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Eppinger Bauhof setzt beim Gießen und Co. auf digitale Helfer  

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Bauhof der Stadt Eppingen verwaltet wiederkehrende Aufgaben immer häufiger digital. Welchen Herausforderungen der Winterdienst in der historischen Altstadt begegnet:

Damit kein Kübel vergessen wird: Mit Mulicar und digitaler Unterstützung gießt ein Mitarbeiter des Bauhofs die Blumentröge am Eppinger Marktplatz.
Foto: Jörg Kühl
Damit kein Kübel vergessen wird: Mit Mulicar und digitaler Unterstützung gießt ein Mitarbeiter des Bauhofs die Blumentröge am Eppinger Marktplatz. Foto: Jörg Kühl  Foto: Kühl, Jörg

Die Fachwerkstadt will an der Personalkraft des städtischen Bauhofs auch drei Jahre nach der Gartenschau festhalten. Die Abteilung sieht sich für den Winterdienst gerüstet und verwaltet seine Dienstleistungen immer digitaler. Das hat der Leiter der städtischen Abteilung, Martin Kuhmann, im jüngsten Bauausschuss am Dienstag vorgetragen. Beispiele für den Weg ins Digitale sind die Pflege der Nistkästen, das Bewässern der Pflanztröge, die Kontrolle städtischer Hinweistafeln, die Abfuhr von Schnittgut und Reisig, die Wartung der Fahnenmasten und die Pflege der 4500 Bäume, die im Kataster der Stadt verzeichnet sind. Auch bei der Zeiterfassung verlassen sich die Bauhofmitarbeiter und ihre Disponenten immer häufiger auf digitale Informationen. 

Warum sich der Bauhof Eppingen auf Personalsuche begeben muss 

Wie Kuhmann mitteilte, ist der Altersdurchschnitt der 49 Bauhofmitarbeiter weiter angestiegen, zwei Vollzeitstellen sind derzeit unbesetzt. Vor fünf Jahren, als Kuhmann das letzte Mal ein umfängliches Update im Technischen Ausschuss gab, lag der Altersdurchschnitt bei 49,67 Jahren. Aktuell sind die Mitarbeiter im Durchschnitt 50,43 Jahre alt. 20 Personen sind zwischen 50 und 59 Jahre alt, zehn sogar schon jenseits der 60. „In den nächsten fünf bis sechs Jahren werden wir viele Abgänge haben“, schließt Kuhmann aus der Altersstatistik. Beide unbesetzte Stellen – ein Elektriker und ein gärtnerischer Kolonnenführer  – seien ausgeschrieben. In eigene Ausbildung habe die Stadt bisher nicht investiert „und wir haben es auch nicht vor“, so Baubürgermeister Peter Thalmann.

Wie sich die Gartenschau 2022 auf den städtischen Bauhof in Eppingen auswirkt

Trotz der gestiegenen Zahl der Aufgaben – die Gartenschau 2022 hat sich als Multiplikator erwiesen – sei der Bauhof gut besetzt, vor allem im Gärtnerischen. „Wir könnten die Leistungen auch extern bestellen, aber unsere Leute kennen die Anlagen“, so Thalmann. Im Resultat zeige der Bauhof eine hohe Qualität, insbesondere in der Gehölzpflege. Das Gartenschaugelände sei genauso gut gepflegt, wie während der Schau 2022 , ergänzte Kuhmann.

Auch in anderen Bereichen ist die Stadt mit dem Bauhof gut aufgestellt, meint Thalmann. „Allein, dass wir zwei Leute haben, die Mülleiner leeren – das haben andere nicht. Die  Gäste sagen, das ist eine topsaubere Stadt, und ich sehe es genauso.“ Dank des Bauhofs habe Eppingen „Werte und Nebenwerte geschaffen, die wir erhalten wollen“. Die Verwaltung denke daher nicht über Abbau nach, sondern sie wolle jede freie Stelle wiederbesetzen.

Welche besondere Herausforderung der Eppinger Bauhof in der denkmalgeschützten Altstadt hat

Der Bauhof ist auch in die Vor- und Nachbereitung von städtischen Festen und Großveranstaltungen eingebunden. Laut Thalmann mache dieses Aufgabensegment „ein Riesenanteil“ am Arbeitspensum aus. Bis zu sechs Mann seien in den Auf- und Abbau der Stadtfeste eingebunden. Der Mehraufwand bezieht sich demnach auch auf das Material. So werden die Zufahrten zur Kerwe mit 13 Fahrzeugen abgesperrt. 

Der Bauhof sieht sich für den bevorstehenden Winterdienst gerüstet. Eine Besonderheit in Eppingen sei, dass es Stellen gibt, die mit herkömmlichem Streusalz, beziehungsweise mit Sole nicht behandelt werden dürfen. Das für Naturstein zugelassene Streugut ist allerdings ein Vielfaches teurer, als Streusalz und Co. So kostet das entsprechende schonende Granulat 4750 Euro pro Tonne. Salz liegt ein einer Spanne zwischen 90 und 120 Euro pro Tonne.

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