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Sorgen nach Trumps Triumph
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Wie bewerten Hohenloher das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl?

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Die Umfragen verhießen Spannung, doch man hat sich getäuscht: Überraschend deutlich fiel das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl aus. Was sagen die Hohenloher zum neuen US-Präsidenten Donald Trump?

Von unserer Redaktion
Überraschend deutlich fiel das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl 2024 aus. Was sagen die Hohenloher zum neuen US-Präsidenten Donald Trump?
Überraschend deutlich fiel das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl 2024 aus. Was sagen die Hohenloher zum neuen US-Präsidenten Donald Trump?  Foto: Evan Vucci

Landrat des Hohenlohekreises: Beziehungen zu USA aufrechterhalten

„Die Wählerschaft hat sich mit der erneuten Wahl Donald Trumps für eine scheinbar starke Führungspersönlichkeit entschieden, die die Interessen Amerikas in den Vordergrund stellt“, sagt Ian Schölzel. Der Landrat des Hohenlohekreises weiter: „Trump verspricht einfache Lösungen in einer zunehmend komplexer werdenden Welt. Das hat offensichtlich bei einem großen Teil der US-Amerikaner verfangen.“ Für Europa wie auch für Deutschland werde die Lage aus seiner Sicht nun „deutlich schwieriger“. Es drohe in den USA eine Zeit des Protektionismus – und es sei unklar, wie sich Trump „hinsichtlich des Kriegsgeschehens inmitten von Europa positionieren wird“. Es müsse trotzdem alles daran gesetzt werden, die transatlantischen Beziehungen aufrechtzuerhalten: „Die USA sind der wichtigste Partner Europas und Deutschlands“, so der oberste Kreisbeamte.

Kirchenvertreter ist schockiert: Trump habe keine christlichen Inhalte

Schockiert zeigt sich Jörg Hübner, Administrator im evangelischen Kirchenbezirk Künzelsau, angesichts des klaren Wahlsiegs. Was jener für die Ukraine und den Kampf um Freiheit bedeute – diese Frage lasse ihm „die Haare zu Berge stehen“. Trumps wirtschaftliche Vorhaben seien fatal. Mit großer Beunruhigung blicke er auf die kommenden Jahre, so Hübner. „Auch, was den Zustand der Demokratie angeht.“ Die evangelikalen Christen, die dem republikanischen Kandidaten zum Sieg verholfen haben, könne er nicht verstehen. Deren Unterstützung hänge nur mit Konservativität zusammen. Hinsichtlich christlicher Inhalte könne Trump laut Theologie-Professor Hübner außer „hohler Luft“ nichts vorweisen.

Bauernverband in Sorge: Heimische Produkte in Vordergrund stellen

„Als ich heute aufgestanden bin, habe ich die Ergebnisse mit Sorge betrachtet“, sagt auch Jürgen Maurer, Vorsitzender des hiesigen Bauernverbands. „Ich ging davon aus, dass die amerikanische Gesellschaft so weit ist, dass sie eine Frau wählt.“ Er respektiere das demokratische Votum. Aber: Die neuerliche Wahl Trumps reihe sich ein in die Tendenz zur autoritären Politik. „Wir als Gesellschaft haben hoffentlich ein anderes Verhältnis dazu, wie Demokratie gelebt wird.“ Der Welthandel werde sich verändern, prognostiziert Maurer – und fordert für die Landwirtschaft: „Wir müssen unsere heimischen Produkte in den Vordergrund stellen.“

Bürgermeister ist sicher: Mit zentralem Versprechen wird Trump scheitern

In Zweckoptimismus übt sich Kupferzells Bürgermeister Christoph Spieles: „Es wird hoffentlich nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Der Sieg des 78-Jährigen habe ihn „nicht überrascht“, sagt Spieles. „Es war ja zu befürchten.“ Er finde „erschreckend“, wie es scheinbar mühelos gelinge, „an der Wahrheit vorbei Dinge zu behaupten, die von vielen Menschen ohne mit der Wimper zu zucken geglaubt werden“. Von Donald Trumps vollmundiger Ankündigung, rasch für Frieden in der Ukraine zu sorgen, halte er nichts: „Den Krieg in 24 Stunden zu beenden, wird er nicht fertigbringen.“

Musiker fordert: Auch hierzulande muss Politik Vertrauen zurückgewinnen

Michael Breitschopf konstatiert: „Ein bitterer Tag für uns in Deutschland, in Europa und vor allem für viele Amerikaner.“ Dennoch, so der Musiker und Niedernhaller Stadtrat, wurde Donald Trump „demokratisch gewählt und Menschen hatten ihre Gründe“. Seiner Ansicht nach dürfe man nun nicht mit erhobenem Zeigefinger mahnen und auf die Amerikaner herabschauen, sondern müsse die eigenen Hausaufgaben erledigen, damit hierzulande nicht Ähnliches geschehe. „Dazu müssen die Regierung und jede Verwaltung verantwortungsvoll, aber vor allem sichtbar handeln, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Denn sonst verfangen vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Fragen, selbst wenn diese nicht der Wahrheit entsprechen.“

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