Römersee-Open-Air
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Gute Stimmung bei der Teichsause und ein Blick ins nächste Jahr: Vorbereitungen für Musikfestival laufen an

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Der Römersee-Kulturverein bangt um seinen Termin 2026, dabei ist die Motivation bei den Veranstaltern gut. Der Grund: Auf dem Acker, auf dem  die Fahrzeuge parken, steht nächstes Jahr im August der Mais. Die Parkplatzsuche hat begonnen. Von ihrem Erfolg hängt ab, ob das nächste Römersee-Open-Air wie geplant stattfinden kann.

Die Stimmung bei den Mitgliedern des Römersee Kulturvereins Bad Rappenau ist gut. Auch, wenn noch nicht klar ist, wie es 2026 weitergeht.
Die Stimmung bei den Mitgliedern des Römersee Kulturvereins Bad Rappenau ist gut. Auch, wenn noch nicht klar ist, wie es 2026 weitergeht.  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike

Der harte Kern des Römersee Kulturvereins in Bad Rappenau ist gut drauf. Und das, obwohl nicht klar ist, wie es nach dem erfolgreichen Festival 2024 weitergeht. Normalerweise stünde das zweitägige Open-Air am dritten Augustwochenende 2026 wieder an. Doch auf dem Feld, das ein Landwirt der Initiative als Parkplatz zur Verfügung stellt, steht um diese Zeit der Mais.

Von diesem Parkplatz aber hängt ab, ob gut 2000 Besucherinnen und Besucher pro Tag, einige von ihnen mit Campingsbussen, im nächsten Jahr am Römersee wieder feiern können. Noch nehmen es die Mitglieder des Orgateams locker. Anfrage bei benachbarten Grundstückseigentümern laufen.

Doch spätestens Ende des Monats sollte das Thema geklärt sein, meinen sie: Dann nämlich sollen die Vorbereitungen für das 37. Römersee-Open-Air beginnen. Mit Leonie Brück-Heisel hat der Kulturverein seit vorigem November eine neue Vorsitzende. „Ich war wohl im Alter von einem Jahr schon zum ersten Mal beim Römersee-Open-Air“, sagt sie lachend.

Römersee-Open-Air sucht neue Ehrenamtliche, die mit anpacken

Brück-Heisel ist nicht die einzige im Organisationsteam, deren Eltern das  idyllisch gelegene, alternative Musikfestival schon schätzten. Ein Jahr Pause gönnt sich der Verein zwischen zwei Festivals. „Darüber sind wir glücklich“, sagt Felix Domay: „Ein richtiges Festival hätten wir dieses Jahr auch gar nicht stemmen können.“ Einzelne Personen seien „nach dem Stress des letzten“ ausgestiegen. Manche pausieren.

„Mitstreiter gesucht“ ist daher das zweite große Thema, das möglichst schnell geklärt werden muss. Denn nach einem Festival ist ja schon wieder vor einem Festival. „Wir haben viel in neues Equipment investiert“, sagt Rebecca Winkler, zuständig fürs Fundraising. Neue Leute, betonen alle, sind im Orga-Team herzlich willkommen.

Rappenauer Kulturinitiative hat sich mit einer Teichsause belohnt

Der Römersee liegt an der Straße Richtung Siegelsbach im Ortsteil Zimmerhof und wird das Jahr über von den Anglerfreunden aus Heinsheim bewirtschaftet. Alle zwei Jahre heißt es dort: „Eintritt frei – Zelten frei – Gedanken frei“. Das ist das Motto des ältesten Musikfestivals in Bad Rappenau. Viele, die beim Römersee-Open-Air aktiv dabei sind, helfen auch bei Blacksheep mit – und umgekehrt. Die beiden Vereine sind befreundet. Beide stemmen ihre Veranstaltungen ausschließlich mit Ehrenamtlichen.

Mit der Teichsause hat der Römersee-Verein seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern am ersten Augustwochenende eine Freude bereitet. Fünf regionale Bands rockten den Abend vor zirka 150 Gästen auf einer kleinen Bühne neben der römischen Ausgrabungsstätte, der villa rustica. „Das war total schön“, sagt Rebecca Winkler. Die regionalen Gruppen NuFolda, Li.Moon, Bongladen, You control the Sun und Boost Banner kamen gut an. Die Gäste fühlten sich wie auf einem kleinen Open-Air. Nur, dass die Veranstaltung nicht öffentlich war.

„Bei uns kann man auch mal risikofrei was Neues ausprobieren“

Die Teichsause war die Belohnung für alle, „nachdem das zurückliegende Jahr so stressig war und wir alle so runter waren“, so Winkler. „Wir wollten für uns was Gutes tun“, sagt Leonie Brück-Heisel, „aber auch Mitglieder gewinnen.“

Zwei, drei Anfragen seien tatsächlich eingegangen. Ob diese dann auch mit anpacken, wird sich zeigen, wenn Ende August das nächste Plenum ansteht. Den Reiz des Römersee-Vereins erklärt Felix Domay: „Bei uns kann man auch mal risikofrei was ausprobieren.“

Komme jemand Neues, versuche er rauszufinden, was der- oder diejenige schon kann. Handwerker, vor allem Elektriker, seien immer willkommen. Seit Kurzem kümmert sich ein neues Mitglied um den Auftritt im Netz und um Social Media „Das ist ein Geschenk“, sagt Brück-Heisel. Gerade jetzt sei die Stimmung im Team wirklich entspannt.

Das Römersee-Open-Air hat Tradition - Initiative sucht Acker, auf dem 2026 geparkt werden darf

Jemanden zu finden, der die Helferbetreuung macht, ist ein weiteres Ziel des Vereins. „Bei mir ist die ganze Family mit an Bord“, sagt Brück-Heisel. Das Römersee-Open-Air sei vor allem für ihre Mutter eine Herzensangelegenheit. „Die kennt das Festival quasi schon immer.“ „Mein Vater war beim ersten Römersee mit dabei“, sagt Max Soebbing: „Jetzt bin ich auch so geworden“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Die Ausgrabungsstätte beim nächsten Open-Air noch einmal anders in das Gelände einzubinden ist eine Überlegung des Orga-Teams. „Vieles muss einfacher werden“, sagt Leonie Brück-Heisel: „Allein den Küchenboden zu verlegen, dauert drei Tage.“ Strom, Wasser, Toiletten: Alles muss rausgeschafft werden. „Trotzdem hängen wir alle an dem Platz“, so die Vorsitzende: „Das Römersee hat Tradition.“

„Wie es weiter geht, wissen wir eigentlich“, sagt Soebbing. Nur wann, ist noch nicht klar. Klappt es mit dem Parkplatz auf einem anderen Acker, steigt das nächste Römersee-Open-Air am 14./15. August 2026. Klappt es nicht, muss der Verein ein weiteres Jahr aussetzen: „Dann wären wir aus unserem Zwei-Jahres-Rhythmus draußen“, sagt Winkler.

Das Römersee-Open-Air war 2024 ein voller Erfolg. Zwei Tage lang feierten täglich rund 2000 Gäste regionale und überregionale Bands.
Foto: Archiv
Das Römersee-Open-Air war 2024 ein voller Erfolg. Zwei Tage lang feierten täglich rund 2000 Gäste regionale und überregionale Bands. Foto: Archiv  Foto: Redaktion
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