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Bücherei Bad Rappenau
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Jonas Heinzmann leitet als Nachfolger von Dolores Lauk seit 1. Oktober die Stadt- und Kurbücherei in Bad Rappenau. Der 28-Jährige hat einige neue Ideen im Gepäck.

Seit 1. Oktober leitet Jonas Heinzmann die Bad Rappenauer Stadt- und Kurbücherei. Für seine eigenen Bücher hat der 28-Jährige ein eigenes Zimmer in seiner Wohnung in Gemmingen.
Seit 1. Oktober leitet Jonas Heinzmann die Bad Rappenauer Stadt- und Kurbücherei. Für seine eigenen Bücher hat der 28-Jährige ein eigenes Zimmer in seiner Wohnung in Gemmingen.  Foto: Hofmann, Elfi

Die Arbeit in jüngere Hände legen, das war der Wunsch von Dolores Lauk. Über zwölf Jahre leitete sie die Bad Rappenauer Stadt- und Kurbücherei, im September war ihr letzter Arbeitstag. Doch führerlos ist die Einrichtung an der Heinsheimer Straße seitdem nicht. Nahtlos hat Jonas Heinzmann zum 1. Oktober die Nachfolge angetreten.

In den vergangenen Wochen habe er erste Einblicke gewinnen können, sich in das Veranstaltungsangebot eingearbeitet und vor allem viele Kunden kennengelernt. Ein großer Unterschied zu seiner vorherigen Stelle in nordrhein-westfälischen Hilden: „Die Bibliothek dort ist größer, der Kontakt deshalb nicht ganz so eng“, erzählt der 28-Jährige. Zwei Jahre war er stellvertretender Leiter, ein weiteres Jahr führte er die Bibliothek kommissarisch.

Guter Bücherbestand und gute Ausstattung in Bad Rappenau

Dass er den Weg nach Bad Rappenau gefunden hat, liegt auch an der Nähe zu seiner Heimat: Heinzmann wuchs in St. Leon-Rot auf, studierte in Stuttgart und Darmstadt. Parallel dazu arbeitete er bereits in Sandhausener Gemeindebibliothek. Seine aktuelle Stelle habe er online entdeckt. „Bad Rappenau kannte ich vorher gar nicht“, gibt er zu. Doch sowohl die Stadt als auch die Bibliothek haben ihn überzeugt: „Also habe ich zugesagt.“

Täglich pendelt er nun von Gemmingen, wo er gemeinsam mit seiner Partnerin lebt, an seinen neuen Arbeitsort. Von dem ist er positiv beeindruckt. Der Bücherbestand sei gut, ebenso die Ausstattung und das Veranstaltungsangebot. Dass das Ensemble des Fränkischen Hofs außerdem schön anzuschauen ist, sei ein weiterer Pluspunkt.

Neuer Büchereileiter möchte Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern ausbauen

„Aber nur ein schönes Haus reicht nicht aus“, sagt Heinzmann, der wie wohl die meisten Bibliothekare über seine Liebe zu Büchern in den Beruf gefunden hat. Rund 600 Exemplare – viele davon auf Englisch – hat er privat bereits zusammengetragen. Vor allem Fantasy-Romane wie „Das Rad der Zeit“ oder „Der Hobbit“ gehören zu seinen Lieblingswerken, die in mehreren Regalen in einem eigenen Raum stehen. „Das war ein wichtiges Kriterium für die Wohnung“, erzählt er lachend.

„Eine Bibliotheksteht nie still.“Jonas Heinzmann

Für die Zukunft kann sich Jonas Heinzmann vorstellen, die Zusammenarbeit mit lokalen Kooperationspartnern auszubauen, um gemeinsam Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Besonders im Bereich Gaming oder Handarbeiten hat er bereits einige Ideen entwickelt, um „mehr aus der Bibliothek als dritten Ort“ herauszuholen. Der Begriff geht auf den Soziologen Ray Oldenburg zurück, der damit Orte bezeichnete, an denen sich Gemeinschaft bildet. Bibliotheken übernehmen diese Funktion, indem sie nicht nur Orte der Informationsvermittlung, sondern auch der sozialen Interaktion, kulturellen Teilhabe und demokratischen Öffentlichkeit sind.

Das Angebot in Büchereien ist multimedial 

Jonas Heinzmann möchte die Bad Rappenauer Einrichtung in Zukunft noch stärker für Menschen öffnen. Er hofft, dass Gruppen und Vereine aktiv auf ihn und sein Team zugehen – für neue Ideen sei man jederzeit aufgeschlossen. „Eine Bibliothek steht nie still“, sagt er und betont die Vielseitigkeit des Berufs, in dem es schon lange nicht mehr nur um das gedruckte Buch geht. Spiele, Zeitungen, Online-Datenbanken, DVDs: Das Angebot ist multimedial.

Hinzu kommen die zunehmenden digitalen Ausleihen über die Onleihe. Der 28-Jährige besitzt neben seinen Büchern auch einen E-Book-Reader. „Das ist aber nichts für mich“, sagt er. Zu oft springe er dann innerhalb der Romane hin und her, bleibe nicht bei einem. „Ich mag das gedruckte Buch nach wie vor lieber.“

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