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Der Gemminger Gastronom „Don Melo“ alias Carmelo Milici bringt einen Schluck Sizilien in den Kraichgau

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Der Gemminger Gastronom Carmelo Milici stellt in seiner kleinen Manufaktur in Massenbachhausen traditionelle Liköre nach italienischer Rezeptur her. Die Zutaten dafür kommen frisch aus Sizilien - und aus der Region Heilbronn. Don Melos Limoncello ist ein italienisches Produkt mit hiesigen Zutaten.

Carmelo und Cristina Milici vom Il Carrettiere in Gemmingen mit ihrem selbstgemachten Limoncello. Der Likör wird aus echten Sizialianischen Zitronen hergestellt: in Milicis Manufaktur im Heilbronner Land.Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike
Carmelo und Cristina Milici vom Il Carrettiere in Gemmingen mit ihrem selbstgemachten Limoncello. Der Likör wird aus echten Sizialianischen Zitronen hergestellt: in Milicis Manufaktur im Heilbronner Land.Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike

Don Melo bringt ein Stück Sizilien im Glas nach Deutschland. In Gemmingen produziert Carmelo – Don Melo – Milici einen echten sizilianischen Limoncello. Das Rezept stammt von seiner Großmutter Francesca. Mit ein paar Litern für die Gäste seiner Pizzeria Il Carrettiere in Gemmingen fing er an – und wurde selbst von befreundeten Gastronomen bestärkt, weiterzumachen.

Carmelo Milici produziert in Massenbachhausen und Gemmingen echten sizilianischen Limoncello

Der Fantasie des Kochs und Foodtruckbesitzers ist dabei keine Grenze gesetzt. Er produziert seinen Limoncello inzwischen klar, als Crema al Limoncello und als Limoncello Spritz. Er stellt Arancello della Nonna aus Blutorangen her, einen Crema di Pistacchio und einen Amaro al Tartufo, für den er schwarzen Trüffel und 14 sizilianische Kräuter verwendet. Das schmeckt man. Für den Crema verwendet er Sahne: „Bei uns macht man Liköre nicht mit Ei“, sagt er: der Hitze wegen.

Innerhalb kurzer Zeit ist das Unternehmen von Carmelo Milici so stark gewachsen, dass er seine Manufaktur in eine größere Halle nach Massenbachhausen verlegen musste. Er ist zufrieden, wie’s läuft. Nur eine kritisiert ihn, wie er augenzwinkernd erzählt. Seiner sizilianischen Großmutter sind seine Liköre mit 25 Prozent Alkohol nicht stark genug: „Ihrer hat viel mehr.“

Sizilianische Liköre nach den Rezepturen von Nonna Francesca

Carmelo und Cristina Milici haben sizilianische Wurzeln, sind aber in Schwaigern aufgewachsen. Im Oktober 2023 hat er das Gasthaus Krone in der Richener Straße in Gemmingen übernommen und daraus die Pizzeria Il Carrettiere, zu Deutsch: Der Wagenmacher, gemacht. Dort fing er auch an, zu experimentieren. Zitronen- und Orangenschalen sowie Kräuter bekommt er frisch aus Sizilien. Sie erreichen die Produktionsstätte vakuumiert und innerhalb von 48 Stunden, wie er versichert.

Die übrigen Zutaten wie Zucker oder Alkohol kommen aus der Region Heilbronn. Carmelo Milici gelingt dadurch das Kunststück, traditionelle sizilianische Liköre zu einem regionalen Produkt zu machen: ohne Farb- und Konservierungsstoffe, und ohne künstliche Aromen.

Allen Rezepturen gemeinsam ist ihr Ursprung: die handschriftlichen Notizen von Nonna Francesca, die inzwischen 78 Jahre alt ist und immer noch in Sizilien lebt. Als er bemerkt habe, dass die Großeltern alt werden, habe er die Nonna um ihre Notizen gebeten, erzählt er. Der Enkel, seine Frau Cristina und die beiden Urenkel verbringen die Ferien oft in Sizilien.

Italiener aus Schwaigern ist Stolz auf die Traditionen seiner Vorfahren

„Wir sind stolz darauf, die Traditionen unserer Vorfahren zu bewahren und gleichzeitig innovative Methoden für eine nachhaltige Produktion einzusetzen“, sagt Milici. „Immer, wenn ich unten war, habe ich mich durch die Liköre meiner Oma durchprobiert. Nach dem Essen gab’s ein Schnäpsle.“ Das wollte er auch seinen Gäste in Gemmingen anbieten. „Anfangs war’s nur ein Spaß“, sagt Carmelo Milici. Aber als jemand, der die Tradition bewusst bewahren will, und der selbst seinen Ricotta selbst herstellt, hat sich anstecken lassen: „Egal, wer probiert hat“, sagt er: „Alle waren begeistert.“

Im Herbst 2024 habe er angefangen zu produzieren und die Marke „Don Melo“ zu entwickeln. Die Etiketten entstanden am eigenen Computer. Das Logo ist KI generiert. In seinem Online-Shop gibt es die Liköre in Halbliterflaschen ab einem Preis von 12,90 Euro. Ihr Mann sei umtriebig, sagt seine Cristina Milici. „Ich liebe die Vielfalt“, sagt er und will weiter experimentieren. Seine Produktpalette soll um Pesti und eine Tomatensoße erweitert werden. In seiner Pizzeria in Gemmingen bietet Carmelo Milici traditionelle sizilianische Küche an.

Sizilianische Spezialitäten im Kraichgau: Selbst der Lachs wird mit Limoncello gebeizt

Seine Aranchini füllt er mit Bolognese-Soße – macht sie aber etwas kleiner als das sättigende Original. Und natürlich verwendet er seine Liköre auch zum Aromatisieren von Speisen. Den Lachs beizt er mit Limoncello. Steaks werden auch mal in Fenchellikör eingelegt. „Da kann man auch in der Küche kreativ werden“, sagt Don Melo.

Don Melo

Wer mehr über Don Melo und seine verschiedenen Liköre erfahren möchte, wird fündig unter www.don-melo.com.

25 Prozent: Das ist weniger als das Originalrezept von Nonna Francesca.
25 Prozent: Das ist weniger als das Originalrezept von Nonna Francesca.  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike
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