Ein Container soll es richten
Immer wieder gab es Ärger mit Anwohnern. Jetzt soll hinter dem Bad Rappenauer Rathaus soll ein fest installiertes öffentliches WC entstehen.

Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern über „Wildpinkler“, jetzt sollen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden: Direkt neben dem Spielplatz hinter dem Rathaus soll eine öffentliche Toilette entstehen. Der Gedanke ist allerdings nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr versuchte die Bad Rappenauer Verwaltung den Bau zu realisieren. Doch das eingereichte Angebot war mit fast 285000 Euro viel zu teuer. Jetzt also der nächste Anlauf.
Eine kleine Anlage solle es werden, erklärt Oberbürgermeister Sebastian Frei den Stadträten. Wichtig sei, dass die Spielplatznutzer einen kurzen Weg zur Toilette haben. Zwei Container sind geplant: Einer mit WC, Urinal und Waschbecken, der andere soll als Technikraum dienen. „Das ist nichts für die Ewigkeit“, so der Rathauschef. Der Standort solle aber bleiben. Schon allein, weil dort Leitungen für Zu- und Abwasser liegen sowie ein Stromanschluss vorhanden ist. Zurzeit steht auf der Wiese eine mobile Kabine, die bereits ein Opfer der Schwerkraft geworden ist.
Bad Rappenauer Stadträte wünschen sich behindertengerechte Toilette
Leicht gefallen sei ihm die Entscheidung für diese provisorische Lösung nicht, sagt Frei. Schön fürs Stadtbild sei es ebenfalls nicht. „Aber wir haben ein massives Problem dort.“ Jetzt gehe es erst mal darum, eine Toilette zu haben. Das sehen die Stadträte zwar ähnlich pragmatisch, wünschen sich aber Änderungen an den Plänen für die Anlage, die inklusive eines notwendigen Fundaments rund 50.000 Euro kosten wird.
Als „Sparversion“ bezeichnet SPD-Fraktionssprecherin Gundi Störner die Container. Für mobilitätseingeschränkte Personen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, gebe es damit auch weiterhin in der Umgebung keine Möglichkeit zur Erleichterung. Das ist Sebastian Frei durchaus bewusst. Er weiß aber auch, dass bereits die angedachte Anlage für Diskussionen sorgen wird, da sie nahe an Häusern und Balkonen gebaut werden soll. „Je größer wir werden, desto schwieriger wird es auch“, gibt der OB zu bedenken. Eine Petition der Anwohner gegen den Bau will er tunlichst vermeiden und erstmal abwarten, wie die Umsetzung angenommen wird, bevor noch ein weiterer Container dazukommt.
Toiletten-Container sind erweiterbar
Das ist durchaus möglich, denn die Anlage wird in Modulbauweise errichtet und ist damit erweiterbar. Nach Ansicht von Carina Menakker (ÖDP) wäre das aber gar nicht nötig: „Man braucht eigentlich nur größere Türen für Rollstühle“, erklärt die Stadträtin. Einen wirklichen Mehraufwand sieht sie nicht. Allerdings müsste die Tür dafür in Handarbeit vergrößert werden.
Letztendlich einigen sich die Mitglieder des Gremiums darauf, die Pläne nochmals zu überarbeiten und anzupassen. An einem Pissoir möchte Sebastian Frei allerdings unbedingt festhalten. „Die Gründe möchte ich allerdings nicht weiter ausführen, das kann man sich ja denken.“