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Fest zum 75. Jubiläum
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Weinkellerei Hohenlohe geht mit neuen Ideen in Zukunft

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Der Strukturwandel macht vor der Weinwirtschaft nicht Halt. Die Menschen trinken weniger Wein. Die Kellerei Hohenlohe reagiert mit neuen und alkoholfreien Produkten  - und setzt dabei trotzdem auf Wiedererkennungswert.

Mit neuen Produkten bei trotzdem hohem Wiedererkennungswert geht die Weinkellerei Hohenlohe in die Zukunft, sagt Geschäftsführer Eberhard Brand.
Mit neuen Produkten bei trotzdem hohem Wiedererkennungswert geht die Weinkellerei Hohenlohe in die Zukunft, sagt Geschäftsführer Eberhard Brand.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Der Weg ins Besprechungszimmer führt vorbei an einem großen Turm, der allein beim Hinsehen gute Laune verbreitet: „Zeit für Sprizz“ steht auf dem Etikett. Und natürlich der Schriftzug der Marke: Fürstenfass. Hell- und dunkelblau sind die Verschlüsse ausgestaltet, das steht für Genuss mit und ohne Alkohol. Dazu eine Badenixe, die Lust auf Sommer, Sonne und Meer macht. Ein modernes neues Produkt bei gleichzeitig hohem Wiedererkennungswert.

Weinkellerei Hohenlohe beobachtet den Markt

Das zeigt deutlich: Auch wenn die Weinkellerei Hohenlohe an diesem Wochenende ihren 75. Geburtstag feiert, geht der Blick nach vorne. Muss er auch, macht Geschäftsführer Eberhard Brand deutlich. Die Entwicklungen im Weinbau, nicht nur in Deutschland, machen es nötig, neue Kunden anzusprechen. Vorbei die Zeiten, in denen der Württemberger zum Vespern auf den Tisch kam: „Der Weinkonsum ist rückläufig“, weiß Eberhard Brand. Und das nicht nur in der Region. Die Gründe dafür sind vielfältig. Liegt es daran, dass sich ein Teil der Menschen gesundheitsbewusster ernähren und damit auf Alkohol verzichten will? Ist die Konsumzurückhaltung aufgrund wirtschaftlich ungewisserer Zeiten spürbar?

Weinkellerei Hohenlohe in Zahlen 

 „Auf jeden Fall macht sich schon die vergangenen vier, fünf Jahre eine Verschiebung sichtbar, das hat weiter zugenommen“, sagt Brand. Der Strukturwandel, fürchtet er, mache sich schon bald in den Ortschaften sichtbar. Möglicherweise sei es unabdingbar, dass die Anbaufläche vom Wein zurückgehe, damit die, die übrig bleiben, dann auch wieder davon leben können. Die Weinkellerei Hohenlohe hat aktuell 4000 aktive Mitglieder, die 530 Hektar Rebfläche bewirtschaften. Mit rund 130 Hektar ist Riesling die dominierende Sorte.

Weinkellerei Hohenlohe mit neuen Sorten

„Alles in allem haben wir aber eine zu große Sortenvielfalt“, blickt Brand in den Keller. Neben Riesling sind auch Grau- und Weißburgunder von Fürstenfass bei den Kunden beliebt. Auch die roten Rebsorten kommen gut an. Muskattrauben haben ihre Liebhaber. „Und dann kommen mit den Piwis noch neue Sorten dazu wie Sauvitage“, sieht Brand aktuell eher eine Ausweitung denn eine Reduzierung. Das stelle den Kellermeister vor Herausforderungen.Das ist aber etwas, das Marc Schmitgall liebt. Egal, ob es darum geht, einen Grauburgunder im Barrique auszubauen oder eben mit spritzigen Mix-Getränken neue Zielgruppen zu erschließen oder einen alkoholfreien Sekt am Markt zu platzieren.

Weinkellerei Hohenlohe beobachtet Wandel auch beim Weindorf

 Am Ball bleiben. Das gilt auch für das Hohenloher Weindorf, das sich Jahr für Jahr weiter entwickelt. In diesem Jahr wurde mit einem musikfreien Sonntag und einer Verschiebung der Bands auf Anregungen der Besucher und der Winzer vom vergangenen Jahr reagiert. Das hatte zur Folge, dass extrem viele Menschen auf dem Parkplatz West waren, der Marktplatz dafür gefühlt leerer wirkte. Im August, sagt Eberhard Brand, findet die Nachbesprechung statt. Dann werde man den Kurs für das kommende Jahr diskutieren. Wo welche Band spielt, das werde sicher ebenso Thema werden, wie die Nachbesetzung und Neuausschreibung eines kleineren Gastro-Standes, wenn sich die Bäckerei Discher zurückzieht. Auch das Sicherheitskonzept werde man immer weiter fortschreiben müssen. Das verursache wie die Gema hohe Kosten, bedauert Brand, sei aber unabdingbar. Dass sich im kommenden Jahr sich die Landesgartenschau zum zehnten Mal jährt? Davon verspricht sich Eberhard Brand spannende Impulse für das Hohenloher Weindorf.

Info

Gefeiert wird am Samstag und Sonntag auf dem Betriebsgelände in Adolzfurt mit Wein und Speisen, dazu Musik an beiden Tagen und Kellerführungen am Sonntag.

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