74 Weine konkurrieren um den Hohenloher Weißweinpreis
Die Gewinner des diesjährigen Hohenloher Weißweinpreises stehen fest. Verliehen werden die begehrten Trophäen am Donnerstag bei der Eröffnung des Hohenloher Weindorfs in Öhringen. Wer die Sieger sind.

Harte Arbeit für die Jury: Mit 74 Weinen wurden für den diesjährigen Weißweinpreis so viele wie noch nie zur Blindverkostung angestellt. Jeder Betrieb konnte erstmals acht Weine zur Verkostung melden, maximal zwei in jeder der vier Kategorien. In den Jahren zuvor mussten sich die Betriebe entscheiden, mit welchem Wein sie ins Rennen gehen wollen und konnten maximal vier Weine melden.Somit musste die sechsköpfige Jury unter Leitung von Weinkontrolleur Wolfgang Hehner 74 mal schauen, riechen und schmecken, ehe die Punkte für Geruch, Geschmack und Harmonie vergeben wurden. Zudem gingen in jeder Gruppe die drei besten Weine in ein Stechen. Maximal 20 Punkte kann ein Wein erreichen: Je vier gibt es für Geruch und Harmonie, zwölf für den Geschmack. Teils lagen die angestellten Weine ganz knapp am Maximum. „Das heißt, dass es Weine sind, die ganz nah an die Idealvorstellungen kommen“, sagt Wolfgang Hehner. Und auch wenn Geschmäcker bekanntlich unterschiedlich sind, so habe es keine größeren Diskrepanzen in der Beurteilung der einzelnen Weine gegeben. Neben Wolfgang Hehner nahmen Ulrich M. Breutner, Hans Wiedenmann, Jürgen Koch, Joachim Stock und Natalie Lumpp an der Verkostung teil, die wieder im Weingut Fürst Hohenlohe-Oehringen in Verrenberg durchgeführt wurde. Weinsommelière Natalie Lumpp wird auch wieder die Eröffnung des Hohenloher Weindorfs am kommenden Donnerstag begleiten.
Weißweinpreis geht auch an Grauburgunder und Piwis
Seit dem vergangenen Jahr ist der Hohenloher Weißweinpreis tatsächlich ein Weißweinpreis und beurteilt nicht mehr ausschließlich Rieslinge. In diesem Jahr konnten Weine in der Gruppe eins Riesling gesetzlich trocken, in Gruppe zwei Riesling über gesetzlich trocken mit maximalem Restzuckergehalt von 60 Gramm auf den Liter, in Gruppe drei Grauburgunder oder Auxerrois gesetzlich trocken und Gruppe vier Piwis mit maximalem Restzuckergehalt von 60 Gramm auf den Liter angestellt werden. In Gruppe eins konkurrierten 27 Weine um den Preis, in Gruppe zwei 19, in Gruppe drei 18 und in Gruppe vier zehn.

Besonders eng ging es in Gruppe drei bei den Grauburgundern zu, erklärt Wolfgang Hehner. Das liege an dem enormen Facettenspiel, welches jedes für sich wirken müsse. Natalie Lumpp ergänzt: „Grauburgunder gehen aktuell ab wie Schmidts Katze“. Sie persönlich findet Rieslinge aber attraktiver. „Sie haben mehr Säure, mehr Frucht. Wenn die Säure perfekt ausbalanciert ist, haben sie geschmacklich mehr zu bieten“, sagt sie.
Weissweinpreis zeigt breites Spektrum
Trotz des noch jungen Themas sei die Qualität der Piwi-Weine „fantastisch“ gewesen und habe ein reizvolles Spektrum geboten. Piwi-Weine werden aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten gemacht. Die Piwis haben bei der Verkostung hohe Bewertungen erhalten und die Jury positiv überrascht. „Die Qualität spricht sicher auch die junge Generation an“, denkt Natalie Lumpp. Bei welchem Wein war sie 2025 anderer Meinung als ihre männlichen Kollegen? „Bei mehreren“, lacht Natalie Lumpp. Sie sei viel international unterwegs. Dort werden Weine reduktiv ausgebaut. Man belässt die Weine sehr lange auf der Hefe. Das rieche im ersten Moment nach Pyrotechnik. „Da muss man sich erst reinfinden“, gibt sie zu. Gruppe eins bis vier waren mutig und gut. „Ich stehe auf Weine mit Ecken und Kanten. Also auf alle, die Charakter haben.“ Natalie Lumpp stellt fest: „Man merkt die Veränderung auf dem internationalen Markt. Es wird viel getüftelt, beispielsweise beim Grauburgunder mit Holznote, oder die rosefarben ins Glas kommen.“
Gewinner des Weissweinpreises
Nicht wenige Besucher des Hohenloher Weindorfs in Öhringen verkosten ganz gezielt die Preisträger-Weine, weiß Eberhard Brand, Geschäftsführer der Weinkellerei Hohenlohe. Diese Besucher werden sich zwischen 3. und 7. Juli umsehen nach:Gruppe 1 (Riesling): Erster Preis für das Weingut Drautz-Able, 2023 Riesling Alte Reben trocken; 2. Genossenschaftskellerei Heilbronn, 2024 Sankt Veit Riesling DQ trocken; 3. Gebrüder Weibler, 2024 Riesling trocken.Gruppe 2 (Riesling über gesetzlich trocken): Erster Preis Weingut Kistenmacher & Hengerer, 2022 Weißer Riesling Spätlese; 2. Weinkellerei Hohenlohe, 2023 Fürstenfass Riesling Spätlese fruchtig; 3. Weingut Fürst Hohenlohe -Oehringen, 2022 Untersteinbach Riesling feinherb.Gruppe 3 (Grauburgunder): Erster Preis Weingut Birkert, 2023 Adolzfurter Schneckenhof Grauer Burgunder trocken; 2. Heinz Schwab, 2024 Grauburgunder trocken; 3. Weingut Mai 2024 Grauburgunder trocken.Gruppe 4 (Piwis): Erster Preis Genossenschaftskellerei Heilbronn, 2024 Kreuzweise Sauvitage DQ feinherb; 2. Weingut Birkert, 2023 Michelbacher Margarethe Sauvitage trocken; 3. Weingut Weihbrecht, 2024 Sauvitage trocken.
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