. eho
Imaginale im Eppinger Figurentheater – was die Besucher erwartet
Am 31. Januar beginnt im Eppinger Figurentheater die Imaginale. Sechs Vorführungen sind geplant. Das erwartet die Besucher des Theaterfestivals.

Der Winter ist Festivalzeit – zumindest für Besucher eines der größten Figurenfestivals Deutschlands, der Imaginale. An sechs Spielorten zeigen Künstler aus der ganzen Welt ab dem 30. Januar ihr Können und kommen dafür auch ins Eppinger Figurentheater. Das ist seit der zweiten Auflage mit an Bord. 2010 war das, das Epfi gab es zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr, die Veranstaltungen fanden noch im Schwanen statt. Mittlerweile haben Heidi Callewaert-Zotz und Thomas Zotz also Routine, wenn es um die Imaginale geht.
Ohne Unterstützung keine Imaginale im Epfi
Die Vorfreude ist allerdings nach wie vor groß bei den beiden, auch wenn das Festival nicht nur in der Vorbereitung aufwendig ist, sondern auch finanziell, so die Eppingerin. „Das ist alles nur möglich durch Förderungen.“ Außerdem werden die Preise für die sechs Vorstellungen im Vergleich zum regulären Programm leicht angehoben, denn die Kosten sind höher als sonst. Dafür bekommen die Besucher allerdings auch Stücke mit international bekannten Künstlern geboten.
Den Anfang macht das Puppenspiel „Short Stories“ am 30. Januar. Darin werden drei kurze Geschichten durch Tanz, Zirkuselemente und Figurenspiel dargestellt. Gesprochen wird dabei kein Wort. „Das ist in diesem Jahr der rote Faden“, erklärt Heidi Callewaert-Zotz. In fünf von sechs Stücken spricht niemand, nur am 6. Februar macht die Israelin Yael Rasooly eine Ausnahme und singt in ihrer One-Woman-Show „Edith und ich“ Chansons der Französin – unterstützt von ihrer Puppe, die der 1963 verstorbenen Edith Piaf nachempfunden ist.
Imaginale-Stücke passen zum Eppinger Publikum
Dass im Epfi diesmal fast nur Vorstellungen gezeigt werden, die auf verbale Kommunikation verzichten, ist volle Absicht. Aus einer Vorschlagsliste der Imaginale-Kuratoren hat das Ehepaar Zotz die Künstler ausgewählt. Die wiederum wurden im Vorfeld bereits gefiltert. Denn nicht jedes Stück lässt sich im Figurentheater umsetzen. Inhaltlich muss es außerdem passen. Was die Besucher in Stuttgart interessiert, ist nicht unbedingt für die Eppinger spannend und umgekehrt. Auch wenn viele Gäste nicht aus der Fachwerkstatt kommen. Das ist Dank der Möglichkeit, Tickets online zu kaufen, gut nachvollziehbar. Für das Imaginale-Programm laufe es sehr gut, sagt Heidi Callewaert-Zotz. „Besonders das Stück über Edith Piaf ist nachgefragt.“
Ein ganz anderes Thema greift hingegen „Macbeth muet“ auf. Das Objekttheater ist zwar an den Shakespeare-Klassiker angelehnt und zeigt die Jahrhunderte alte Geschichte um die Gier nach Macht. Mit den klassischen Interpretationen haben die kanadischen Künstler allerdings wenig am Hut. Wer nicht mit Kunstblut klar kommt, sagt Callewaert-Zotz, der sollte allerdings lieber nicht kommen. Denn das wird, genauso wie Eigelb, großzügig eingesetzt. „Man darf bei uns kein konventionelles Theater erwarten“, sagt sie. Die Menschen sollten das Epfi verlassen und sich sagen: „Sowas habe ich noch nie gesehen.“ Oder: „Was war denn das?“ – „Aber im positiven Sinne“, sagt die Schauspielerin augenzwinkernd.
Aus Einfachheit Performance erschaffen
Chanson, Tanz, Materialtheater, Poesie oder klassische Stoffe: „Das Programm ist sehr vielfältig und tiefgehend, die Themen sind spannend.“ Um auch schon die ganz kleinen Besucher an die Bretter, die die Welt bedeuten, heranzuführen, kosten die Tickets für das Stück „Ding.“ für alle nur acht Euro. Das Objekttheater setzt am 9. Februar den Schlusspunkt hinter das diesjährige Festival und ist bereits für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Eine Geschichte mit Plot wird nicht erzählt, wenn Karoline Hoffmann und Julika Mayer aus Chemnitz mit einer Rettungsdecke ihr Spiel auf die Bühne bringen. „In ihrer Einfachheit“, erläutert Callewaert-Zotz, „erschaffen sie eine Performance.“
Wenn in zwei Jahren wieder Festivalzeit im Winter ist, will das Epfi ebenfalls dabei sein. „Wir fühlen uns sehr privilegiert, eine solche Veranstaltung mit ausrichten zu dürfen“, sagt Heidi Callewaert-Zotz.