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Bad Rappenauer Schüler startet Austauschjahr in Michigan

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Anfang August geht es für Maximilian Vogt in die USA. Mit einem Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms erfüllt sich für ihn ein Traum.

Für zehn Monate wird Maximilien Vogt in den USA die High School besuchen. Anfang August geht der Flug über den Atlantik.
Für zehn Monate wird Maximilien Vogt in den USA die High School besuchen. Anfang August geht der Flug über den Atlantik.  Foto: Hofmann, Elfi

Ein Schuljahr in den USA zu verbringen, ist für viele Jugendliche nach wie vor ein großer Traum. Für Maximilian Vogt geht der bald in Erfüllung: Anfang August fliegt der 15-Jährige quer über den Atlantik und wird für zehn Monate in Michigan leben. „Mir war klar, dass ich dort einige Zeit verbringen möchte“, erzählt der Bad Rappenauer. Dabei habe er allerdings eher an einen Aufenthalt während des Studiums gedacht.

900 Jugendliche haben sich für das Programm beworben

Dass er bereits jetzt diesen Schritt wagt, ist vor allem dem Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) zu verdanken. Der Gymnasiast war einer von fast 900 Mädchen und Jungen, die sich für ein Vollstipendium des Deutschen Bundestags und des US-Kongresses beworben haben.

Das Prozedere war alles andere als einfach. In mehreren Runden musste er zeigen, dass er geeignet ist für den Aufenthalt. Zeugnisse, Gesundheitsdokumente, einen Englischtest, Informationen über seine Hobbys, Familie und Freunde: All das reichte er in mehreren Schritten ein. Auch bei der gemeinnützigen Organisation Experiment, die ihn während des Austauschjahrs betreut. Als Pate fungiert in seinem Fall der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Throm. „Die Paten erhalten die Daten der geeignetsten Bewerber aus ihrem Wahlkreis und wählen dann einen aus“, erklärt der Neuntklässler.

Der Verein Experiment ist eine gemeinnützige Organisation, die sich den Austausch zwischen Menschen aller Kulturen, Religionen und Altersgruppen zum Ziel gesetzt hat. Man wolle zum gegenseitigen Verständnis und dem friedlichen Miteinander der Kulturen beitragen, heißt es auf der Website. Experiment ist das deutsche Mitglied der weltweit ältesten Austauschorganisation „The Experiment in International Living“, die 1932 in den USA gegründet wurde und seit 1952 in Deutschland als gemeinnützig registriert ist.

Viel Papierkram, bevor es los geht

Als die Zusage kam, war die Freude groß. Allerdings war der bürokratische Teil damit noch nicht abgeschlossen, denn auch Austauschschüler benötigen für einen Aufenthalt in den USA ein Visum. Dafür fuhr die Familie nach München zum dortigen US-Konsulat. Betreten durfte das allerdings nur Maximilian Vogt, seine Eltern mussten draußen warten. Eine optimale Vorbereitung auf seine Zeit in Michigan: „Seine Gastfamilie hat schon angekündigt, dass er selbst seine Wäsche waschen muss“, erzählt Judith Vogt. Generell müsse er dort im Haushalt mithelfen.

Bevor es allerdings nach East-Lansing geht, stehen für den 15-Jährigen nach seinem Flug zwei Tage in Washington auf dem Programm. In die Hauptstadt der USA wird er auch zur „Winter Education“ zurückkehren. Eine Woche treffen sich die Stipendiaten mit Senatoren, auch deutsche Politiker werden erwartet.

Zwischen Heimweh und kulturellem Austausch

Besuch darf Maximilian Vogt erst nach Weihnachten empfangen. „Wahrscheinlich, um dem Heimweh vorzubeugen“, vermutet er. Seinen 16. Geburtstag Mitte Dezember wird er also im Kreise seiner Gastfamilie feiern.

Dass er während der zweiten Amtszeit von Donald Trump in das Land reist, macht dem Gymnasiasten keine Sorge: „Er wird mich nicht in meinem täglichen Leben beeinflussen“, ist er sich sicher. Generell wolle er nicht über Politik streiten und sich zurückhalten. Stattdessen geht es ihm vor allem darum, andere Menschen aus einer anderen Kultur kennenzulernen und damit ein besseres Verständnis für das Leben in den USA zu entwickeln: „Das ist besonders momentan sehr wichtig.“

In der High School wird Maximilian Vogt Mitglied des Schwimmteams

In seiner High School hat er sich bereits für einen Sportart entscheiden müssen und das Schwimmteam ausgewählt. Damit ist er in seinem Element, schließlich ist er seit sieben Jahren Mitglied bei der DLRG und mittlerweile auch Trainer. Wenn er im Sommer 2026 zurück nach Deutschland kommt, geht es für Maximilian Vogt direkt weiter mit der 11. Klasse am Hohenstaufen-Gymnasium in Bad Wimpfen. 

Dass ihr Sohn fast ein ganzes Jahr nicht zu Hause sein wird, sei noch komisch für sie, sagt Judith Vogt. „Aber es freut mich natürlich sehr für ihn. In dem Alter hätte ich mir diesen Schritt nicht zugetraut.“ Dass ihn sein Aufenthalt nach Michigan führen wird, hat der Bad Rappenauer nicht beeinflussen können. „Kalifornien wäre ein Traum gewesen“, sagt er. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. 

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