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Sanierungsmaßnahme
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Bad Rappenau will sein Kurcafé schnellstmöglich renovieren

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Interessenten stehen vor der Tür. Und trotzdem wollen die Freien Wähler im Bad Rappenauer Gemeinderat die Sanierung des Kurcafés nicht mit außerplanmäßigen Mitteln finanzieren. Sie stellen einen Antrag auf Verschiebung ins nächste Haushaltsjahr. Die Verwaltung plädiert für eine schnelle Lösung, um bald wieder Mieteinnahmen zu generieren. Und setzt sich durch.

Der Gemeinderat hat am Donnerstag mehrheitlich zugestimmt, das Kurcafé schnellstmöglich zu sanieren.
Der Gemeinderat hat am Donnerstag mehrheitlich zugestimmt, das Kurcafé schnellstmöglich zu sanieren.  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike

Das Kurcafé ist ein historisches Gebäude mit markanter Form, Dach und Türmchen sind mit Schiefer gedeckt. In den 1920er-Jahren war es als „Kraftzentrale der Saline“ gebaut worden. Es diente der Stromversorgung der einzelnen Gebäude, von denen einige im Bad Rappenauer Salinenpark noch erhalten sind. 20 Jahre, bis zu seiner Kündigung zum 1. März dieses Jahres, war Gerhard Sommer dort Gastwirt.

Seitdem steht das Gebäude leer, so dass sich laut Hochbauamt „jetzt die einmalige Gelegenheit bietet, die dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten durchzuführen und das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen“.

Oberbürgermeister Sebastian Frei setzt sich mit schlüssiger Argumentation durch

Der Startschuss für die Sanierung ist gefallen: Der Gemeinderat hat am Donnerstag mehrheitlich zugestimmt, das Gebäude schnellstmöglich instand zu setzen. Ein Antrag der Freien Wähler, noch ein Jahr zu warten, um die Maßnahme gedeckelt auf 600 000 Euro im kommenden Jahr ordentlich in den Haushalt aufzunehmen, scheiterte.

Oberbürgermeister Sebastian Frei konnte deutlich machen, dass dadurch keinerlei Vorteile, sondern eher noch höhere Baukosten entstehen. Eine Verschiebung macht aus seiner Sicht keinen Sinn: Zumal die Maßnahme selbst nicht umstritten ist.

Freie Wähler sprechen im Bad Rappenauer Gemeinderat von „geordneter Finanzierung“

Es war eine engagiert geführte Debatte, die zwei Richtungen herausarbeitete: die Annahme der Freien Wähler, durch das Verschieben der Maßnahme ins kommende Haushaltsjahr eine Lösung mit „geordneter“ Finanzierung hinzubekommen. Und die Überzeugung der Stadtverwaltung und der Gemeinderatsmehrheit, die Maßnahme so früh wie möglich auszuschreiben, um schnell wieder Mieteinnahmen zu generieren und ein attraktives touristisches Angebot an den Start zu bringen.

Die gut 700 000 Euro, die Bad Rappenau dafür in die Hand nehmen muss, werden über außerplanmäßige Mittel finanziert, das sei ein legitimes Mittel, so Frei, das man schon oft angewandt habe. „Ich bin der Meinung, dass wir hier eine Entscheidungsreife haben“, fügte er hinzu. Das Kurcafé sei sorgfältig geplant, man habe ausführlich diskutiert. Vor-Ort-Begehungen mit dem Architekturbüro Müller aus Aglasterhausen fanden statt: „Die Dinge, die gemacht werden müssen, liegen auf der Hand.“

Pachtinteressenten akzeptieren kostengünstigere Lösung

Und: Laut Frei stehen Interessenten vor der Tür, die das Kurcafé übernehmen wollen. In der Gemeinderatsvorlage ist von sieben Gastronomen die Rede: „Mit allen (...) wurden Begehungen in den Räumlichkeiten durchgeführt.“ Das Pachtinteresse besteht weiter.

Und das, obwohl das Dach von der Sanierung ausgenommen bleibt, so dass laut Bauamt „kein zweiter baulicher Rettungsweg mehr erforderlich ist“. Damit gibt es im Obergeschoss keinen Gastraum und keine Toiletten mehr. Ein Wermutstropfen, den alle auch deshalb schlucken, weil der Ausbau jederzeit nachgeholt werden kann.

Kurcafé im Salinenpark soll im kommenden Frühjahr schon wieder öffnen

Das Schieferdach wird repariert und gedämmt. Malerarbeiten im Innenraum werden durchgeführt, die Fassade neu verputzt und gestrichen. Neu gemacht werden die Theke, die Böden, die Elektrik einschließlich der Leuchten sowie die Außenanlage und noch einiges mehr. Im Frühjahr 2026 soll das Kurcafé möglichst wieder verpachtet sein. Diese Lösung müsse schnellstmöglich umgesetzt werden, fordern CDU, SPD, ÖDP und Grüne.

Historisches Schmuckstück im Salinenpark: Der Gemeinderat hat mehrheitlich zugestimmt, das Kurcafé nicht erst im Jahr 2026 zu sanieren.
Historisches Schmuckstück im Salinenpark: Der Gemeinderat hat mehrheitlich zugestimmt, das Kurcafé nicht erst im Jahr 2026 zu sanieren.  Foto: Ulrike Plapp-Schirmer
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